S16 Arlbergschnellstraße
ASFINAG investierte 7,5 Millionen Euro in Schutzbauten
Auf der Tiroler Seite der S16 Arlberg Schnellstraße wurden von der ASFINAG 22 Naturgefahrenstellen entschärft. Das größte Projekt war das Schutzkonzept für die Althausriefe in Schnann. In das Naturschutz-Paket zur Erhöhung der Sicherheit wurden insgesamt 7,5 Millionen Euro investiert.
ST. ANTON AM ARLBERG, PIANS (otko). Auf der 62,2 Kilometer langen Arlbergschnellstraße zwischen Zams und Bludenz gibt es über hundert potentielle Naturgefahrenstellen – Lawinen, Muren, Steinschläge, Hochwasser oder Hangrutsche bedrohen hochrangige Verkehrsverbindung zwischen Tirol und Vorarlberg.
"Schon beim Bau der S16 wurden viele Maßnahmen gesetzt. Insgesamt elf Kilometer zwischen Pians und St. Jakob am Arlberg verlaufen im Tunnel bzw. in der Galerie. Den Verkehrsteilnehmenden muss im hochalpinen Raum eine Infrastruktur mit der höchstmöglichen Sicherheit geboten werden. Aufgrund des Klimawandels haben und die Häufung von Ereignissen haben die Infrastruktur aber nochmals an die aktuellen Herausforderungen angepasst",
erläuterte Klaus Gspan, ASFINAG Teamleiter für die Netzplanung im Westen, am 03. April im Rahmen einer Pressekonferenz.
41 Gefahrenstellen auf der Arlbergschnellstraße
Bereits seit 2014 stehen die Naturgefahren prominent auf der Agenda des Autobahnbetreibers. Neben einem Beschluss einer Strategie und Maßnahmen wurde auch der Austausch mit anderen Partner (Wildbach- und Lawinenverbauung, ÖBB) intensiviert. Zudem beteiligt sich die ASFINAG gemeinsam mit der Universität Wien am EU-geförderten Projekt PARATUS, das sich mit den Auswirkungen und den Ursachen von Naturgefahren beschäftigt.
Im Jahr 2018 wurden die Naturgefahrenkarten für Tirol und Vorarlberg fertiggestellt und darauf aufbauend zehn Pakte als Maßnahmenbündel für die ASFINAG definiert, die in Summe 41 Gefahrenstellen mit Handlungsbedarf entlang der Arlbergschnellstraße beinhalten. Zwischen 2018 und 2023 wurde nun an 22 Gefahrenstellen in Tirol und an 19 Gefahrenstellen in Vorarlberg nachgebessert. Insgesamt 7,5 Millionen Euro wurden für die Entschärfung investiert.
Bestmöglicher Schutz für Mensch und Infrastruktur
"Die den Großereignissen, wie dem Hochwasser im Stanzertal 2005 oder der Lawinenkatastrophe in Galtür 1999, wurden die bestehenden Gefahrenzonenpläne neu bewertet und überarbeitet. Das hat dazu geführt, dass wir viele Bereiche neu zu bearbeiten hatten, die vorher als sicher galten. Als Rahmenbedingungen für die Planungen wurden immer 100-jährige Ereignisse herangezogen",
informierte Christoph Wanker, zuständiger Projektleiter der ASFINAG Bau Management GmbH. Auf der Tiroler Seite der S16 sind es vor allen Gefahren aus Muren und Steinschlägen, während in Vorarlberg der Schwerpunkt auf dem Hochwasserschutz lag.
"Sowohl im Winter als auch im Sommer sind wir hier mit möglichen Naturgefahren konfrontiert. Wir tragen eine große Verantwortung, sowohl Mensch als auch Infrastruktur in diesen Bereichen bestmöglich zu schützen",
betonte Stefan Siegele, Geschäftsführer der ASFINAG Alpenstraßen GmbH.
Baumaßnahmen werden bis Sommer 2023 abgeschlossen
Als letztes Projekt des Investitionspakets wird derzeit noch ein Leitbauwerk beim Ostportal des Strenger Tunnels zum Schutz vor Hangmuren und Überflutungen mit Ableitung in den Stampflesbach umgesetzt. Bis zum Sommer erfolgt hier die Fertigstellung. Auch die restlichen Rekultivierungsmaßnahmen werden bis dahin abgeschlossen.
Zudem wurden beim Ostportal des Perjentunnels und des Strenger Tunnels und der Mautstelle St. Jakob am Arlberg mehrere Steinschlagnetze und bei der Anschlussstelle Pettneu Leitdämme und Geschieberückhaltebecken errichtet. Das größte Projekt war das Schutzkonzept im Bereich der Althausriefe in Schnann (Gemeinde Pettneu am Arlberg). Diese liegt in der Nähe des Schnannerbaches, der bereits mehrfach für große Zerstörungen sorgte. Hier schützt künftig eine 144 Meter lange Mauer die Schnellstraße vor Muren und Überflutungen.
"Mit der Umsetzung dieser zusätzlichen Maßnahmen sind wir jetzt am Stand der Technik. Mit sehr wenig Geld haben wir viel Schutz hergestellt und viele potentielle Gefahrenstellen entschärft. Ein Bau von zusätzlichen Tunnel oder Galerien würde einen großen finanziellen Aufwand bedeuten",
so Wanker abschließend.
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