+608,5 Prozent im März
Corona-Krise: Rekordarbeitslosigkeit im Bezirk Landeck
BEZIRK LANDECK (otko). Die Corona-Krise sorgt für ein Beben auf dem Landecker Arbeitsmarkt. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betrug im März gegenüber dem Vorjahr 608,5 Prozent. Registriert waren insgesamt 4.733 Arbeitslose. Dazu kommen noch 239 Anträge auf Kurzarbeit.
Tsunami für den Landecker Arbeitsmarkt
Bei der Bilanzpressekonferenz über das abgelaufene Jahr 2019 am 26. Februar konnten der Landecker AMS-Leiter Günther Stürz und sei Team noch über die niedrigste Arbeitslosigkeit seit über 30 Jahren jubeln.
Die Corona-Krise und das vorzeitige Ende der Wintersaison hat Mitte März aber für ein Beben auf dem Landecker Arbeitsmarkt gesorgt. "Es ist ein Tsunami. Wir werden am Telefon und im Internet regelrecht überlaufen. Schon am 13. März ist es los gegangen und seit 16. März ist nichts mehr so, wie es war", berichtete AMS-Leiter Stürz über den Ansturm.
4.733 Arbeitslose und 239 Anträge auf Kurzarbeit
Nun liegen die aktuellen Zahlen für den März 2020 vor. Die Arbeitslosigkeit gegenüber März 2019 ist in Österreich um 65,7 Prozent und in Tirol um 199 Prozent gestiegen. "Der Bezirk Landeck verzeichnet eine Steigerung um 608,5 Prozent. Die offenen Stellen sind um sieben Prozent zurückgegangen. Der Arbeitsmarkt wurde in kürzester Zeit auf den Kopf gestellt, die Zahlen sind teilweise unglaublich. Dazu kommen noch 239 Anträge auf Kurzarbeit. Registriert waren insgesamt 4.733 Arbeitslose und dem gegenüber stehen 251 offene Stellen", bilanziert der Landecker AMS-Leiter Stürz.
Im Vergleich zum Vorjahr kam es bei den AusländerInnen, bei den Älteren und bei den Jugendlichen zu einem nie dagewesenen Zuwachs der Arbeitslosigkeit. Ende März waren 251 sofort verfügbare offene Stellen gemeldet, dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr um 19 offene Stellen weniger.
Arbeitslosigkeit nach Berufen
Hinsichtlich der Arbeitslosigkeit gab es Ende März im Vergleich zum Vorjahr die auffälligsten Veränderungen in folgenden ausgewählten Berufsobergruppen: die größten Zunahmen gab bei den Dienstleistungsberufen, dem Handel, bei den Gesundheitsberufen und den Verwaltungsberufen, bei den technischen Berufen und im Gewerbe war der Zuwachs im Vergleich dazu moderat.
Arbeitslose nach Vormerkdauer
Im Bezirk Landeck waren Ende März sieben Personen länger als ein Jahr (minus fünf Personen zum Vorjahr), 24 Personen länger als sechs Monate (minus eine Personen zum Vorjahr), 202 Arbeitslose zwischen drei und sechs Monaten (plus 90 Personen zum Vorjahr) und 4.500 Personen unter drei Monaten (plus 3.981 Personen zum Vorjahr) arbeitslos vorgemerkt.
Arbeitslosigkeit nach Geschlechtern
Ende März waren 2.432 Frauen und 2.301 Männer arbeitslos vorgemerkt. Bei den Frauen stieg die Arbeitslosigkeit um 1.020,7 Prozent (plus 2.215 Personen), bei den Männern stieg die Arbeitslosigkeit um 410,2 Prozent (plus 1.850 Personen) zum Vergleichsmonat im Vorjahr.
AusländerInnen, Lehrstellenlage, Jugendliche und Schulungen
Es waren 1.383 ausländische Arbeitslose vorgemerkt, dies bedeutet eine Zunahme um 1.293 Personen im Vergleich zum März 2019.
Sieben vorgemerkte Lehrstellensuchende bedeuteten zwei Personen weniger zum März 2019. Darauf kommen 69 zu besetzende Lehrstellen (- 11).
Derzeit sind 594 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos vorgemerkt, dies sind 490 Personen mehr als im März 2019.
Ende März standen 86 Arbeitslose in Schulung, dies bedeutet zwölf Personen mehr im Vergleich zum März im Vorjahr.
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