Pflege
Stadt Kufstein will in Sparchen für "Betreutes Wohnen" bauen

Betreutes Wohnen in der Stadt Kufstein soll dank eines neuen Bauprojekts in Sparchen ermöglicht werden.  | Foto: Pixabay
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Laut Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel soll der Startschuss für Betreutes Wohnen in Sparchen noch 2022 fallen. 

KUFSTEIN. Das Thema Pflege, aber auch "Betreutes Wohnen" hat Kufstein die vergangenen Wochen beschäftigt. Nachdem der Gemeinderat mehrheitlich für die Unterbringung von zwei Kindergartengruppen in einer leerstehenden Station des Altenwohnheims Zell stimmte, wurde die Pflege in der Festungsstadt zum politischen Tagesthema. Auch der Kufsteiner Seniorenrat meldete sich zu Wort und forderte die Nutzung des besagten Traktes für "Betreutes Wohnen". Mehrere Parteien in Kufstein sahen die Entscheidung, dort zwei Kindergartengruppen anzusiedeln – anstatt den Senioren den Vorzug zu geben – kritisch.

Umsetzung 2022 "möglich"

Wie Bürgermeister Martin Krumschnabel nun in einer Presseaussendung mitteilte, habe er bereits Kontakt mit der Neuen Heimat aufgenommen, mit der schon vorab das Thema „Betreutes Wohnen“ in Kufstein besprochen wurde. Dabei sei bereits lange klar gewesen, dass dies im Ortsteil Sparchen einen Teil der neu errichteten Wohnungen betreffen müsse. 

"Die Neue Heimat hat nun bestätigt, dass im nächsten Neubau in der Meranerstraße, der ab Herbst 2022 gebaut werden soll, bereits die Umsetzung möglich sein wird",

so Krumschnabel in einer Aussendung. Konkret sollen dabei im Erdgeschoss elf Zweizimmer-Wohnungen für das Betreute Wohnen vorgesehen werden. Dazu kommen noch ein Allgemeinraum mit Garten und eine Unterkunft für diejenige Person, die sich dort 24 Stunden um die Bewohner kümmern wird. Auch die Mieten dafür sollen günstig sein, da es sich bei der Neuen Heimat Tirol um einen Gemeinnützigen Bauträger handelt.

Die Stadt Kufstein plant, im Altenwohnheim Zell zwei Kindergartengruppen unterzubringen.  | Foto: Barbara Fluckinger
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"Attraktivere" Wohnungen 

Für Krumschnabel sei dies eine "attraktivere" Lösung, wie die Unterbringung im Zeller Altenwohnheim: „Es ist davon auszugehen, dass hier wesentlich attraktivere Wohnungen entstehen, als dies im Erdgeschoß des Altenwohnheimes in Zell möglich wäre, sodass endlich die Versuche aufhören sollten, den Zeller Kindergartenkindern ihren neuen Kindergarten madig zu machen“, so Krumschnabel.
Der Kufsteiner Bürgermeister will sowohl die Tagesbetreuung als auch die Kurzzeitpflege ausbauen, um verschiedene Alternativen anbieten zu können. „Wer sich dann aufgrund seiner persönlichen Situation für ein Altenwohnheim entscheidet, bekommt dann dort umso leichter einen Platz", sagt Krumschnabel. 

Seniorenrat-Obfrau Christine Lederer und Obfrau-Stv. Waltraud Berger (v.l.) vom Seniorenrat Kufstein sind dafür, die Räumlichkeiten im Altenwohnheim Zell für die ältere Generation zu nutzen.  | Foto: Barbara Fluckinger/BB Archiv
  • Seniorenrat-Obfrau Christine Lederer und Obfrau-Stv. Waltraud Berger (v.l.) vom Seniorenrat Kufstein sind dafür, die Räumlichkeiten im Altenwohnheim Zell für die ältere Generation zu nutzen.
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Seniorenrat noch skeptisch

Davon noch nicht überzeugt zeigen sich Vertreter des Seniorenbundes Kufstein. "Wir wissen von dem aktuell noch gar nichts", erklärte Obfrau Christine Lederer noch am Freitag, nach Bekanntgabe des Vorhabens in der Presseaussendung. Man wisse auch nicht, ob es sich um Betreutes oder Betreubares Wohnen handle. Einheiten für "Betreutes Wohnen" müssen an eine Stelle angeschlossen sein, die bei einem Notfall einen Rettungsdienst verständigen kann. "Ich bin über jede Möglichkeit des Betreuten Wohnens erfreut, wenn sie geschaffen wird – egal wo das ist", sagt Lederer. Jedoch wären die Räumlichkeiten beim Altenwohnheim in Zell bereits vorhanden und – wenn sie schon verfügbar sind – sollten sie der älteren Generation dienen, sagt Lederer. 
Laut Bgm. Martin Krumschnabel sollen die Wohnungen in Sparchen der Richtlinie des Landes Tirol entsprechen und somit ein echtes Betreutes Wohnen ermöglichen. Diese sieht in den Grundleistungen eine "Bereitstellung einer Notrufinfrastruktur" vor. (bfl/red)

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