Ungewisse Zukunft

Wörgler Wave spaltet den Gemeinderat

Das Thema Wave scheidet im Wörgler Gemeinderat die Geister. Alle ÖVP-Listen lehnten, bei der Gemeinderatssitzung am 2. Juli, den Antrag bezüglich der Wasserwelt ab.

WÖRGL (red). Die Wörgler Wasserwelt sorgte in der Gemeinderatssitzung am 2. Juli für geteilte Meinungen. Bürgermeisterin Hedi Wechner musste mit Verwunderung die Entscheidung des Gemeinderates zur Kenntnis nehmen, einen Dringlichkeitsantrag bezüglich des Wave - die Wörgler Wasserwelt mit den Stimmen aller ÖVP-Listen nicht in die Tagesordnung aufzunehmen. Der Dringlichkeitsantrag beinhaltete eine Kreditzusage für das durch die Corona-Krise arg gebeutelte Unternehmen, um zumindest in den nächsten Monaten befürchtete Zahlungsunfähigkeit zu überbrücken. Unter anderem sollte damit auch die Lohnfortzahlung der Wave-Mitarbeiter gesichert werden.

Wechner sieht das so: 

• Das Wave war ein Prestigeprojekt der damaligen ÖVP unter Bürgermeister Arno Abler.

• Wie viele in der Wörgler Bevölkerung so überrasche auch die Bürgermeisterin die Höhe der Kosten im Rahmen der notwendigen Sanierungsmaßnahmen, rund neuen Millionen Euro, zumal diese für das Budget der Stadtgemeinde Wörgl auf viele Jahre hin eine Blockade vieler anderer wichtiger Projekte nach sich zieht.

• Die Gefahr einer unmittelbaren Insolvenz des WAVE sei, laut Wechner gegeben, was bedeuten würde, dass zusätzlich eine Haftung von rund neun Millionen Euro für die Stadtgemeinde schlagend werden würde. Die Folgen davon wären leere Gemeindekonten.

• Abgesehen von der erheblichen finanziellen Belastung, die eine Zahlungsunfähigkeit des Wave noch mit sich bringen würde, besteht auch die Gefahr, dass die Gehälter von rund siebzig Mitarbeitern nicht bezahlt werden können. Für die Bürgermeisterin ist undenkbar, dass eine Gesellschaft, die in enger Verbindung mit der Gemeinde steht, keine Löhne an die Mitarbeiter auszahlen kann.

• Warum sich die ÖVP-Listen von vornherein einer Diskussion verweigerten, indem sie nicht einmal einer Aufnahme auf die Tagesordnung zugestimmt haben, ist für das Gemeindeoberhaupt unverständlich, zumal man sich beim letzten Gemeinderat Ende Mai über die Zuerkennung eines Kredites einig gewesen sei (Liste Hedi Wechner-ÖVP-Listen). Die Aufnahme auf die Tagesordnung sollte lediglich eine Formalität werden, die eine Diskussion erst möglich machen sollte.

"Die Zeit drängt, daher werde ich in der kürzest möglichen Frist eine außerordentliche GR-Sitzung einberufen",

so die Wörgler Bürgermeisterin 

Stellungnahme Michael Riedhart

Michael Riedhart (Junge Wörgler Liste) erklärte in einer Stellungnahme warum auch er gegen eine Aufnahme des Waves in die Tagesordnung stimmte. Der Antrag sei auf "Dringlichkeit" eingebracht worden und niemand ausser der Fraktion Liste Hedi Wechner habe davon gewusst. "Beim Thema Wave wäre es wünschenswert, wenn man solche Anträge frühzeitig erhält und nicht fünf Minuten vor Sitzungsbeginn! Deshalb auch die nicht Aufnahme auf die Tagesordnung", erklärte Riedhart.

Zukunft der Wasserwelt unsicher

 Die Wörgler Volkspartei habe vergangene Woche eine eigene Klausur zum Thema Wörgler Wasserwelt abgehalten, bei welcher die Zukunftsfrage genauso diskutiert wurde, wie eine mögliche Attraktivierung für die Wörgler Bürger. Mit dem im Dringlichkeitsantrag gewollten Betriebsmittelkredit sei, laut Riedhart, auf keinen Fall die Zukunft des Waves geklärt. Es sei auch eine Rückzahlung ab Mitte 2021 darin zu finden, obwohl der Gemeinderat noch nicht über die weitere Vorgehensweise diskutiert habe. Ohne das neu in Auftrag gegebene Gutachten zu kennen, das vermutlich erst gegen Ende des Jahres fertig gestellt sein wird, sei es für den Gemeinderat generell schwer ein Urteil über die weitere Entwicklung des Waves zu fällen.

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