Arlberg: Verkehrschaos blieb aus

Sämtliche LKW werden am Ortsbeginn von St. Anton a. A. von der Polizei kontrolliert.
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  • Sämtliche LKW werden am Ortsbeginn von St. Anton a. A. von der Polizei kontrolliert.
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ST. ANTON (otko). Seit 24. April 2017 ist mit dem Arlbergstraßentunnel die wichtigste Route zwischen Tirol und Vorarlberg gesperrt. Insgesamt 160 Millionen Euro investiert die ASFINAG in die Sanierung und sicherheitstechnische Aufrüstung des längsten Straßentunnels Österreichs. Mit der zweiten Vollsperre geht der Sicherheitsausbau in den Endspurt – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten. Am 02. Oktober 2017 heißt es dann wieder freie Fahrt durch den Arlbergtunnel.
Die ASFINAG hat wie bereits 2015 in Zusammenarbeit mit Ländern, Behörden und Einsatzkräften alles unternommen, damit der Verkehr auch während der Sperre über die Ausweichrouten fließen kann. Großen Einfluss hat die Sperre natürlich auf den Ost-West-Verkehr. Mehrere Ausweichrouten – wie etwa großräumig über Rosenheim-München (Deutschland) oder Gotthard und San Bernardino (Schweiz) stehen zur Verfügung. Größtes Augenmerk liegt jedoch auf der Arlbergpassstrecke als regionale Umleitung für Pkw und berechtigte Lkw.

Fünftel musste umkehren

Beim Lokalaugenschein der BEZIRKSBLÄTTER vergangenen Freitag war nur mäßig Verkehr auf der Passstraße unterwegs. Der Verkehr rollt, wer allerdings einen Sattelschlepper vor sich hat, muss sich aber in Geduld üben, da es kaum Überholmöglichkeiten gibt.
Wie auch bei der Tunnelsperre vor zwei Jahren gilt für Schwerfahrzeuge mit Anhänger ein Fahrverbot auf der Alrbergpassstraße B197. Ausgenommen davon ist der Ziel- und Quellverkehr in den Bezirken Landeck, Bludenz und Feldkirch. Für Pkw mit schweren Anhängern (über 750 kg) gilt am Wochenende ebenfalls ein Fahrverbot. Für Radfahrer wurde von der Gemeinde St. Anton a.A. ein Shuttledienst eingerichtet.
Das Lkw-Fahrverbot wird von der Polizei in Stuben und St. Anton am Arlberg rigoros kontrolliert. "In den ersten zwei Wochen wurden von den BeamtInnen pro Tag ca. 100 Lkw in Fahrtrichtung Westen kontrolliert, wobei ein Fünftel – ca. 20 Lkw – keine Berechtigung hatten. Trotz aller Erklärungsversuche, dass sie vom Fahrverbot nichts gewusst hätten, mussten die Lenker umkehren. Zudem mussten sie, je nachdem woher sie kommen eine Sicherheitsleistung hinterlegen, und sie werden bei der BH Landeck angezeigt", berichtet Bezirkspolizeikommandant Werner Hauser.
Unter den schwarzen Schafen seien viele osteuropäische und italienische Lenker. "Die Sperre sowie das Fahrverbot wurden überall medial transportiert und auch die Speditionen wurden informiert. Trotzdem wird probiert und am Anfang wird auch geschaut, ob kontrolliert wird", so Hauser. Die konsequenten Kontrollen gehen jedenfalls weiter bis sich alles eingespielt hat. Wenn die Frequenz sinkt, wird laut Hauser entschieden inwieweit die Kontrollen zurückgefahren werden.

Keine Behinderungen

Auch die Wintereinbrüche der vergangenen Wochen führten zu keinem Verkehrschaos auf der Passroute. "Es hat trotz Schneefalls alles funktioniert. Die Straßenverwaltungen haben die Arlbergpassstrecke sehr gut frei gehalten", lobt der Bezirkspolizeikommandant.
Für den St. Antoner Bgm. Helmut Mall hat in den ersten beiden Wochen alles "tadellos funktioniert". Auch der Schnee sei kein Problem gewesen. Die Gemeinde habe mit dem Verkehrskonzept ihre Hausaufgaben gemacht. "Wir haben uns vor zwei Jahren gut vorbereitet und uns viele Gedanken gemacht. Das gut funktionierende Verkehrskonzept wurde adaptiert und übernommen. Den ersten echten Härtetest wird es zu Pfingsten geben", so Mall.

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