"Causa Kuhn"
LA Kaltschmid (Grüne): "Das darf sich nie mehr wiederholen!"
Gleichbehandlungskommission bestätigt sexuelle Belästigung vonseiten Kuhns. Grünen-LA Kaltschmid: „Was Kuhn in Erl aufgeführt hat, darf sich nie mehr wiederholen!“
WALCHSEE/INNSBRUCK (red). Der Grüne Kulturssprecher LA Georg Kaltschmid aus Walchsee zeigt sich betroffen, nachdem die Gleichstellungskomission des Bundes bestätigte, dass der ehemalige Dirigent und künstlerische Leiter der Tiroler Festspiele Erl, Gustav Kuhn, Angestellte sexuell belästigt habe.
„Es ist eine Schande, was Kuhn in Erl über Jahre aufgeführt hat und es so lange gedauert hat bis alles ans Tageslicht gekommen ist. Die Betroffenen sind einmal durch die Hölle gegangen. Zuerst wurden sie belästigt und dann wurde auch noch versucht ihre öffentlichen Aussagen anzuzweifeln und ihren Ruf zu ruinieren. Wir müssen alles daran setzen, dass sich sowas nicht wiederholt“
Georg Kaltschmid, LA
Wie sich herausgestellt habe sei es richtig gewesen, hartnäckig nach vollständiger Aufklärung im Sinne der Opfer zu pochen und den Rückzug von Kuhn zu erzwingen, um das Ansehen der Tiroler Festspiele Erl nicht weiter zu beschädigen, so der Grüne Abgeordnete.
Bei Landesförderungen muss "lückenlos" aufgeklärt werden
Er hatte wiederholt gefordert, dass Kuhn bis zur Klärung der Vorwürfe aus dem Scheinwerferlicht treten müsse. „Die Tiroler Festspiele Erl erhalten Fördergeld des Landes Tirol, da ist es für mich selbstverständlich, dass solchen Vorwürfen lückenlos nachgegangen wird“, sagt Kaltschmid.
Aus der Causa müssen auf Landesebene die richtigen Rückschlüsse gezogen werden, so Kaltschmid. „Wenn solche Vorwürfe im Raum stehen, dann darf es kein Zögern und Zaudern geben. Das ist hoffentlich etwas, das diese Causa zum Positiven verändert hat. Es muss sensibel agiert werden und eine Atomsphäre geschaffen werden, in der sich Menschen trauen von Missständen und Übergriffen zu berichten“, hofft der Walchseer Hotelier.
Aufsichtsrat muss her
Zum Rechnungshofbericht, der ebenfalls diese Woche veröffentlicht wurde, meint Kaltschmid, dass gerade bei einem großen Unternehmen mit Landessubventionen, wie es bei den Tiroler Festspiele Erl der Fall ist, ein Aufsichtsrat installiert werden müsse:
„Gerade im Umgang mit öffentlichen Geldern braucht es vollkommene Kontrolle und Transparenz. Wie es den Anschein hat, hat sich Gustav Kuhn in Erl ein eigenes Königreich erschaffen, in dem er der Erlkönig war und er waltete wie es ihm gefällt. Ein solches Agieren schadet auch dem Ansehen der Festspiele und ist unverantwortlich den Tiroler Steuerzahlern gegenüber. Es braucht hier ein weiteres Kontrollorgan, gerade wenn so viel Geld verwaltet wird. In viel kleineren Institutionen wie auch zum Beispiel in jedem Tourismusverband gibt es aus diesem Grund einen Aufsichtsrat zur Kontrolle und zur Ermöglichung vollständiger Transparenz. Als Land sind wir beides den Steuerzahlern schuldig!“
Auch die "Liste Fritz" fordert einen Aufsichtsrat – den Beitrag finden Sie hier.
Die Tiroler SPÖ-Nationalratsabgeordnete Selma Yildirim fordert besseren Opferschutz im Kulturbereich – hier finden Sie den Beitrag dazu.
Alle Beiträge zum Thema Tiroler Festspiele Erl finden Sie hier.
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