Zweite Baustufe
Spatenstich für Sozialzentrum in Scheffau gesetzt

Vertreter der drei Gemeinden sowie Projektverantwortliche kamen am 18. August in Scheffau zusammen, um den Spatenstich für die zweite Baustufe des "Sozialzentrums Wilder Kaiser" zu setzen.  | Foto: Barbara Fluckinger
7Bilder
  • Vertreter der drei Gemeinden sowie Projektverantwortliche kamen am 18. August in Scheffau zusammen, um den Spatenstich für die zweite Baustufe des "Sozialzentrums Wilder Kaiser" zu setzen.
  • Foto: Barbara Fluckinger
  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

Die Bürgermeister von Scheffau und Söll, der Vize-Bgm. von Ellmau sowie mehrere Projektverantwortliche setzten am 18. August den Spatenstich für ein weiteres Gebäude im "Sozialzentrum Wilder Kaiser" in Scheffau. In der zweiten Baustufe folgt ein Gebäude mit betreuten Wohneinheiten und Sozialwohnungen.

SCHEFFAU (bfl/red). Das "Sozialzentrum Wilder Kaiser" in Scheffau nimmt weiter Gestalt an. Nachdem das Pflegeheim Scheffau „Insa Dahoam“ bereits 2017 eingeweiht wurde, kommt nun ein weiteres Gebäude dazu, das das Sozialzentrum vervollständigen soll. Am Dienstag, den 18. August begingen Vertreter der betroffenen Gemeinden, der Baufirmen, des Sozialsprengels und des Pflegeheims Scheffau den feierlichen, offiziellen Spatenstich.
Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt, das die Gemeinden Ellmau, Scheffau und Söll verbindet, wie Scheffaus Bgm. Christian Tschugg vor Ort betonte. In einer geplanten Bauzeit von rund 18 Monaten soll nun gleich neben dem Pflegeheim ein Bau mit 25 barrierefreien bzw. betreuten Wohneinheiten entstehen. Darüber hinaus sind im Erdgeschoß des Neubaus Räume für den Gesundheits- und Sozialsprengel Söllandl vorgesehen. Zusammen mit dem angrenzenden Pflegeheim Scheffau, das über einen Gang mit dem Neubau verbunden sein wird, bilden diese drei Einrichtungen dann nach der geplanten Fertigstellung das „Sozialzentrum Wilder Kaiser“. 

"Lücke" damit geschlossen

19 der Wohneinheiten, die nun entstehen sind für betreutes Wohnen vorgesehen, sechs der Einheiten werden zu Sozialwohnungen. Der Neubau, der von den „bergwerk Architekten“ aus Lofer geplant wurde, orientiert sich optisch mit seiner einfachen und klaren Architektur und einer Holzfassade am angrenzenden Gebäude des Pflegeheims Scheffau. Der Bau sieht auch die Errichtung einer Tiefgarage vor und soll in rund 18 Monaten fertiggestellt sein. "Einziehen" will man dann im Jänner 2022.
Der neue Bau ist ein Projekt für die Region und soll eine Angebotslücke schließen. "Wir haben mit dem Neubau vom Pflegeheim die nötige Infrastruktur geschaffen, um die Personen, die intensivere Pflege brauchen, optimal betreuen zu können. Dieses Gebäude soll jetzt die Lücke schließen für all jene Personen, die sich in den unteren Pflegestufen wiederfinden", sagt Scheffaus Bgm. Christian Tschugg. "Man will für jene Menschen Möglichkeiten schaffen, die schnell eine Lösung brauchen", ergänzt Wolfgang Knabl, Obmann des Gemeindeverbandes. 

Für ein "leistbares" Daheim

Die Finanzierung läuft über den Gemeindeverband Söll – Scheffau – Ellmau. Errichtet wird das Gebäude von der GHS (Gemeinnützige Hauptgenossenschaft des Siedlerbundes regGenmbH), für das sich der Verband nach jahrelangen Vorbereitungen und zahlreichen Gesprächen entschied. 
Die Geschäftsführerin des gemeinnützige Bauträgers, Magdalena Winkler, zitierte bei ihrer Ansprache den Schriftsteller und Philosophen Berthold Auerbach mit den Worten: „Das Beste, was man in der Welt haben kann, ist daheim zu sein“. Ein leistbares und bedarfsgerechtes Daheim für Menschen in allen Lebenslagen zu schaffen, sei das primäre Ziel des gemeinnützigen Wohnbauträgers GHS.
Die Vergabe der Wohneinheiten erfolgt über den Gemeindeverband. Preislich gesehen dürfte man hier im Schnitt bei einem Quadratmeterpreis von zehn Euro liegen. Für alle Personen, die eine Betreuung in Anspruch nehmen, kommt ein Betreuungszuschlag hinzu, wobei dieser gefördert sein könnte. Hier sei man noch in Verhandlungen mit dem Land Tirol, sagt Knabl. 

Bedarf für Pflege steigt 

Im Pflegeheim Scheffau wurden 54 Plätze für Pflegebedürftige geschaffen. Eigentlich hatte man ursprünglich mehr Heimplätze gewollt, erklärt Tschugg, denn der Bedarf sei laufend im Steigen. "Wir wären gerne in die wirtschaftliche Größe von über siebzig Betten gekommen – auch einfach im Hinblick auf die Zukunft", sagt Tschugg. Das Land Tirol habe dies damals allerdings nicht bewilligt. 
120 Leute werden in der Region derzeit durch den Sozialsprengl Söllandl betreut, wobei rund zwanzig davon dem Ort Going – der außerhalb des Bezirks und der "Zuständigkeit" des Pflegeheims Scheffau liegt – zuzuordnen. Würde nun die Betreuung durch den Sozialsprengel und die 24-Stunden-Pflege wegfallen würde ein Drittel der verbleibenden 100 Personen, einen Heimplatz benötigen, erklärt Sprengelobmann Josef Zott.

Weitere Beiträge zum Thema Wirtschaft aus dem Bezirk finden Sie hier.

"Insa Dahoam" öffnete die Türen – mit Video
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.