"Spritzenkur" und "frischer Wind": So investitionsfreudig sind NÖs Unternehmer

Der Chef der Industriellenvereinigung NÖ, Johann Marihart, blickt zugleich besorgt – Stichwort "Russland-Sanktionen" – als auch vorsichtig optimistisch – Stichwort "Regierungsumbildung" – in die Zukunft.
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  • Der Chef der Industriellenvereinigung NÖ, Johann Marihart, blickt zugleich besorgt – Stichwort "Russland-Sanktionen" – als auch vorsichtig optimistisch – Stichwort "Regierungsumbildung" – in die Zukunft.
  • hochgeladen von Christian Trinkl

Ein neuer Finanzminister in Wien, mögliche neue Sanktionen gegen (und aus) Russland. Wie geht's den niederösterreichischen Unternehmen? Ein guter Gradmesser hierfür ist der jährliche Investitionsklima-Index der NÖ Industrie, eine Umfrage der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) und der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV), an der heuer 94 Unternehmen teilgenommen haben, die gemeinsam 200.000 Arbeitsplätze im In- und Ausland schaffen.

Ein Index, der was aussagt

"Investitionen sind wie eine Fitness-Spritze für unsere Gesellschaft", freut sich WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl zunächst darüber, dass 70 Prozent der NÖ Industriebetriebe vorhaben, gleich viel oder sogar mehr Investitionen als zuletzt am heimischen Standort zu tätigen. 30 Prozent der befragten Unternehmen werden ihre Investitionen jedoch drosseln. "Die Spielräume sind enger geworden", so Zwazl.

Schon im vergangenen Jahr sei die Quote der "Sparer" von 21 auf 29 Prozent gestiegen, ein deutliches Zeichen, dass immer mehr Unternehmer auf der Investitionsbremse stehen. "Dabei ist es gerade jetzt, in schwierigen Zeiten, umso wichtiger zu investieren", ist Zwazl überzeugt.

Investitionen in den Bestand – Arbeitsplätze könnten wackeln

Industriellen-Chef Johann Marihart weiß, wo seine Betriebe derzeit investieren. "Der internationale Druck wird immer größer, Ersatz- und Rationalisierungsmaßnahmen sind unausweichlich, um den Status Quo aufrechtzuerhalten." Unternehmen würden daher nicht in Erweiterungen investieren, sondern setzen auf die Modernisierung bestehender Maschinen und Prozesse um ihre Kosten zu optimieren.

Marihart ganz ehrlich: "Wenn die Märkte nicht steigen, hat dies natürlich auch Auswirkungen auf die Arbeitsplätze, das muss man klar sagen." Im Klartext: Wird effizienter – aber aufgrund der Wirtschaftslage nicht mehr produziert – fallen Arbeitsplätze weg.

Große Hoffnungen legen Johann Marihart und Sonja Zwazl in den Regierungswechsel in Wien. "Der Groschen ist gefallen", sagt etwa ersterer und hofft, dass der Reformstillstand von der Regierung nun abgebaut wird. Konkret fordert die Wirtschaft die Senkung der Lohnkosten, niedrigere Steuersätze für alle Arbeitnehmer, mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit um Produktionsspitzen besser abdecken zu können, weniger Bürokratie und Ideen um die hohen Energiekosten zu senken, die im internationalen Vergleich ein Wettbewerbsnachteil sind.

Und zu den aktuell neu diskutierten Russland-Sanktionen hat man auch eine klare Meinung. "Es geht dabei mehr darum nach innen, also im Westen selbst, Moral zu bewahren, denn Putin erreichen diese Gesten nicht. Und man sollte schon aufpassen, dass man sich nicht ins eigene Knie schießt", so Marihart.

INVESTITIONSKLIMA IN DER NÖ INDUSTRIE 2014
(Erhebungszeitraum 7. Juli bis 14. August 2014)

•Investitionszweck
31% Ersatzinvestitionen
31% Erweiterungsinvestitionen
24% Rationalisierungsinvestitionen
14% Umweltschutzinvestitionen

•Entwicklung der Investitionstätigkeit in den nächsten 12 Monaten am Standort NÖ
steigen: 35%
gleichbleibend: 35%
reduzieren: 30%

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