Wahlen

Bürgermeister-Liste Thiersee tritt mit 65 Personen an

Spitzenkandidat Rainer Fankhauser tritt als einziger Bürgermeister-Kandidat in Thiersee an, seine Liste will bei den Wahlen vier Mandate im Gemeinderat erreichen.

THIERSEE. Es sind 65 Menschen, die sich für die Bürgermeister-Liste Thiersee aufstellen haben lassen. An ihrer Spitze und auf Listenplatz eins steht Rainer Fankhauser (45), der gleichzeitig als Einziger in Thiersee zur Wahl des Bürgermeisters antritt. Er definiert das Minimalziel der Liste mit vier Mandaten. Diese will man bei den heurigen Gemeinderatswahlen erreichen - eine Steigerung von einem Mandat im Vergleich zum Wahlergebnis vor sechs Jahren.
Dem Spitzenkandidaten sind offene Kommunikation und ein gutes Miteinander wichtig. "Ich werde alle Anliegen der Bevölkerung ernst nehmen", erklärt Fankhauser, der zumindest einmal pro Monat eine Abendsprechstunde in der Gemeinde einrichten will. 
Auch die Transparenz ist für die Bürgermeister-Liste bedeutsam: Das Wahlprogramm hat die Liste auf Grund einer Umfrage der Listenmitglieder zusammengestellt. Als dringlichste Themen, die die Gemeinde Thiersee beschäftigen, sieht sie demnach leistbares Wohnen und Landwirtschaft. 

Zweitwohnsitze eindämmen

Laut der Mitglieder-Umfrage sei das leistbare Wohnen "das Thema, wo den Leuten der Schuh am meisten drückt", sagt Jakob Neuschmid (Listenplatz 4). Die Gemeinde beobachtet einen extremen Zuwachs an Nebenwohnsitzen: Alleine im Jahr 2020 gab es 120 Personen, die sich mit einem Nebenwohnsitz in Thiersee angemeldet haben, erklärt Neuschmid. Der Wohnungsmarkt ist somit extrem umkämpft, die Preise steigen massiv. Um dem Zuzug von Zweitwohnsitzen entgegenzuwirken, will die Liste einerseits die angemeldeten Zweitwohnsitze besser überprüfen sowie Strafen erhöhen und andererseits den Kauf von Grundstücken für auswärtige Menschen erschweren. "Das Ziel soll sein, dass nur noch Einheimische die Möglichkeit haben, Grundstücke in Thiersee zu erwerben", so Neuschmid. 

Hol- und Bringservice für Thiersee

Was das Thema Landwirtschaft betrifft, will die Liste die Direktvermarktung der Bauern fördern. "Die Regionalität der Produkte ist für die Menschen sehr wichtig", erklärt Markus Juffinger (Listenplatz 3). Die Liste will deswegen einen Hol- und Bringservice einrichten, der es den Bauern erleichtern soll, ihre Produkte an den Mann zu bringen bzw. dem Kunden Regionalität "liefern". Hier gebe es bereits einen externen Interessenten, der diesen Service anbieten könne, erklärt Juffinger. 

Neues Bildungszentrum 

Die Gemeinde werde sich die nächsten Jahre aber auch mit dem neuen Bildungszentrum befassen – "das größte Projekt in der Geschichte des Ortes", wie Fankhauser erklärt. Dieses werde einen Großteil der frei verfügbaren Mittel der Gemeinde in Beschlag nehmen. Die vergebene Auftragssumme liegt bei rund 12,9 Millionen Euro. "Deswegen ist es mir umso wichtiger, einen mittelfristigen Finanzplan aufzustellen, damit man in Zukunft auch andere Projekte realisieren kann", so Fankhauser.
"Unser Bildungszentrum (...) soll für die Zukunft ausgerichtet sein, es soll ein Treffpunkt werden, wo sich generationsübergreifend Jung und Alt aufhalten kann", erklärt Johannes Kaindl (Listenplatz 2). Die Bürgermeister-Liste Thiersee spricht sich dafür aus, den Turnsaal noch zu adaptieren, sodass dieser auch als Mehrzwecksaal für Veranstaltungen genutzt werden kann. 

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