Studie
Wohnbestand wächst im Bezirk Kufstein jährlich um 576 Wohnungen

- Die „Wohnbedarfsstudie in Tirol 2024-2033" prognostiziert im Bezirk Kufstein einen durchschnittlichen Zuwachs von 576 Wohnungen pro Jahr.
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Laut der „Wohnbedarfsstudie in Tirol 2024-2033" wird sich der Bestand an Wohnungen im Bezirk Kufstein bis 2033 im Schnitt bei einem Zuwachs von 576 Wohnungen pro Jahr einpendeln.
BEZIRK KUFSTEIN, TIROL. Wie sieht es mit dem Wohnbedarf in Tirol aus? Das Land Tirol stellte sich dieser Frage und ging ihr in einer Forschungskooperation mit der Abteilung Wohnbauförderung und der Universität Innsbruck (Institut für Geographie) nach. Das Ergebnis dieser „Wohnbedarfsstudie in Tirol 2024-2033" zeigt ein starkes Bevölkerungswachstum im Bezirk Kufstein in den vergangenen zwanzig Jahren, gibt aber auch eine Prognose für die nächsten Jahre ab.
Bezirk Kufstein wuchs am stärksten
Was die Bevölkerungsentwicklung zwischen 2001 und 2023 angeht, steht der Bezirk Kufstein an der Spitze: In keinem anderen Tiroler Bezirk ist das Bevölkerungswachstum prozentuell gesehen so stark wie in Kufstein (+22 Prozent). Dahinter reihen sich Innsbruck-Land (+20 Prozent) und Imst (+18 Prozent), wobei grundsätzlich vorwiegend die Bezirke in den zentralen Lagen im Inntal in den vergangenen Jahren ein starkes Wachstum erlebten. Nur der Bezirk Lienz verzeichnet ein Minus von 3,6 Prozent.
Laut der Studie konnten die Gemeinden Thiersee, Langkampfen, Schwoich, Bad Häring, Wörgl, Kundl, Radfeld, Münster und Walchsee innerhalb des Zeitraums um bis zu 10 Prozent an Bevölkerung zulegen. Rettenschöss fällt als einzige Gemeinde im Bezirk in die nächsthöhere Kategorie (Wachstum bis zu 20 Prozent). Als Gründe für die Zugewinne verweist die Studie hauptsächlich auf Zuwanderung.

- In keinem anderen Tiroler Bezirk war das Bevölkerungswachstum zwischen 2001 und 2023 prozentuell gesehen so stark wie in Kufstein (+22 Prozent).
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Mehr Ältere und Nebenwohnsitze
Ein allgemeiner Faktor, der ganz Tirol betrifft, ist die älter werdende Gesellschaft: Die absolute Anzahl von Personen mit Pflegebedürftigkeit bzw. Bedarf für Assistenz im Alter wird also definitiv steigen – das gilt auch im Bezirk Kufstein, wo im Zeitraum 2002–2023 ebenfalls eine Zunahme der Bevölkerung in den höheren Altersgruppen zu erkennen ist.
In den letzten Jahren kam es in Tirol auch zu einer Steigerung bei Nebenwohnsitzmeldungen. Dies zeigt mitunter einen Trend hin zum Leben und Arbeiten an mehreren Orten – es braucht demnach künftig auch deswegen mehr Wohnraum. Bei den Freizeitwohnsitzen sticht die Nachbarregion Kitzbühel mit sehr hohen Anteilen von häufig über 15 Prozent heraus. Im Bezirk Kufstein sind die Gemeinden Ellmau, Walchsee und Thiersee am stärksten von Freizeitwohnsitzen betroffen. Der Anteil der Freizeitwohnsitze am Wohngebäudebestand – das sind Gebäude, Wohnungen oder sonstige Teile von Gebäuden – lag 2023 in diesen Gemeinden zwischen 30 und 50 Prozent.
Mehrparteienhäuser sind "in"
Was die Haushaltsgrößen und Familienformen betrifft, sticht die Stadt Kufstein heraus, in der es viele Einzelhaushalte gibt. Im Bezirk ist das Einfamilienhaus hoch im Kurs, lag hier 2023 in weiten Teilen doch der Anteil an Einfamilienhäusern am Wohngebäudebestand zwischen 60 und 70 Prozent. Dennoch geht dieser Trend laut Studie zurück: Mehrparteienhäuser und verdichtete Bauweise stehen aktuell hoch im Kurs.
Was im Bezirk Kufstein auffällt: Er verfügt im Bezirksvergleich über relativ wenig Baulandreserven und liegt mit 14,2 Prozent an vorletzter Stelle.

- Zwischen 2014 und 2023 hat sich in Tirol der Bestand an Wohnungen um insgesamt +13,8 Prozent erhöht.
- Foto: Pixabay (Symbolfoto)
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576 Wohnungen pro Jahr
Wie geht es nun also mit der Wohnungsentwicklung weiter? Zwischen 2014 und 2023 hat sich in Tirol der Bestand an Wohnungen um insgesamt +13,8 Prozent erhöht. Im Bezirk Kufstein waren es sogar + 15,1 Prozent, womit der Bezirk den drittgrößten Zuwachs an Wohnungen verzeichnete. So könnte es laut Studie auch weitergehen.
Den größten zukünftigen Wohnungsbedarf zwischen 2024 und 2033 hat laut der Studie Innsbruck Land mit weiteren 881 Wohnungen pro Jahr, gefolgt von Innsbruck Stadt mit 851 Wohnungen pro Jahr. Der Bezirk Kufstein folgt auf Platz drei: Hier dürfte sich der Wohnungsbestand in den Jahren zwischen 2024 und 2033 auf durchschnittlich plus 576 Wohnungen pro Jahr einpendeln. Der Bezirk Kufstein weist laut Studie künftig einen besonders hohen Anteil an Wohnungen für Hauptwohnsitzmeldungen auf – diese bilden künftig immerhin zwei Drittel des Gesamtwohnungsbedarfs.
Das Fazit
Die Studie kommt zum Schluss, dass auch in den kommenden Jahren (bis 2033) jährlich mehr Wohnungen in Tirol gebraucht werden. Je näher man ans Jahr 2033 kommt, umso weniger zusätzliche Wohnungen dürften zahlenmäßig benötigt werden. Um den Wohnungsbedarf zu decken, soll man neben Neubau auch auf die Aktivierung von Leerstand zurückgreifen. Neben letzterem schlägt die Studie vor, auch verstärkt auf Nachverdichtung zu setzen.
Der Bericht ist das Ergebnis einer Forschungskooperation zwischen dem Land Tirol, Abteilung Wohnbauförderung, und der Universität Innsbruck, Institut für Geographie.
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