Eröffnung
Europäisches Forum Alpbach startet "Austria in Europe Days"

Bundespräsident Alexander Van der Bellen sprach sich in seiner Eröffnungsrede der „Austria in Europe Days" in Alpbach dafür aus, das gemeinsame Europa zu schützen.  | Foto: Barbara Fluckinger
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  • Bundespräsident Alexander Van der Bellen sprach sich in seiner Eröffnungsrede der „Austria in Europe Days" in Alpbach dafür aus, das gemeinsame Europa zu schützen.
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Bundespräsident Alexander Van der Bellen stellte in seiner Eröffnungsrede in Alpbach den Klimawandel in den Fokus, warnte aber auch: man dürfe nicht zulassen, dass Populisten die Europäische Gemeinschaft schwächen. 

ALPBACH. "Bold" oder auf Deutsch "mutig" – unter diesem heurigen Motto startete das Europäische Forum Alpbach (EFA) am Mittwoch, den 30. August auch in die "Austria in Europe Days". Eröffnet wurden diese im bis zum letzten Platz gefüllten Herz-Kremenak-Saal des Congress Centrums Alpbach.

Großes Interesse

Das Interesse an der Veranstaltung war derart groß, dass einige Besucher und Besucherinnen im Raum stehen oder die Eröffnung per Livestream aus dem nahegelegenen Schrödinger Saal mitverfolgen mussten. Die angesprochenen Themen im ersten Teil der Eröffnung: Klimawandel, Technologie sowie Wirtschaft und nicht zuletzt notwendige, "mutige" Wege der Europäischen Union in eine erfolgreiche Zukunft – dies alles vor allem aus der österreichischen Perspektive. 

Ausstiege wie der Brexit seien eine schlechte Idee, erklärte Van der Bellen. Der "Öxit" oder ähnliche Überlegungen rund um Austritte seien schädlich und gefährlich. | Foto: Barbara Fluckinger
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Van der Bellen fordert Handeln

Bundespräsident Alexander Van der Bellen stellte seine Rede unter das dringliche Thema "Klimawandel" und forderte dabei zum Handeln auf

"Egal wie redegewandt wir hier diskutieren, egal wie durchdacht die Pläne sind, die wir machen – das alles bedeutet nichts, wenn wir diese nicht umsetzen", 

so Van der Bellen. Dieser Grundsatz gelte auch für die Ideen für Tirol und Europa in der Welt. Man könne die Themen "Klimanotstand" und "Europa" nicht trennen.  

Glaubst du, dass das Europäische Forum Alpbach echte Lösungen für Europa bringen kann?

Vor Austritten und Populismus schützen

Van der Bellen betonte darüber hinaus, wie wichtig es sei, Europa von Austritten zu bewahren und den Europäischen Grundgedanken beizubehalten, wobei er hier als Beispiel den "Brexit" nannte. "Öxit oder welcher Austritt auch immer, sind nicht nur schlechte Ideen, sondern sie sind schädlich und gefährlich", so der Bundespräsident.
Es sei auch ein Gebot der Stunde, die Europäischen Ideen zu verteidigen. "Es ist die Agenda von Populisten, die Europäische Gemeinschaft zu schwächen und das können und dürfen wir nicht zulassen", so Van der Bellen, der in diesem Zusammenhang dazu aufrief, zusammenzuarbeiten, um die Union enger zusammenwachsen zu lassen und sie zu stärken. Im Rahmen der Eröffnung sprach sich Van der Bellen zudem für einen Beitritt Österreichs zum europäischen Luftverteidigungssystem "Sky Shield" aus.

EFA-Präsident Andreas Treichl blickte in seinen einleitenden Worten unter anderem auf die Gründung der Europäischen Union zurück.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Einheit und Europäische Idee

Der Bundespräsident verwies auch auf die sintflutartigen Regenfälle, die in der ersten Augustwoche in Slowenien ein Hochwasser ausgelöst hatten, und die Hilfe durch Europäische Nachbarn. Die letzten Wochen hätten ein gutes Beispiel dafür gegeben, wie wichtig die Europäische Idee sei.

"Europa ist nicht ein Kontinent des 'Entweder-Oder', Europa ist ein Kontinent des 'Und'", 

so Van der Bellen. Die verschiedenen Sprachen und Herkünfte würden nicht zwischen Europäern stehen sondern seien Faktoren, von denen Europa profitieren könne. Die Einheit in Europa nach dem zweiten Weltkrieg war und ist "ein Akt der Rationalität", wie Van der Bellen betont. Man habe gezeigt, dass sogar Länder, die Jahrhunderte lang miteinander in Konflikt standen, einen gemeinsamen Nenner finden können.

Slowenische Präsidentin

Auch die Präsidentin Sloweniens, Nataša Pirc Musar, war bei der Eröffnung anwesend und thematisierte die Themen Klimawandel und Populismus. Solidarität sei das, was Europa brauche, betonte Pirc Musar auch vor dem Hintergrund der kürzlichen Überflutungen in Slowenien. Europa müsse seine Antwort auf den Klimawandel intensivieren. 
Den Aufstieg von extremen rechten Bewegungen in Europa stuft Pirc Musar als gefährlich ein. Populistische schnelle (Schein-)Lösungen würden dieser Tage oft gegenüber fundierten Diskussionen von Pro und Kontra bevorzugt. 

Die slowenische Präsidentin Nataša Pirc Musar sprach sich ebenfalls für ein "stärkeres Europa" aus.  | Foto: Barbara Fluckinger
  • Die slowenische Präsidentin Nataša Pirc Musar sprach sich ebenfalls für ein "stärkeres Europa" aus.
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KI ein Thema

Auch Künstliche Intelligenz und Technologie waren Themen der Eröffnung der "Austria in Europe Days". Van der Bellen bezeichnete die Europäische Perspektive auf die Künstliche Intelligenz als eine der Fragen und Herausforderungen, die es zu beantworten gelte. Im Bereich Technologie sprach sich Präsidentin Pirc Musar für die Regulierung von Künstlicher Intelligenz aus. 
Wie EFA-Präsident Andreas Treichl betonte, sind rund 600 Stipendianten und Stipendiantinnen aus achtzig Nationen beim heurigen Forum in Alpbach vertreten. Noch bis 2. September spricht das EFA über die Themen Klima, Demokratie, Sicherheit und wirtschaftliche Souveränität. 

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