Umfrageergebnis
So sieht der Bezirk Kufstein "Arbeiten in der Pension"

Mit der Erhebung zum Thema Arbeiten in der Pension wurde verdeutlicht, dass es durchaus Bedarf gibt. Sowohl seitens der pensionierten Menschen, als auch seitens der Unternehmen selbst. Eine Infoveranstaltung im Jänner 2024 soll dabei zum Netzwerken und Austauschen bei Interessierten keine Fragen mehr offen lassen.  | Foto: Nimpf
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  • Mit der Erhebung zum Thema Arbeiten in der Pension wurde verdeutlicht, dass es durchaus Bedarf gibt. Sowohl seitens der pensionierten Menschen, als auch seitens der Unternehmen selbst. Eine Infoveranstaltung im Jänner 2024 soll dabei zum Netzwerken und Austauschen bei Interessierten keine Fragen mehr offen lassen.
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Die Regionalmanagements KUUSK und Kitzbühler Alpen haben eine Erhebung zum Thema Arbeiten in der Pension durchgeführt. Dabei wurde verdeutlicht, dass der Wunsch nach einer Anstellung im Pensionsalter durchaus groß ist, das Problem liegt aber oft an fehlenden Informationen.

KUFSTEIN, BEZIRK. Der Bezirk Kufstein zählt rund 112.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Rund 50.000 davon sind berufstätig, wovon wiederum etwa 20.000, genauer gesagt 17,9 Prozent, über 65 Jahre alt sind. Altersarmut ist durchaus ein Thema, über das sich viele Gedanken machen. Insbesondere durch die Preisanstiege in den Lebenserhaltungskosten drohen Menschen mit einem niedrigen Pensionseinkommen finanzielle Notlagen. Gleichzeitig geht eine Generation mit viel Erfahrung in Pension. Aus diesem Grund hat das Regionalmanagement KUUSK, das Regionalmanagement Kitzbühler Alpen, in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Kufstein, eine Erhebung zum Thema Minijobs für pensionierte Menschen durchgeführt.

"Die Idee dahinter ist nicht die Erhöhung des Pensions-Antrittsalters, sondern die dabei Idee ist zu erfassen, ob das Interesse besteht, in irgendeiner Form noch erwerbstätig zu sein, wenn man in Pension ist",

erklärt die Projektverantwortliche Margit Exenberger. Bei der Erhebung wurden Pensionistinnen und Pensionisten sowie auch Unternehmen dazu befragt, wie ihre Wünsche zum Thema Erwerbstätigkeit in der Pension aussehen, welche Rahmenbedingungen es geben sollte und wie der Bedarf solcher Arbeitskräfte aussieht. 

Ziel des Projektes ist es zu erfahren, ob das Interesse besteht, in irgendeiner Form erwerbstätig zu sein, wenn man in Pension ist, erklärt die Projektverantwortliche Margit Exenberger.  | Foto: Nimpf
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Befragung pensionierter Menschen

Durchgeführt wurde die Befragung im Zeitraum von März bis Juli 2023. 112 pensionierte Menschen haben hierfür einen Fragebogen ausgefüllt. Die Erhebung zeigt deutlich – 44,6 Prozent aller Befragten haben Interesse daran, in der Pension einer bezahlten Beschäftigung nachzugehen. Weiters geht aus der Umfrage heraus, dass die Motivation nach einer Arbeit im hohen Alter nicht nur bei der finanziellen Entlohnung liegt. Viele gaben als Beweggründe das Aufrechterhalten sozialer Kontakte oder das Streben nach einer Aufgabe an. 43,7 Prozent der Befragten gaben außerdem an, dass sie sich mehr Beratung oder Information zu rechtlichen Fragen wünschen würden, wie etwa Steuer-, Pensionsrecht oder auch einfach wo man solche Stellen finden kann. 

Befragung Unternehmen

Auch anhand der Erhebung mit Unternehmen kamen eindeutige Zahlen zum Vorschein. Befragt wurden 35 Unternehmen, mit insgesamt rund 11.500 Beschäftigten. In 54 Prozent der befragten Unternehmen gibt es eine Beschäftigungsmöglichkeit für pensionierte Personen. Zum Zeitpunkt der Erhebung hatten die Unternehmen insgesamt 570 offene Stellen. Gleichzeitig wurde angegeben, dass die gleiche Zahl, 570, Personen in den nächsten fünf Jahren pensioniert werden. Weiters haben 31 Prozent der befragten Unternehmen angegeben, dass sie sich vorstellen könnten, so den Fachkräftemangel abzufedern. 60 Prozent sehen Beratungsbedarf zu dieser Thematik.

Würdest du gerne in der Pension Arbeiten?

"Lebensgschichten und Arbeitssachen"

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen ganz klar, dass der Wunsch nach einer Arbeitsstelle in der Pension, sowohl seitens der Unternehmen als auch von den pensionierten Menschen selbst, allgegenwärtig ist. Eindeutig aufgezeigt wird anhand der Erhebung auch, wo ein das Problem dabei liegt. Es scheitert oft an fehlenden Informationen und es gibt durchaus Beratungsbedarf zu Arbeiten in der Pension. Ein weiteres Problem ist, dass es aktuell keine spezifischen Job-Plattformen oder Ähnliches für diese Zielgruppe gibt. Wobei vielen in der Altersgruppe die Erfahrung mit Job-Plattformen fehlt und sie eine persönliche Anfrage bevorzugen würden. Eine gute Möglichkeit wäre hier, wenn bereits der Dienstgeber bei der Pensionierung ein Jobangebot aussprechen würde, betont die Projektleiterin Exenberger dazu. 

"Deshalb werden wir am 24. Jänner im Andreas Hofer Hotel ein Zusammenkommen organisieren",

spricht Exenberger die Einladung aus. Mit dem Titel "Lebensgschichten und Arbeitssachen" wird für das Treffen geworben, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Ob pensioniert, kurz vor der Pension oder Unternehmen selbst. Die Veranstaltung soll zum Vernetzen und Austauschen dienen. Außerdem wird es einen Vortrag von der Wiener Sozialrechtsexpertin Erika Marek geben. 

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

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