Weltweit größter moderner Totentanzzyklus
Der Tod tanzt in Kramsach

Von links: Künstler Markus Thurner, Sagzahnschmied Hans Guggenberger, Siegmund Kogler, Kaarettist Wilfried Schmickler.
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  • Von links: Künstler Markus Thurner, Sagzahnschmied Hans Guggenberger, Siegmund Kogler, Kaarettist Wilfried Schmickler.
  • hochgeladen von Martin Reiter

Wenn es nach dem Präsidenten der Europäischen Totentanzvereinigung, Siegmund Kogler aus Metnitz geht, dann ist der am Museumsfriedhof in Kramsach errichtete Totentanzzyklus mit dem Titel „Das Letzte“ der weltweit monumentalste seiner Art. Am Samstagabend hat sich Tirol mit dem zweiten Teil des Totentanzes (der erste Teil wurde 2018 geschaffen) sozusagen den Weltrekord unter den modernen Totentanzdarstellungen gesichert.
Auf Anregung von Sagzahnschmied Hans Guggenberger hat Bildhauer Markus Thurner aus Maurach am Achensee wiederum zehn moderne Totentanztafeln geschaffen, die durch Schemen unterbrochen werden. Diese Gesichter sind die entfesselte Physiognomie. Sie machen den Text sichtbar, der ein unabwendbares Schicksal der Menschheit unserer Zeit prophezeit. Wie in Dantes Göttlicher Komödie scheinen auch hier die Peiniger gepeinigt von ihren eigenen Taten. Thurner: „Der Tod kommt zum Tanz, der Tod beugt sich über einen Schlafenden, er erscheint in erschreckender Weise, taucht heimtückisch aus dem Hintergrund auf und er greift nach dir – er greift nach jeden Einzelnen! Es ist ein MEMENTO MORI!“
Der Totentanzzyklus „Das Letzte“ ist nun im „Endausbau“ knapp 40 Meter lang und hat eine Fläche von rund 60 Quadratmetern. Er ist somit der weltweit monumentalste und modernste. Entworfen wurde er von Markus Thurner und anschließend mit den Mitarbeitern der Sagzahnschmiede Kramsach in Cortenstahl gefertigt. Die in Versen gefassten Texte stammen vom bekannten deutschen Kabarettisten Wilfried Schmickler, der vor mit der WDR-Sendung „Mitternachtsspitzen“ bekannt wurde und auch schon den österreichischen Kabarettistenpreis, den „Salzburger Stier“ gewonnen hat.
Mit dieser Totentanzdarstellung geht für Hans Guggenberger und Martin Reiter, Vorstände des Vereines Museumsfriedhof Tirol, ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung. Martin Reiter vom Verein Museumsfriedhof Tirol: „Unser Präsident Hans Guggenberger ist die treibende Kraft, die den Totentanz DAS LETZTE ermöglicht hat, denn er hatte immer schon den Wunsch nach einer zeitgemäßen Totentanzdarstellung, welche eine Überleitung vom Hier und Jetzt, hinüber in den kuriosen Museumsfriedhof, mit den lustig – bis ironischen Grabsprüchen unserer Vorfahren, bilden soll.“
Weltrekord unter den Totentänzen gesichert.
Kogler verweist dabei, dass die Totentänze bereits im Spätmittelalter entstanden sind. Ausgehend von Frankreich wollte man nämlich den Menschen – egal welchen Standes – in Text und Bild ihre Vergänglichkeit zeigen. Trotzdem seien „Leute, die sich intensiv mit dem Tod beschäftigen, heitere Menschen“, meinte Kogler bei der Enthüllung des neuen Totentanzes in Kramsach, indem er den Gründer der Totentanzvereinigung, Karl Josef Steininger aus Dachau zitierte.
Der Museumsfriedhof ist nun um eine weltweit einzigartige Sehenswürdigkeit reicher. Das Freilichtmuseum ist 365 Tage im Jahr kostenlos zugänglich. An die 250.000 Besucher pro Jahr freuen sich über diese einzigartige Einrichtung.

https://www.youtube.com/watch?v=bu0yO8oOl0w

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