Kräuterweihe und „Mariä Himmelfahrt“ in Kundl

KUNDL (klausm) Am Mittwoch dem 15. August begeht die Kirche bekanntlich das Fest „Mariä Himmelfahrt“. Vorzugsweise im ländlichen Raum wird mit diesem kirchlichen Festtag auch gleichzeitig das Brauchtum der „Kräuterweihe“ verknüpft. So werden je nach Region von Bäuerinnen aus 7, 9, 12, 24 oder mehr verschiedenster Kräuter gebundene Sträuße zur Kräutersegnung gebracht. Am häufigsten verwendet man in unserer Region dafür Johanniskraut, Wermut, Beifuß, Schafgarbe, Königskerze, Kamille, Thymian, Baldrian und Eisenkraut.

Nach der Kräutersegnung werden die gesegneten Kräutersträuße entweder auf Dachböden oder in Herrgottswinkeln zum Schutz gegen Krankheiten und Unwetter oder anderem Unheil aufgehängt. Zusätzlich mischt man Haus- und Stalltieren einfach einen Teil der zerriebenen Kräuter in’s Futter, um auch diese vor Unheil aller Art zu bewahren.

Der Legende zufolge sollen die Jünger Jesu, als sie seinerzeit das Grab Mariens öffneten, darin nicht mehr den Leichnam Mariens sondern nur mehr Blüten und Kräuter vorgefunden haben. Auf Grund dieser Begebenheit sollen die Kräuter zum Festtag „Mariä Himmelfahrt“ gekommen sein.

Der heurige „Mariä Himmelfahrtstag“ war auf Grund des herrschenden Postkartenwetters wieder ein äußerst farbenprächtiges und imposantes Ereignis: Historische Kasettl, Trachten, Festtagsgewand, Uniformen, Kirchenfahnen, Fahnenschmuck an den Häusern, Musikkapelle, Feuerwehr, Schützenkompanie, Schützengilde, Landjugend, der Pfarrer mit seinen Ministranten, Monstranz, tragbarer Baldachin (im Volksmund meist Himmel genannt), Heiligenfiguren, alles in allem ein traditioneller kirchlicher Feiertag.