Maturatreffen der Superlative in Kufstein
Sechs Maturanten feiern siebzigstes Jubiläum

Kamen zum 70. Maturatreffen in Kufstein zusammen: Walter Greiderer, Herbert Avanzini, Brunhilde Pitsch, Paul Thalhammer, Karl Seewald und Wilhelm Mußer (v.l.). Nicht im Bild: der siebte "Maturant", Richard Keilhofer.  | Foto: Barbara Fluckinger
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  • Kamen zum 70. Maturatreffen in Kufstein zusammen: Walter Greiderer, Herbert Avanzini, Brunhilde Pitsch, Paul Thalhammer, Karl Seewald und Wilhelm Mußer (v.l.). Nicht im Bild: der siebte "Maturant", Richard Keilhofer.
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Sechs Maturanten der Kufsteiner Abschlussklasse des Jahres 1949 kamen zum siebzigsten Maturatreffen in Kufstein zusammen.

KUFSTEIN (bfl). Mehr als siebzig Jahre der Freundschaft verbindet den Kufsteiner Karl Seewald mit sieben ehemaligen Klassenkameraden des Realgymnasiums Kufstein. Gemeinsam feierten sechs dieser Klassenkameraden am Mittwoch, den 7. August in Kufstein ein Jubiläum mit echtem Seltenheitswert. Sie blickten beim siebzigjährigen Matura-Jubiläum auf bewegte Zeiten zurück. Im Jahre 1949 absolvierten die anwesenden Jubilare ihre Matura in Kufstein. Damals waren 18 Maturanten in der Klasse, von denen heute noch sieben am Leben sind.

Treffen zum Siebziger

Sechs davon – fünf Herren und eine Dame – kamen nun zum siebzigsten Maturatreffen in Kufstein zusammen. Dabei ist dies keine Selbstverständlichkeit, haben sich die ehemaligen Schüler doch die ersten zwanzig Jahre nach der Matura gar nicht getroffen. Dies obwohl der Kontakt in einer kleinen Gruppe der Klasse stets aufrecht erhalten wurde. Erst im dritten Jahrzehnt nach dem Schulabschluss rief Seewald dann zum ersten Maturatreffen für alle ehemaligen Schüler auf. Seit drei Jahren trifft sich der mittlerweile kleine Kern der ehemaligen Klassenkameraden nun regelmäßig zweimal im Jahr – immer am Pfingstdienstag und am Allerseelentag. "Wir rechnen und hoffen alle, dass diese halbjährlichen Treffen, vielleicht doch noch eine gewisse Zeit stattfinden", sagt Seewald. Der "Siebziger" werde aber wohl das letzte "runde" Maturatreffen sein.

Gesprächsthema Nummer eins ist Schule

Bei den Gesprächen während des Maturatreffens ist dabei traditionsgemäß die Schulzeit das Hauptthema. "Zwei Drittel der Zeit wird natürlich über die Schulzeit geredet, aber auch über die damaligen Erziehungsmethoden und die Professoren", berichtet Seewald. Die Schulzeit gestaltete sich damals in den frühen Nachkriegsjahren gänzlich anders. Seewald weiß über eine gewisse Strenge in der Erziehung zu berichten, wie sie es heute nicht mehr gibt: "Das was sich die Schüler heutzutage erlauben können – das ist damals nicht so gewesen." Was in seiner Zeit etwas zu streng gewesen war, sei heute, seiner Meinung nach, etwas in das Gegenteil umgeschlagen. "Meines Erachtens nach, können sich die Schüler heute etwas zu viel herausnehmen", sagt Seewald.
Nicht nur in Sachen Erziehung gestaltete sich die Schulzeit aber für die Maturanten der Abschlussklasse 1949 anders. Auch der Schulabschluss selbst sei eher dürftig gewesen, erzählt Seewald. Man habe keine Feierlichkeiten gehabt, wie man sie jetzt habe.

Zweimal Reise nach Rom

Was für die Klasse jedoch eine große Besonderheit darstellte, war eine Maturareise nach Rom, die sie gemeinsam bereits vor dem Schulabschluss im Jahre 1949 zu Ostern unternahmen. Die Schüler übernachteten unter sehr dürftigen Verhältnissen auf Strohsäcken in einem Kloster. Aus Geldmangel habe man dann Konservendosen, die während der Besatzungszeit von amerikanischen Soldaten mitgebracht worden waren, in Rom verkauft, erzählt Seewald. Finanzieren mussten sich die Reise die Schüler bzw. ihre Eltern selbst. Für die Rückreise hätten die Schüler damals sogar über die Botschaft in Rom ein bisschen Geld bekommen, weil ihnen sonst das Geld ausgegangen wäre. Zum fünfzigsten Matura-Jubiläum – vor zwanzig Jahren also – haben die Maturanten dann gemeinsam eine weitere Reise nach Rom unternommen. "Unter komfortableren Zuständen, als wir sie damals hatten", sagt Seewald abschließend.

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