Gurgiser: Vorgangsweise ist "grober Akt der Unfreundlichkeit"

Für Koordinator Fritz Gurgiser (IG Inntal) ist das Vorgehen des Landes ein "grober At der Unfreundlichkeit". | Foto: Gurgiser
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Gestern (14. Jänner, Anm.) wurden sämtliche betroffene Gemeinden von Innsbruck bis Kufstein informiert und insbesondere eingeladen, sich um eine Fristverlängerung zu engagieren, um ausreichend Zeit zu haben, das Parteiengehör in der Sache UVP-Feststellungsverfahren in Bezug auf Hochwasserschutzmaßnahmen vor allem mit den betroffenen Grundeigentümern - privat oder betrieblich - abzusprechen und allfällige Vorstellungen einzubringen.

Bemerkenswert dieser "grobe Akt der Unfreundlichkeit" durch Zustellung dieses "umfangreichen Paragrafendschungels" 1 Tag vor Weihnachten (!) und damit eine bewusste Fristverkürzung, die Tatsache, dass die Einleitung dieses UVP-Feststellungsverfahrens in den stattgefundenen "Planungstreffs" mit den Gemeinden zu erwähnen "vergessen" wurde und vor allem bemerkenswert, dass zu einem Zeitpunkt Planungsarbeiten vergeben werden, ohne überhaupt zu wissen, wie

a) der Gefahrenzonenplan endgültig aussehen wird - derzeit liegen in den Gemeinden nur Entwürfe auf und
b) ohne zu wissen, welche Einwändungen, Äußerungen etc. von den Gemeinden und betroffenen Grundeigentümern eingebracht werden.

Die IG-Inntal stellt fest, dass die Berechnungsmethode des Entwurfs des Gefahrenzonenplanes nach wie vor strittig ist und nicht der Verordnung des Ministeriums für ein lebenswertes Österreich vom Juni 2014 entspricht. Gott sei Dank hat sich am 26.11.2015 nun auch Prof. Günther Blöschl von der TU Wien bei einer Tagung zum Thema Risikomanagement wie folgt geäußert: "... es ist wichtiger, zu verstehen, was vorgeht, als bloß Pegeldaten zu verwenden ..." und damit gewinnen unsere Forderungen an großer Bedeutung.

Wir halten dezidiert fest, dass es uns um eine GESAMTSICHT der Problematik geht, auf sorgfältige Berechnung allfälliger Roter Zonen mit allen Konsequenzen für die Betroffenen, auf Einbindung der WLV, die als Profis die Zuläufe aus den Tälern ebenso bestens kennen wie die Retentionsflächen in den Tälern etc..

Letztendlich halten wir dezidiert fest, dass es auf Grund der hohen Belastung des Inntales - Luftsanierungsgebiet seit 1. Oktober 2002, hohe Lohnkosten mit niederen Einkommen und nun noch die drohende Gefahr, in Innovation und Erweiterung blockiert und behinder zu werden, ein hohes Maß an politischer Verantwortung fordert, da nicht nur privates und betriebliches Eigentum, sondern Tausende Arbeitsplätze gefährdet sind - in allen Branchen, in allen Betrieben.

Unterzeichner:
Fritz Gurgiser, Koordinator, Vorstandsmitglied der Tiroler Arbeiterkammer
Josef Erler, GF, Bonnevit Feinbäckerei Gesellschaft m.b.H., Reith im Alpbachtal, St. Gertraudi
Barbara Hussl, GF, Hussl Ing. B. u. J. GesmbH & Co KG, Brixlegg, St. Gertraudi
Hannes Oberhofer, GF, Oberhofer GmbH & Co KG, Kramsach, Unterkramsach

Die IG-Inntal ist eine überparteiliche Interessensgemeinschaft, die sich derzeit aus rund 25 betroffenen Frauen und Männern sowohl aus dem privaten wie betrieblichen und dem Arbeitnehmer- und Unternehmerbereich zusammensetzt und von den Unterzeichnern nach außen vertreten wird.
Das Schreiben ist eine Reaktion auf die Vergabe genereller Projektplanungen durch das Land Tirol.

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