"Ausbildung statt Abschiebung" – bereits 6.000 Unterstützer für Anschober-Petition

Der Fall eines bestens integrierten afghanischen Flüchtlings, der derzeit eine Lehre absolviert, sorgte kürzlich im Bezirk Perg für Aufregung. | Foto: Robert Zinterhof
  • Der Fall eines bestens integrierten afghanischen Flüchtlings, der derzeit eine Lehre absolviert, sorgte kürzlich im Bezirk Perg für Aufregung.
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OÖ. Nach sechs Tagen (von insgesamt 41 Tagen Petitionsdauer) haben heute bereits 6.000 Unterstützer die Petition "Ausbildung statt Abschiebung – Petition gegen Abschiebungen unserer künftigen Fachkräfte“ unterzeichnet, informiert Integrations-Llandesrat Rudi Anschober (Grüne). 

„Jede zusätzliche Unterstützung schafft mehr Gewicht für unser Anliegen. Wir werden daher unsere Überzeugungsarbeit weiter verstärken und nun zusätzlich auch das Anliegen in anderen Bundesländern bewerben. Gleichzeitig werden wir das Ziel der Petition von 10.000 auf 20.000 erhöhen", sagt Anschober.

Integrations-Landesrat Anschober appelliert an die Bevölkerung, weiter mitzumachen, die Petition zu bewerben und zu unterstützen, damit Asylwerbende weiterhin die Chance haben, in Mangelberufen eine Lehrstelle anzunehmen und damit eine Lebensperspektive zu erhalten und gleichzeitig aktiv dem Facharbeitermangel in Österreich entgegen zu wirken.

Zwei Fälle aus Oberösterreich – Abschiebung trotz Integration

Um sein Anliegen zu unterstreichen verweist Anschober auf zwei aktuelle Fälle in Oberösterreich:

Fall 1:
J. kam 2015 aus dem Iran nach OÖ. Obwohl er davor nur drei Jahre eine Abendschule besuchte, gelang es ihm, die Berufsschule im ersten Lehrjahr mit befriedigendem Erfolg zu absolvieren, Deutsch-Prüfungen bis zum Niveau B1 abzulegen und eine Lehre in einer Weberei zu starten. Er ist engagiert und hilfsbereit. Sein Chef braucht ihn dringend, da in diesem Bereich kaum Arbeitskräfte zu finden sind, dies wurde dem Fremdenamt offengelegt. Nun hat er dennoch einen negativen Bescheid bekommen.

Fall 2:
Das Hotel Dachsteinkönig beschäftigt seit heuer zwei Lehrlinge aus dem Iran bzw. aus Afghanistan – beide haben nun einen Negativbescheid bekommen. Sie lernen Deutsch, arbeiten, nehmen an diversen gesellschaftlichen Veranstaltungen teil, seit ein paar Tagen sind sie durch eine eigene, gemeinsame Wohnung sogar aus der Grundversorgung ausgestiegen – und kosten dem Staat kein Geld mehr.
Die Hoteldirektion zeigt Unverständis für die Entscheidung des BFA: „Aufgrund der tollen Integration der beiden wie auch der wirklich sehr guten Arbeitsleistung und dem ständigen Wissensdurst sehen wir uns dazu veranlasst, alles in unserer Macht Stehende zu tun, dass die beiden Teil unseres sagenhaften Teams bleiben können.“

Appell an Bundesregierung

Anschober appelliert an die zukünftige Bundesregierung, eine Lösung zu schaffen, die sicherstellt, dass es zu keinen Abschiebungen während der Ausbildung kommt: „In Deutschland wird niemand abgeschoben, der sich in einer Ausbildung befindet. Es kann doch nicht sein, dass zuerst die Lehrstellen in Mangelberufen wegen der Integrationsziele und des Lehrlings- und Facharbeitermangels geöffnet werden für Asylwerbende, dann die Unternehmer hervorragend reagieren, mittlerweile alleine in Oberösterreich 290 Lehrlinge eine Ausbildung erhalten – und dann noch während der Lehre die Abschiebung droht", sagt Anschober.

Mehr dazu:
Wut und Verzweiflung – Vorzeigelehrling vor Abschiebung

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