Tiroler Geschichte zum 60er

Foto: Grießenböck
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1954 begann die Theater-Ära der Schlossbergspiele. Seither pilgern allsommerlich tausende Besucher nach Rattenberg, um das Spiel vor der historischen Burgruine zu verfolgen. Im Jubiläumsjahr steht das Stück „Philippine Welser – schöne Herzogin“ nach Emmanuel Schikaneder am Programm.

Im Sommer feiert der Theaterverein sein 60-jähriges Bestehen. Wer das Spiel vor der imposanten Naturkulisse Rattenbergs schon einmal erlebt hat, der weiß, dass der Besuch dieser Theaterstätte ein lohnenswertes Erlebnis ist. Die Schlossbergspiele zählen heute zu einer der eindrucksvollsten und größten Freilichtbühnen Tirols. Tausende Zuseher strömen alljährlich zu dem fabelhaften Spielort, der hoch oben über den Dächern der Stadt liegt. Der Grundgedanke des Ensembles ist bis heute derselbe geblieben.

„Wir wollen gutes Volkstheater machen. Stücke und Uraufführungen zeigen, die das Publikum sonst nirgends zu sehen bekommt“, sagt Claudia Lugger, die Obfrau der Schlossbergspiele. Ihre Truppe ist darauf spezialisiert, die Geschichten von großen Persönlichkeiten zum Leben zu erwecken. Diese Tradition wird auch im Jubiläumsjahr fortgeführt. Nach großen Namen wie der „Kanzler von Tirol“, der „Speckbacher“ oder der „Heilige Franziskus“, wird nun die Geschichte einer starken Frau die Bühne erobern.
Das Stück „Philippine Welser – schöne Herzogin“ nach Emanuel Schikaneder, zeigt das Portrait einer ungewöhnlichen Frau, die im Tirol des 16. Jahrhunderts lebte. Im Zentrum steht das Leben und Wirken der Tiroler Herzogin. Die Zuseher sollten sich aber keinen Geschichtsunterricht erwarten. Genau genommen handelt es sich auch um kein Theaterstück im klassischen Sinne. Vielmehr wird die Geschichte durch opulente Bilder getragen. „Ich würde sagen es ist ein spannender Bilderbogen, der durch die fantastische Sprache Schikaneders erzählt wird“, verrät Lugger.

Regie in Rattenberg führt erstmals der Innsbrucker Schauspieler und Regisseur Elmar Drexel, der das Stück für den Schlossberg adaptiert hat. Er stieß bei einer Recherche zu seiner Dissertation auf das handgeschriebene Werk von Emanuel Schikaneder, dem bekannten Librettist von Mozarts Zauberflöte. Laut Drexel „genau der richtige Stoff für Rattenberg, um das Wirken der Herzogin ins richtige Licht zu rücken“.

Die Musik zum Stück dürfte ein besonderer Leckerbissen werden. Komponist Romed Hofpgartner von der Gruppe Franui und Manu Delago werden die sanften Töne das Hang und die Renaissance zu einem einzigartigen Klangteppich verweben.

Zum Inhalt des Stücks: Die Bürgerliche Philippine Welser heiratete heimlich den Tiroler Erzherzog Ferdinand II. Mit ihrer nicht standesgemäßen Ehe stellte sich Philippine gegen alle Konventionen, die im Ständestaat des 16. Jahrhunderts vorherrschten. In Hofkreisen wurde sie daher angefeindet, galt als Mätresse des Herzogs und wurde sogar als Hexe bezeichnet. Dabei war Philippine Welser eine Naturkundlerin, eine Forscherin, die mit ihren Kräuterkünsten vielen Kranken aus allen Bevölkerungsschichten half. Die Ehe blieb 20 Jahre lang geheim und ihre Kinder blieben von der Erbfolge ausgeschlossen. Das Stück erzählt von einer der ungewöhnlichsten und größten Liebesgeschichten Tirols.

TERMINE: SCHLOSSBERGSPIELE RATTENBERG 2014

"Philippine Welser - schöne Herzogin"

Schauspiel von Emanuel Schikaneder
In einer Fassung von Elmar Drexel, Regie Elmar Drexel
Musik: Romed Hopfgartner (Franui) mit Manu Delago

Termine:

Premiere: Fr 27.6.2014 (Sa 28.6. Ersatzpremiere)

Juni: 30.

Juli: 5.-8., 11.-14., 22.-24., 29., 30.

August: 4.-8.

Beginn jeweils 21 Uhr, Reservierung: Tel. 05337/93570 oder 93571

www.schlossbergspiele-rattenberg.at

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