Studie zeigt Finanz- und Wirtschaftswissen der Kärntner
Bildungsreferent und Landeshauptmann Peter Kaiser und Arberiterkammer-Präsident Günther Goach gaben Studie in Auftrag - Kärntner haben leicht überdurchschnittliches Finanzwissen - Ergebnisse sind Basis für bildungspolitische Maßnahmen
.Arbeiterkammer-Präsident Günther Goach und Landeshauptmann Peter Kaiser präsentierten die Ergebnisse einer Untersuchung zum „Finanz- und Wirtschaftswissen der Kärntner Erwerbsbevölkerung“. Diese wurde vom Institut für Volkswirtschaftslehre (Robert Klinglmair und Florian Kandutsch) und dem Institut für Finanzmanagement (Alexander Brauneis) an der Alpe Adria Universität Klagenfurt durchgeführt wurde.
Über dem Durchschnitt
Das Ergebnis, die Kärntner sind im Österreichdurchschnitt besser informiert. "Die Kärntner haben ein leicht überdurchschnittliches Finanz- und Wirtschaftswissen. Der Mittelwert bei elf OECD-Standardfragen liegt bei 8,19, österreichweit liegt er bei 7,4", so Kaiser. „Die Arbeiterkammer bietet bereits ein breites Angebot für Jugendliche. Das kann aber nur eine Begleitmaßnahme sein. Wir fordern, dass Life Skills, darunter auch Finanzwissen, in den Regelunterricht im Pflichtschulbereich implementiert werden“, so Goach. Der Handlungsbedarf zeigt sich auch in den Beratungszahlen: Im Jahr 2016 erreichten den Konsumentenschutz Kärnten 2.768 Anfragen zum Thema Finanzen, über 1.500 davon zum Thema Finanzierung.
"Das durchaus "gute" Ranking dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Notwendigkeit weitreichender Aktivitäten im Finanzbildungsbereich bestehe. Vor allem bei Frauen, Jüngeren, Personen mit Migrationshintergrund sowie Befragten mit niedrigem formalem Bildungsniveau und von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen gebe es erhebliche Unterschiede im Finanzwissen.", so Robert Klinglmair.
Bildungsangebote maßgeschneidert anpassen
„Die Studie zeichnet erstmals ein deutliches Bild vom Wissensstand konkreter Personengruppen. Auf dieses umfassende Wissen müssen Bildungsangebote zukünftig maßgeschneidert angepasst werden“, so Goach. Er fordert spezifische Angebote im Bereich des AMS, da von Arbeitslosigkeit Betroffene naturgemäß schwierige finanzielle Situationen durchleben.
1.008 Fragebögen ausgefüllt
Für die Studie wurde ein Fragebogen mit 59 wissenschaftlich, empirischen Fragen entworfen. "7.360 Fragebögen wurden versendet, 1.008 kamen retour, das sind 13,7 Prozent", so der Landeshauptmann. "Das Finanzwissen als Teilbereich der ökonomischen Bildung ist in den letzten Jahren im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses von Politik und Wirtschaft gerückt. Ohne dieses Wissen kann vieles nicht oder nur sehr schwer verstanden werden. Zusammenhänge, Inhalte und Begrifflichkeiten richtig einordnen zu können, sei immer wichtiger, um geldpolitische Strategien und Entscheidungen der Wirtschaftspolitik besser verstehen, nachvollziehen und sich dann eine objektive Meinung bilden zu können", so Kaiser. Zudem sei das Finanzwissen auch notwendig, um eigene persönliche Investitions- und Finanzentscheidungen bestmöglich treffen zu können.
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