Vorplatz Schönbrunn: Weniger Bus-Parkplätze, mehr Grün
Die Schloss-Betreiber haben ihre Pläne für den Umbau vorgestellt: Stellplätze für 52 Busse, mehr als 300 neue Bäume und breitere Gehwege.
HIETZING. Ein Schönbrunn-Minimundus mit Marktstandln? Käfige zum Kickboxen? Die Vorschläge für die Umgestaltung des Vorplatzes vom Schloss Schönbrunn sorgten für einige skurrile Ideen – und für noch mehr Diskussionen zwischen Stadt, Bezirk und Schloss-Betreiber. Nun wurde ein adaptierter Entwurf der Betreiber – der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB) – vorgelegt: Neben mehr Grünflächen sind weniger Stellplätze – 52 statt 72 – für Busse vorgesehen. Und: 230 Autos sollen nach der Umgestaltung vor Schönbrunn parken dürfen – aktuell stehen bis zu 275 Pkw vor dem Schloss.
Umgestaltet werden soll der Bereich zwischen der Schlossfront und der U4-Trasse, der bereits jetzt zum Parken genutzt wird. Das Ziel: die aktuell sehr angespannte Verkehrs- und Parksituation vor dem Schloss zu entschärfen. Das Hauptproblem seien die Reisebusse, so SKB-Geschäftsführer Franz Sattlecker. "Und die kann man nicht wegdiskutieren." Bis zu 45 Prozent der Touristen würden so anreisen.
Neuer Platz für Hop-On Hop-Off Busse
Bald sollen die Bustouristen jedoch nicht mehr auf dem Parkstreifen beim Schloss ein- und aussteigen. Ihnen wird ein eigenes Areal auf dem Busparkplatz zugewiesen – das gilt auch für die Touristenlinien wie Hop-On Hop-Off-Busse. Neu gebaut wird im westlichen Areal auch ein kleines Gebäude mit Shop und Toiletten, wo die Bus-Touristen künftig Tickets lösen sollen.
Weitere Verbesserung für Fußgänger: Von der U-Bahn-Trasse als auch vom Parkplatz zum Haupteingang werden neue, breitere Wege errichtet. Als Puffer zwischen Parkplatz und Schloss werden außerdem mehr als 300 Linden, Ahorne, Eichen, Eschen und Kastanien gepflanzt.
Baustart in zwei Jahren
Für die Bus-Tiefgarage, für die sich Hietzings Bezirksvorsteherin Silke Kobald einsetzte, gab es von Seiten der Schloss-Betreiber eine klare Absage. "Das verursacht irre Kosten und macht nur Probleme mit dem Grundwasser", so Sattlecker.
Der Fahrplan für die fünf Millionen teure Umgestaltung: Aktuell wurde der Entwurf für die Flächenwidmung eingereicht, anschließend hat der Bezirk einen Monat lang die Möglichkeit zur Stellungnahme. Jedoch mehr pro forma: Rechtlich kann Bezirkschefin Kobald nämlich kein Veto für die neuen Pläne einlegen. "Natürlich ist die Begeisterung für unsere Pläne von Seiten des Bezirks enden wollend. Aber wir werden nicht auf Konfrontation gehen", so Sattlecker. Die Ausschreibung soll noch Ende des Jahres starten, dann könnten bereits ab 2018 die Bagger vor dem Schloss rollen.
Hintergrund:
Bericht: Hietzing begehrt gegen die Stadt auf
Bericht: Bezirk boykottiert Pläne für Schönbrunn-Vorfeld
Interview: Umweltexperte Bruno Domany und Architekt Erich Raith über das Vorfeld Schönbrunns
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