Grüne sind gegen Wasserkraftwerk

WÖRGL (mel). Auf Antrag der Stadtwerke beschloss der Wörgler Gemeinderat den Bau eines Kraftwerkes an der Brixentaler Ache. Dieses Kleinkraftwerk kostet rund 11,5 Millionen Euro und wird zu 35 Prozent durch eine Privatstiftung fremdfinanziert. Die 65 Prozent seitens der Stadtwerke werden durch Auflösung von Rücklagen (3,9 Millionen Euro) und eine Kreditaufnahme von 3,8 Millionen Euro aufgebracht. Das Wasserkraftwerk soll sich nach 25 Jahren amortisieren.

"Geldverschwendung"
Für die Grünen geht der Beschluss zu weit, sie sehen darin pure Geldverschwendung und reagieren nun mit einer Aufsichtsbeschwerde bei der Bezirkshauptmannschaft. "Es kann doch nicht im Ernst sein, dass wir seit 10 Jahren keine Kohle für das Feuerwehrhaus haben und dann auf einmal zehn Mal mehr Geld für etwas hinausschmeißen, das weder dringend nötig ist, noch die Bürger davon profitieren - denn der Strom wird dadurch mit Sicherheit nicht billiger!", ärgert sich GR Alexander Atzl. Weiters erklärt er in seiner Aufsichtsbeschwerde, dass die Stadtwerke zu 100% im Eigentum der Stadtgemeinde stehen und es sich beim investierten Geld deshalb um 100% Gemeindevermögen handle. "Wörgl kann es sich einfach nicht leisten, in solche Mega-Projekte zu inves-tieren! Um diese fast 10 Millionen Euro könnten wir etliche wichtigere Vorhaben unserer Stadtgemeinde realisieren!"

Zwei Paar Schuhe
Die Grünen sind jedoch die einzige Fraktion, die gegen das Kraftwerk ist.
"Hier wird etwas verwechselt! Das Geld für das Kraftwerk und das Geld für Vorhaben der Stadtgemeinde sind zwei paar Schuhe! Die Rücklagen der Stadtwerke können nicht einfach für Projekte der Stadtgemeinde verwendet werden, da sie zweckgebunden sind. Wenn die Möglichkeit bestünde, Gelder von den Stadtwerken für das Feuerwehrhaus zu liquidieren, wäre ich der Erste, der aufgestanden wäre und gegen das Kraftwerk gestimmt hätte", ist GR Christian Pumpfer (SPÖ) überzeugt. "Das ist eine Investition in die Zukunft und eine gute finanzielle Anlage", so Vbgm. Evelin Treichl (ÖVP). "Wir haben zugestimmt, weil Wasserkraft der richtige Weg ist. Außerdem kann man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, da das Feuerwehrhaus rein gar nichts mit den Stadtwerken zu tun hat", erklärt Mario Wiechenthaler (FPÖ).

Auch Reinhard Jennewein, Geschäftsführer der Stadtwerke, ärgert sich über die Argumentation der Grünen: "Das Projekt betrifft die Stadtwerke und nicht die Stadtgemeinde! Die Stadtgemeinde zahlt null Cent und hat auch keine Verpflichtungen! Die Argumentation der Grünen hat nichts mehr mit Sachlichkeit zu tun, Herrn Atzl geht es offensichtlich um persönliche Differenzen", vermutet Jennewein.

Gemeindeaufsicht
Derzeit wird die Beschwerde der Grünen bei der Gemeindeaufsichtsbehörde behandelt. Wenn die Grünen im Recht sind, wird der Gemeinderatsbeschluss zum Bau des Kraftwerkes aufgehoben.

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