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Handel im Bezirk Kufstein braucht bessere Bedingungen

Der Trend hin zum Onlinehandel setzt dem Handel im Bezirk Kufstein dieser Tage zu. Es gäbe aber Lösungsansätze.  | Foto: Pixabay (Symbolfoto)
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  • Der Trend hin zum Onlinehandel setzt dem Handel im Bezirk Kufstein dieser Tage zu. Es gäbe aber Lösungsansätze.
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WK-Bezirksobmann Manfred Hautz fordert Land und Bund zum Handeln auf: Hohen Energiekosten sowie Teuerung muss entgegengewirkt werden. 

BEZIRK KUFSTEIN. Wer Geschäfte im Bezirk Kufstein betritt, darf mit einer hohen Qualität bei Beratung und viel Empathie im Geschäft rechnen – Dinge die es im Online-Handel nicht gibt. Dennoch kauft ein Großteil der Menschen oft und gerne online. Das trifft vor allem bei Waren wie Bekleidung bzw. Mode zu.

Teuerung setzt Handel zu

Dieser Trend ist einer von mehreren Faktoren, der dem Handel im Bezirk Kufstein dieser Tage zusetzt. Hinzu kommt das Problem der Teuerungen. Energie, Löhne, Mieten und der Einkaufspreis der Handelswaren steigen. Ein Unternehmen kalkuliert und muss in der Marge oder Gewinnspanne alle Kosten berücksichtigen, sodass danach noch etwas übrig bleibt. "Nun sind wir aber in der Situation, dass unsere Betriebe hier nichts mehr übrig haben", erklärt Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Manfred Hautz im Gespräch mit den REGIONALMEDIEN KUFSTEIN. 

Hand aufs Herz – kaufst du gerade was Mode betrifft eher im Handel in der Region oder online ein?

Die Unternehmen seien oft nicht mehr zu einhundert Prozent konkurrenzfähig. Speziell die Modebranche ist durch den Online-Handel stark unter Druck geraten.

"Hier ist die Politik gefordert, dass sie gegensteuert",

sagt Hautz. Als mögliche Maßnahmen nennt der WK-Bezirksobmann eine Einschränkung in der Inflation, ein anderes Lohnsystem sowie eine Steuerreform für die Unternehmen. "Die Lohnkosten müssen niedriger angesetzt werden", sagt Hautz.

Online-Riesen sind Konkurrenz

Speziell im Modesegment haben Händler am meisten mit der internationalen Online-Konkurrenz zu hadern. Regionale Fahrradhändler haben beispielsweise einen Vorteil, da es hier viel um Vertrauen und Kompetenz geht, da bei den Waren ja auch Wartungen und Reparaturen anstehen können und ein Fahrrad durchaus hochpreisig sein kann.
„Das passiert bei der Mode nicht“, sagt Hautz. Denn bei der Mode gehe es meist um einen möglichst günstigen Preis. „Wir erleben speziell in der Modebranche ein rapides Aussterben und Schließen von vielen Betrieben, speziell kleineren Betrieben, die diese Kosten einfach nicht mehr mittragen können und nicht mehr an den Kunden weiterbringen“, so der WK-Obmann.

„Wir erleben speziell in der Modebranche ein rapides Aussterben und Schließen von vielen Betrieben, speziell kleineren Betrieben, die diese Kosten einfach nicht mehr mittragen können und nicht mehr an den Kunden weiterbringen“, so der WK-Obmann Manfred Hautz. | Foto: Barbara Fluckinger
  • „Wir erleben speziell in der Modebranche ein rapides Aussterben und Schließen von vielen Betrieben, speziell kleineren Betrieben, die diese Kosten einfach nicht mehr mittragen können und nicht mehr an den Kunden weiterbringen“, so der WK-Obmann Manfred Hautz.
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Politik ist gefragt

Viele Betriebe, die zwar noch nicht mit dem Rücken zur Wand stehen, reißen auch aus einem anderen Grund frühzeitig die Reißleine: die Nachfolge im Haus ist oft nicht mehr gegeben. Die junge Generation sehe, wie die Eltern in Bedrängnis geraten und in wirtschaftlicher Hinsicht kämpfen. Daher würden viele Unternehmen vorzeitig schließen.
Für Hautz steht außer Zweifel, dass die Mitarbeiter höhere Löhne brauchen, aber „es kann nicht sein, dass immer der Unternehmer der Puffer zwischen Regierung und den Arbeitnehmern ist", der Mehrkosten tragen müsse. „Hier ist wirklich die Politik gefragt“, betont Hautz. Es gehe um Ortszentren, die durch Geschäfte belebt seien. Dies müsse erhalten bleiben.
Eine Lösung könnte auch auf einem anderen Weg "leicht" herbeigeführt werden: Geholfen wäre dem Handel bereits, wenn niemand mehr online bestellen würde – dann wäre der Handel nämlich schon "sicher", wie Hautz erklärt. 

7.837 im Handel beschäftigt

Insgesamt 699 dienstgebende Betriebe sind im Bezirk Kufstein im Handel zu finden, die laut der Statistik aus dem vergangenen Jahr 7.837 Mitarbeitende beschäftigten – das sind anteilsmäßig im Bezirk Kufstein immerhin 18,2 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.
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