Gelebter Brauch im Tiroler Oberland
Blochziehen lockte Besucher nach Tobadill – mit VIDEO

Geballte Muskelkraft war beim Ziehen der 40 Meter langen Lärche in Tobadill gefragt. | Foto: Schwarz
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  • Geballte Muskelkraft war beim Ziehen der 40 Meter langen Lärche in Tobadill gefragt.
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TOBADILL (das). Nach vier Jahren Pause fand in der kleinen Gemeinde Tobadill wieder das "Tobadiller Blochziehen" statt. Rund 1.000 Besucher verfolgten das Spektakel.

Nach vier langen Jahren war es endlich wieder soweit: der Tobadiller Bloch wurde wieder durch das Dorf gezogen und fast das ganze Dorf war hierbei auf den Beinen. Gezogen von den starken Holzfällern, bahnte er sich seinen Weg vom Dorfcafe Ganahl bis zum Tobadiller Gemeindehaus und diese starken Männer hatten alle Hände voll damit zu tun die 210 Jahre alte und 40 Meter lange Lärche zu bewegen.
Dies geschah traditionsgemäß nicht ohne Gegenwehr. Der raue Winter in Form von "Schwoaftuifl" und "Bär" versuchte alles um den Tross zu stoppen, so wurden unter anderem schon mal ein kleiner Baum als Hindernis in den Weg gefällt oder der Bloch mit dem Körpergewicht ausgebremst. Begleitet wurde der Bloch vom "Tatschenmann", den "Moosmännern", dem "Tuifl", Hexen, dem "Giggalar", dem "Bajazl" oder den "Mohren", die alle Zuschauer mit Ruß schwärzten oder dem "Ehepaarl", die alle wieder mit Mehl weiß machten. Letzten Endes mussten die Widersacher jedoch klein beigegeben und wurden selbst zum Ziehen des Blochs verdonnert, dieser erreichte am späten Nachmittag schließlich sein Ziel bei der Tobadiller Kirche.

Gelebte Tradition

Das traditionelle Tobadiller Blochziehen ist Teil der gelebten Tradition im Tiroler Oberland und die Organisatoren zeigten sich mit dem Ablauf zufrieden. Rund 1.000 Besucher waren zum "Tobadiller Blochziehen" gekommen. "Mehr wie beim letzten Mal", erklärte Jungbauernobmann und Organisator Fabian Wolf. Auch einen Versuch von Paznauner Burschen, den Baum in der Nacht von Samstag auf Sonntag durchzuschneiden konnte verhindert werden. "Sie sind spät nachts mit dem Auto gekommen und haben auch schon die Kettensäge gestartet gehabt, als sie aber die 16-köpfige Wachmannschaft sahen, haben sie sich doch nicht mehr getraut", schmunzelte Wolf.

Bloch bleibt in Tobadill

Abschließend wurde der Bloch mit seinen 5,5 Festmetern inklusive 7,5 Festmetern Fichtenholz an den Meistbietenden durch Bürgermeister Martin Auer versteigert. Schlussendlich konnte sich der Tobadiller Jürgen Wolf (Küchenprofis) für 4.100 Euro den Zuschlag sichern. Der Bloch bleibt somit, zumindest in diesem Jahr, im eigenen Dorf. Außerdem wurden noch Lärchenäste um 1.000 Euro und zwei Murmeltier- Abschüsse im Verwalltal versteigert. Ein Murmeltier ging somit um 550 Euro nach Kappl und das zweite um 1.050 Euro in die Nachbargemeinde nach Grins.

Prominez zeigte sich begeistert

Besonders angetan vom Brauchtum waren unter anderem Landtagsvizepräsident Toni Mattle, LA Bernhard Tilg, Bundesrat und Bauernbunddirektor Peter Raggl, Thomas Lutz (Bürgermeister Grins), der Tobadiller Altbürgermeister Franz Kathrein, der Landesobmann der Jungbauernschaft Dominik Traxl sowie die Bezirksobleute der Jungbauernschaft Gabriel Juen und Stefanie Siehs.

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