"Wollen Brecher mit aller Kraft verhindern"

Der Vorstand des Vereins "Lebenswertes Alpbachal" mit Brixleggs Bürgermeister Rudi Puecher (3.v.r.).
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  • Der Vorstand des Vereins "Lebenswertes Alpbachal" mit Brixleggs Bürgermeister Rudi Puecher (3.v.r.).
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BRIXLEGG/REITH (mel). Ein Gesteinsbrecher sorgt derzeit für Aufregung in Brixlegg und Reith: Dieser soll künftig am Betriebsgelände der Transportfirma Madersbacher in Haidach (Reith) zum Einsatz kommen und Material aus den Baustellen der Firma aufbereiten. Aus Angst vor Staub- und Lärmbelastung machen nun einige Anrainer gegen den Brecher mobil. "Wir wollen keinen Schmutz und Lärm schlucken, sondern den Wohnraum und unsere Lebensqualität erhalten", beschweren sich einige Bewohner aus den Brixlegger Ortsteilen Mehrn, Marienhöhe, Mühlbichl und Zimmermoos.
Verein ins Leben gerufen
Vergangenen Freitag haben sich die Anrainer zusammengeschlossen und den Verein "Lebenswertes Alpbachtal" gegründet. Ziel ist es, den Steinbrecher der Firma Madersbacher zu verhindern. "Als Verein können wir professioneller agieren", so der einstimmig gewählte Obmann Thomas Fuchs.
Laut "Lebenswertes Alpbachtal" soll die Brecher-Anlage für 100 Stunden pro Jahr in Betrieb genommen werden. "Das mag jetzt nicht viel klingen, aber zu den reinen Brecherstunden kommen noch An- und Ablieferung sowie diverse Umschichtungen und das Sieben von Material", erklärt Fuchs.

Anrainer "falsch informiert"
Die Firma Madersbacher versteht die Aufregung der Bürger nicht: "Die Anrainer sind völlig falsch informiert! Wir recyceln lediglich Bauschutt. Das Ganze wird in einer Kapsel gebrochen und zusätzlich wird das Material befeuchtet. Somit kommt es zu keinerlei Staub und Lärm. Sogar ein Bus, der vorbeifährt, ist lauter", sagt Firmenchef Alfred Madersbacher.
Gebrochen werde außerdem nur an zwei Tagen pro Jahr für insgesamt rund 20 Stunden. "100 Stunden heißt es nur, weil das die Mindeststundenzahl für ein Ansuchen ist." Zu den Bedenken der Anrainer nimmt Madersbacher folgendermaßen Stellung: "Das ist Rufmord! Außerdem habe ich ja selber einen Gastronomiebetrieb nebenan, ich werde doch nicht einen Brecher aufstellen, der für Lärm und Dreck sorgt! Es wurde sogar schon einmal ein Probelauf durchgeführt und die Anrainer haben rein gar nichts bemerkt."
Warten auf Bescheid
Bis der Brecher kommen kann, muss die Transportfirma noch einige Informationen einreichen. "Wir warten noch auf die Unterlagen der Firma Madersbacher, die anschließend beurteilt werden. Aus dem alten Bescheid muss auch noch ein neues Entwässerungskonzept vorgelegt werden", so Anita Hofer von der Umweltabteilung der Bezirkshauptmannschaft Kufstein.
Auch der Verein "Lebenswertes Alpbachtal" ist gerüstet: "Sobald der Bescheid da ist, geht unsere Arbeit erst richtig los. Wir wollen mit aller Kraft gegen den Brecher vorgehen, werden uns einen Anwalt nehmen und wenn nötig auch ein Gutachten erstellen lassen, um unsere Lebensqualität erhalten zu können", erklärt Fuchs.
In Zukunft will der Verein jeden zweiten Montag im Monat um 19 Uhr im Gasthof Heilbad Mehrn über neue Ereignisse zum Thema informieren.

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