Polizei macht Jagd auf NoVa-Sünder

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KUFSTEIN (mel). Viele Tiroler melden ihr Fahrzeug illegal im Ausland an, um der Zahlung der NoVA (Normverbrauchsabgabe), der Typisierung, der Zulassungsgebühr und einem Teil der Kfz-Steuer zu entgehen.
Vor allem im Raum Kufstein gibt es einige so genannte "NoVA-Sünder": Autobesitzer mit Hauptwohnsitz im Inland, die in Rosenheim ihre Autos anmelden, um gesetzeswidrig Geld zu sparen. Wer erwischt wird, muss mit einer Steuervorschreibung inkl. Finanzstrafverfahren in Höhe von mehreren tausend Euro rechnen.
Seit Juni geht die Tiroler Finanzpolizei mittels Schwerpunktkontrollen gezielt gegen NoVA-Sünder vor und fischt Autolenker mit ausländischen Kennzeichen aus dem Verkehr.
Vergangene Woche fand eine dieser Schwerpunktkontrollen in Kufstein statt: An vier Plätzen winkten die 35 Finanzpolizisten, begleitet von sechs Polizisten der PI Kufstein und vier Zollbeamten, fast 200 verdächtige Autos zur Kontrolle.
"Wenn sich im Zuge einer Kontrolle der Verdacht erhärtet, haben wir in unseren Bürobussen Zugang zu allen wichtigen Datenbanken, um die Einzelheiten zu überprüfen", erklärt Jürgen Knapp, Koordinator der Finanzpolizei.

Viele schwarze Schafe

Die Trefferquote bei den Schwerpunktaktionen spricht für sich: "In ganz Tirol wurden heuer bereits rund 1100 Fahrzeuge zur NoVA-Kontrolle angehalten, von denen es bei rund 600 Autos zu Beanstandungen kam", so Knapp weiter.
Die erwischten Steuersünder bekommen eine Vorladung ins Finanzamt. Die Höhe der Steuervorschreibung ist in jedem Einzelfall individuell, beträgt jedoch meist mehrere tausend Euro.
Und: Die Normverbrauchsabgabe, die Kraftfahrzeugsteuer, bei Neufahrzeugen die Umsatzsteuer und die damit in Zusammenhang stehenden Finanzstrafen werden dem Verwender des Fahrzeuges vorgeschrieben, nicht einem etwaigen Eigentümer im Ausland.
"Wenn jemand beispielsweise mit dem Auto seiner Großmutter aufgehalten wird und diese ihr Auto illegal im Ausland angemeldet hat, wird dem Enkel die entsprechende Steuer zur Vorschreibung gebracht", erklärt Knapp.

Wie geht es weiter?

In Zukunft werden die NoVA-Kontrollen ins Tagesgeschäft aufgenommen. Auch an einer verstärkten Kooperation mit den deutschen Behörden wird gearbeitet: "Es gibt bereits Kontakte, die wir optimieren", so Knapp abschließend.

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