Gemeinderat Wörgl
"Ja" zum Budget, Diskussion beim Thema Schule

Mit 18 zu 2 Stimmen wurde das Budget 2022 der Stadt Wörgl mehrheitlich angenommen. | Foto: Christoph Klausner
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  • Mit 18 zu 2 Stimmen wurde das Budget 2022 der Stadt Wörgl mehrheitlich angenommen.
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Das Budget 2022 der Stadtgemeinde Wörgl wurde mehrheitlich beschlossen. Die Situation der Volksschule sorgte dabei für Diskussionsstoff.

WÖRGL. Neigt sich das Jahr zu Ende, dann ist in den Gemeinderäten die Zeit für die Budgetbeschlüsse gekommen. In Wörgl wurde am Donnerstag, den 16. Dezember über den Haushaltsplan 2022 diskutiert. Alle Ausschüsse haben unter Rücksprache mit Bgm. Hedi Wechner und dem Stadtrat einen Budgetwunsch von rund 8,7 Millionen Euro vorgebracht, welcher in den Gesamthaushalt von rund 50,1 Millionen Euro eingearbeitet wurde. Um die Budgetlücke von rund 7,3 Millionen Euro zuschließen, wurden Rücklagen herangezogen.

Budget mit Schwimmbad-Rücklage

Rund 2,4 Millionen Euro für Soziales, 0,5 Millionen Euro für Bildung, Sport und Kultur, für den Technikausschuss rund 4,8 Millionen Euro und für die Verwaltung rund 1 Million Euro – diese Summen wurden in den Gesamthaushalt mit aufgenommen. Bgm. Hedi Wechner erklärt, dass die geplanten Vorhaben nicht aus dem laufenden Haushalt zu finanzieren seien. Im Budgetvoranschlag wird gezeigt, dass durch eine Rücklagenauflösung von rund 5,5 Millionen Euro und 1,8 Millionen Euro vom Konto für laufende Zahlungen die Lücke von rund 7,3 Millionen im Budget geschlossen werden kann. Somit brauche die Stadt nächstes Jahr kein neues Fremdkapital, 2023 werde man aber aus derzeitiger Sicht nicht mehr um eine Kreditaufnahme herumkommen, so Wechner. Zusätzlich brachte die Bürgermeisterin einen Antrag für die Bildung einer Rücklage für ein zukünftiges Freibad ein. Diese sollte mit 300.000 Euro befüllt werden. Zur Deckelung der Rücklage könnte auch eine mögliche künftige Veräußerung des Wave-Grundstückes, zu der auch der Gemeinderat zustimmen müsste, beitragen. Wechner hofft hier auf die Ansiedelung eines produzierenden Betriebes, der rund 250.000 Euro an Kommunalsteuer abwirft. Insgesamt gab es einen mehrheitlichen Beschluss für das Budget inklusive Schwimmbad-Rücklage mit 18 Befürwortern und nur zwei Gegenstimmen.

Anstehende Projekte

Das man die benötigten liquiden Mittel zur Verfügung hat, verdanke man einer mittelfristigen Strategie, so Wechner. Seit 2018 habe man Rücklagen aufgebaut, um eben jetzt Projekte wie die Fußgängerzone, den Ankauf der Kinderkrippe, neue Tankfahrzeuge für die Feuerwehr, den Ausbau der Volksschule und des Kindergartens in Bruckhäusl sowie die Startinvestitionen für den Hochwasserverband umzusetzen bzw. zu tätigen. Sollte es aufgrund der Pandemie zu Ausfällen von geplanten Erträgen kommen, dann würde mit Sicherheit nicht bei kritischer Infrastruktur wie beispielsweise beim Seniorenheim oder in der Kinderbetreuung gespart werden, betont Wechner auf Nachfrage.

GR Catarina Becherstorfer und GR Iris Kahn von den Wörgler Grünen waren vom Budgetvoranschlag nicht überzeugt. (v.l.) | Foto: Christoph Klausner
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Gründe für zwei Gegenstimmen

Iris Kahn und Catarina Becherstorfer von den Grünen forderten mehr finanzielle Mittel für die Volksschulen, 40.000 Euro seien da zu wenig. Ihrer Ansicht nach brauche es dort Klimaanlagen für den obersten Stock, neues Mobiliar und weitläufigere Raumlösungen. Zudem wäre Ihnen auch ein Problem mit feuchten Wänden bekannt. Die Bürgermeisterin sowie GR Herbert Pertl, der zudem Geschäftsführer der VerwaltungsKG ist (zu der auch das Volksschulgebäude gehört) versicherten, nichts von feuchten Wänden zu wissen. Man nehme diese Sache aber sehr ernst und werde dies entsprechend überprüfen. Walter Hohenauer, Leiter der Finanzabteilung der Stadt, konnte bei den Zahlen für etwas Beruhigung sorgen. Neben dem Budget von 40.000 Euro könnten auch 240.000 Euro, die die VerwaltungsKG in Form von Miete einnimmt, für die Schulen verwendet werden, so Hohenauer.

Mängel in den Schulen

Die Redaktion der BEZIRKSBLÄTTER hat sich bei Volksschuldirektor Reinhard Angerer über die Situation in den Schulen erkundigt. Feuchte Wänden gebe es keine. Vor der Pandemie gab es diesbezüglich ein Problem in einem EDV-Raum, die Stadt habe das allerdings sehr rasch behoben. Eine weitere, ehemalige feuchte Stelle hinter einem Schrank in einem Lehrmittelraum ist ebenfalls seit Jahren wieder trocken und wurde auch vom Arbeitsinspektorat als unproblematisch bewertet. Bei den restlichen Punkten stimmt der Direktor aber mit den Argumenten der Grünen überein. Vor allem die Temperaturen von bis zu 29 Grad im Obergeschoss seien an schönen Tagen unerträglich. Angebote für eine Klimatisierung gab es schon vor einigen Jahren, geschehen sei bis dato nichts. Auch beim veralteten Mobiliar und den Räumlichkeiten - das gelte auch für die Mittelschule - müsse etwas gemacht werden, so sei "kein zeitgemäßer, moderner Unterricht möglich". Der Stellenwert der Schulen entspreche nicht dem, was es sein sollte, so Angerer. (klau)

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