Umfahrung gefordert
Verkehrsthema nimmt in Kufstein Fahrt auf
Nach einem Vorstoß der Liste Fritz diskutiert die Stadt Kufstein wieder über das hohe Verkehrsaufkommen und möglichen Lösungen. Die Stadt hat jedenfalls die gleichen Maßnahmen ergriffen wie im vergangenen Jahr.
KUFSTEIN. Das Verkehrsthema ist in der Festungsstadt Kufstein wieder "aufgeflammt". Trotz der Ausnahme von der Vignettenpflicht für die A12 Inntalautobahn von der Staatsgrenze bis Ausfahrt Kufstein Süd, die seit 2019 besteht, ächzt die Stadt auf Grund eines verstärkten Verkehrsaufkommens durch Urlauber – vor allem im Stadtteil Zell.
Fahrt in die Thematik gebracht hat vergangene Woche die Liste Fritz, die eine schriftliche Anfrage an LHstv. Josef Geisler und Verkehrslandesrat Rene Zumtobel stellte. LA Andrea Haselwanter-Schneider forderte seitens der zuständigen Landesräte Antworten und konkrete Maßnahmen zur Entlastung der Kufsteiner Bevölkerung. Neben der Schaffung von Abfahrverboten für Touristen war auch eine Prüfung der Machbarkeit eines Umfahrungstunnels im Gespräch.
FPÖ: Umfahrung notwendig
Für FPÖ-Stadtparteiobmann Christofer Ranzmaier ist eine Umfahrung für Kufstein "tatsächlich bitter nötig". „Es freut mich sehr, dass nun abseits der FPÖ auch eine weitere Partei die dringende Notwendigkeit erkennt hat, endlich über ernsthafte Schritte für eine nachhaltige Verkehrsentlastung der Kufsteiner Bevölkerung nachzudenken“, so Ranzmaier. Für ihn ist die Kufsteiner Verkehrsproblematik mit der Vignettenfreiheit nicht enderledigt. "Neben weiterer - die Mautfreiheit bewerbenden – Maßnahmen, insbesondere entlang der deutschen Autobahn, muss man das Nadelöhr Kufstein jedenfalls langfristig mit einer echten
Umfahrung abseits der Autobahn nachhaltig entlasten", so Ranzmaier. Ob das im Rahmen des Baus der BBT-Zulaufstrecke passieren kann, oder ob es dafür ein separates Projekt brauche, werde man sich ansehen müssen. Ranzmaier kündigt zudem an, Taten auch im Gemeinderat einzufordern
NEOS: Echte Entlastung fehlt
Der Meldung, dass sich die Verkehrssituation im Kufsteiner Ortsteil Zell verbessert hätte, kann NEOS-LAbg.in und Gemeinderätin in Kufstein, Birgit Obermüller, nicht zustimmen. „Ich kenne niemanden, der dies behauptet. In Social-Media-Kanälen machen Bürger:innen ihrem Ärger Luft“, erklärt Obermüller. „Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel wollte im Wahlkampf dieses Thema zur Chefsache erklären. Darauf warten wir noch!“
Die Gemeinderätin stimmt Stadtrat Richard Salzburger (Kufsteiner Volkspartei) zu, der hinsichtlich des LKW-Tankverkehrs ein zeitlich befristetes Zufahrtsverbot für LKW gefordert hatte. Obermüller betont, dass der Tankverkehr im Bereich der Autobahnausfahrt Kufstein Süd auch ein Mitverursacher des Verkehrsproblems sei. "Hier braucht es Beschränkungen oder sogar Rückbauten“, so Obermüller. An Stauwochenenden könnte laut NEOS eine Dosierung des Verkehrs sowohl in Richtung Deutschland als auch in Richtung Eiberg die Flüssigkeit des Verkehrs im Stadtgebiet gewährleisten. Staus, die an Werktagen stattfinden, könnten nur durch Verringerung des Individualverkehrs gemildert werden. Aber auch bauliche Maßnahmen an Hotspots im Verkehrsnetz werden von den NEOS gefordert.
Maßnahmen wie letztes Jahr
"Es werden die gleichen Maßnahmen wie im letzten Jahr getroffen", betonte Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel auf Anfrage der REGIONALMEDIEN KUFSTEIN. Neben der Vignettenbefreiung sollen die Dosier-Ampel sowie die drei Abfahrtsverbote auf die Gemeindestraßen helfen. Überwacht wird die Einhaltung dabei auch durch Security. "Eine Tunnel Lösung durch den Kaiser habe ich vor Jahren vorgeschlagen, sie ist aber leider ohne Unterstützung des Landes unrealistisch, genau wie alle anderen Umfahrungsvarianten", betont Krumschnabel weiter.
Sollten Straßen als Schleichwege benutzt werden, die derzeit durch die Stadt nicht gesperrt wurden, könnte man laut Krumschnabel "möglicherweise noch nachschärfen", wenn es sich denn um Gemeindestraßen handelt.
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