Austausch über Integration

WÖRGL (mel). "Wörgl ist in ganz Österreich für seine guten Integrationsprojekte bekannt. Deshalb halten wir in Zusammenarbeit mit dem Verein komm!unity die-se Podiumsdiskussion in Wörgl ab", mit diesen Worten begrüßte Roland Goiser, Stv. GF vom Österreichischen Integrationsfonds, vergangenen Donnerstag die Gäs-te im Tagungshaus. Thema dieses Abends war der "Erfolsfaktor Bildung" bei jungen Migranten in der Schule und im Beruf. Am Podium diskutierten Lisa Fellhofer vom Integrationsfonds, Reinhard Macht, Leiter Fachbereich Jugend beim Land Tirol, sowie der SPAR-Lehrlingsverantwortliche Matthias Schwarzmann.
Oft mangelt es an Sprache
Laut aktuellen Zahlen sind 14 Prozent der Tiroler Jugendlichen ausländischer Herkunft. "Da Wörgl ein Ballungszentrum ist, ist hier der Migrantenanteil etwas höher", weiß Roland Gois.
Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner, die selbst über drei Jahrzehnte als Lehrerin tätig war, bemerkte bei ihrer Begrüßung, "dass oft trotz vorhandener großer Intelligenz die Grundvoraussetzung Sprache fehlte."
Auch bei der anschließenden Diskussion mit dem Publikum ergab sich, dass eine stärkere Frühförderung wichtig sei und Kinder mit Migrationshintergrund oft fälschlicherweise in Sonderschulen gesteckt werden, weil sie zu geringe Sprachkenntnisse aufweisen.

Viele Angebote in Wörgl
Neben den Wörgler Schulen engagiert sich der Verein komm!unity sehr stark in den Bereichen Bildung und Sprache. Der Jugend- und Integrationsverein bietet neben dem ABC-Café für Frauen und Männer auch das Projekt "Elternwissen" an, bei dem momentan 15 "Bildungsberater" mit Migrationshintergrund ausführlich über das österreichische Bildungssystem informiert werden. In den letzten Jahren wurden diesbezüglich auch mehrere EU-Projekte erfolgreich durchgeführt.
Weiters gibt es auch diverse Einrichtungen zum Einstieg ins Berufsleben, wie z.B. die LEA-Produktionsschule oder das Projekt Qualifair. "Wichtig ist, dass die Kinder Wissen und Ausbildung bekommen. Nur so können sie sich künftig in der Wirtschaft behaupten", so komm!unity-GF Klaus Ritzer. Integrations-Ansprechpartner Kayahan Kaya ergänzt: "Bildung ist bei unserer täglichen Arbeit ein großes Thema und wir sind hier sehr gut aufgestellt. Integration fängt aber auch bei sinnvoller Freizeitgestaltung an und genau hier wünsche ich mir mehr Angebote für Wörgl", so Kaya.