AMA-Genussregion
Wildschönauer Traditionsgasthof setzt auf vegan und regional

Eva, Alexander und Susanna Weißbacher (v.l.) betreiben gemeinsam den Familienbetrieb in der Wildschönau mit Leib und Seele. | Foto: Netzwerk Kulinarik
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  • Eva, Alexander und Susanna Weißbacher (v.l.) betreiben gemeinsam den Familienbetrieb in der Wildschönau mit Leib und Seele.
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Die BEZIRKSBLÄTTER besuchten den Traditionsgasthof Weißbacher in der Wildschönau und erfuhren dort von dem bemerkenswerten Konzept der Gastronomen, die das AMA-Siegel für ihren Betrieb mehr als verdient haben.

WILDSCHÖNAU (mag). Seit 242 Jahren bewirtet man im Familienbetrieb Traditionsgasthof Weißbacher in Auffach in der Wildschönau nun schon die Gäste. Zurecht wurde Susanna Weißbacher für ihre ausgefallene Küche das AMA-Siegel verliehen, denn das besondere an dem Gasthof: Die Tiroler Küche und die regionalen Schmanckerl gibt es auch in veganer Variante und es wird nur regionale Qualitätsware verwendet.

Bezirksblätter: Wie lange gibt es den Betrieb schon? 
Susanna Weißbacher:
Den Betrieb gibt es seit 1779 und er ist auch seitdem in Familienbesitz. Nach einem Hochwasser musste der Gasthof neu aufgebaut werden. Das Haus, wie es jetzt ist, steht hier seit 1900. 

BB: Wie viele Mitarbeiter beschäftigst du im Traditionsgasthof? 
Susanna:
Im Winter haben wir mehr Mitarbeiter als im Sommer. Insgesamt arbeiten bei uns aber acht bis 15 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. 

BB: Warum wurde euch das AMA-Gütesiegel verliehen? 
Susanna:
Wir achten generell darauf, regional einzukaufen. Wenn es nicht direkt aus der Region ist, dann schauen wir darauf, dass es zumindest aus Österreich kommt. Die Kooperation mit AMA sind wir eingegangen, weil uns die Philosophie dahinter gefällt und wir diese auch schon länger vertreten und unterstützen wollen. 

BB: Wird das AMA-Siegel jährlich verliehen und wie läuft das ab?
Susanna:
Ja. Es kommt jedes Jahr ein Vertreter, der den Einkauf, die Lieferscheine und die Herkunft der Lebensmittel genau kontrolliert. Wenn man gewisse Kriterien nicht oder nur zum Teil erfüllt, erhält man ein Schreiben, ähnlich einer Mahnung. Sollte dies öfter vorkommen, bekommt der Betrieb das Siegel nicht mehr verliehen. 

BB: Was macht den Traditionsgasthof Weißbacher so besonders? 
Susanna:
Ich finde, dass wir in der Tiroler Gastronomie generell einen sehr hohen Qualitätsstandard haben. Es gibt sehr viele gute Restaurants, aber die klassischen Wirtshäuser, die auch wirklich Traditionsgasthäuser sind, werden immer weniger. Das liegt wohl vor allem daran, dass es keine Nachfolger gibt. Bei uns war es einige Zeit auch nicht so sicher, ob es einen Nachfolger gibt, da ich das einzige Kind bin und meine Passion nicht von Anfang an in der Gastronomie lag. Mittlerweile habe ich aber die Liebe dazu entdeckt. 
Besonders macht unser Haus, dass wir die Tiroler Küche und die regionalen Schmankerln auch alle in veganer Variante anbieten. Damit sind wir einzigartig in Tirol und, wie ich finde, am Puls der Zeit. 

BB: Lebst du selbst auch vegan? 
Susanna:
Nein. Ich war eine lange Zeit zu 95 Prozent vegetarisch, aber das funktioniert in der Küche nicht wahnsinnig gut (lacht). Ich habe sozusagen in Selbstversuchen rund eineinhalb Jahre lang vegan gelebt. In der Zeit habe ich viel Neues und viele neue Leute kennen gelernt. Ich hab sehr viel ausprobiert und es für mich selbst als Challenge gesehen, die klassischen Gerichte auch vegan zu kochen. Es gibt eigentlich fast nichts, das ich nicht schon probiert hätte, in veganer Form zu kochen. Es funktioniert und kommt gut an. 

BB: Wie habt ihr die Corona-Zeit erlebt? 
Susanna:
Wir wissen noch genau, wie im März alles angefangen hat. Wir wurden mitten aus der Wintersaison gerissen. Das Schlimme war die Ungewissheit, weil niemand wusste, wie es weitergeht. Dennoch war nicht alles schlecht, wir konnten so auch einmal Ostern als Familie und den Frühling genießen. Die Sommersaison verlief dann gut und wir haben eigentlich damit gerechnet, dass bis zum Winter hin auch alles geregelt ist. Aber dann kam ein erneuter Lockdown, der schwieriger für uns war, weil wir ständig so halb bereit waren aufzusperren. Mitte Februar haben wir dann für uns selbst beschlossen zuzulassen und haben uns spontan für einen Umbau entschieden. Eine neue Schank und eine neue Bar waren schon länger geplant und wir haben uns gesagt, wir probieren jetzt einfach, ob wir es schaffen, bis zum Sommer damit fertig zu werden, und Gott sei Dank hat das auch geklappt. Nun bleibt uns nur noch auf eine gute Sommersaison zu hoffen und dass später im Herbst nicht noch eine Corona-Welle kommt.

Die aktuellsten Meldungen aus dem Bezirk Kufstein gibt es hier. 

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