Dringender Handlungsbedarf
Dorfplatz vor Zammer Gemeindeamt als Sanierungsfall

Der Dorfplatz beim Zammer Gemeindeamt soll heuer neu gestaltet werden. 620.000 Euro sind dafür budgetiert. | Foto: Othmar Kolp
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Die Neugestaltung des bisherigen Gemeindevorplatzes sorgte bereits für einen politischen Schlagabtausch im Zammer Gemeinderat. Ein neues Gutachten zeigt jetzt den dringenden Handlungsbedarf für eine Sanierung, da die Last für die darunterliegende Tiefgaragendecke momentan viel zu hoch sei.

ZAMS (otko). Der Platz vor dem Zammer Gemeindeamt soll im heurigen Jahr neu gestaltet werden. 620.000 Euro sind dafür budgetiert. In der Gemeinderatssitzung am 27. Februar wurden dazu die neuesten Fakten auf den Tisch gelegt. Gleich zu Beginn der Diskussion stellte Bgm. Benedikt Lentsch (Unser Zams) klar, dass der "Gemeindevorplatz" ab sofort Dorfplatz heißt.

"Wir wollen uns hier aber kein Denkmal setzten, sondern die Umsetzung ist aus Sicherheitsgründen dingend notwendig",

nahm der Dorfchef auf die zuletzt geäußerte Kritik der ÖVP-Fraktion von GV Dominik Traxl Bezug.

Bgm. Benedikt Lentsch verkündete, dass der "Gemeindevorplatz" ab sofort Dorfplatz heißt. | Foto: Othmar Kolp
  • Bgm. Benedikt Lentsch verkündete, dass der "Gemeindevorplatz" ab sofort Dorfplatz heißt.
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Desaströse statische Beschaffenheit des Platzes

Im Anschluss wurden dann die wohl eher unangenehmen Altlasten zum Projekt präsentiert. Womit wohl ein Großteil der Mandatare nicht gerechnet hat, ist die desaströse statische Beschaffenheit des Platzes. Der dringende Handlungsbedarf für eine notwendige Sanierung aus Gründen der Sicherheit wurde anhand eines Gutachtens untermauert.

"Der Großteil des Vorplatzes ist seit dem Jahr 1992 bis zum Gehsteig bei der Hauptstraße mit einer Tiefgarage unterbaut. Inzwischen gibt es im Bauwerk aber Haarrisse. Bei einer genaueren Überprüfung kamen dann weitere bautechnische Probleme ans Tageslicht",

informierte Christoph Kohler, Obmann des Dorfentwicklungs-, Bau- und Infrastrukturausschusses. Bei einer Prüföffnung an zwei Stellen des Platzes wurde nicht nur Schäden der Isolierung festgestellt, sondern auch, dass die Tiefgaragendecke derzeit an ihrer Belastungsgrenze liege.

Der Aufbau des Schotters und der Pflasterung auf der darunterliegenden Tiefgaragendecke ist laut Gutachten zu schwer. | Foto: Othmar Kolp
  • Der Aufbau des Schotters und der Pflasterung auf der darunterliegenden Tiefgaragendecke ist laut Gutachten zu schwer.
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"Eigentlich sollte bei einer 25er-Betondecke mit einem Aufbau von 15 Zentimetern von Schotter und Pflastersteinen gerechnet werden. Tatsächlich beträgt dieser vor der Raika 33 und bei Brunnen gar 88 Zentimeter. Laut dem Gutachten liegen derzeit 1,7 Tonnen Schotter darauf, was aufgrund der viel zu großen Dauerlast zu nachhaltigen Schäden am Bauwerk führt. Die Tragfähigkeit liegt bei maximal zwei Tonnen und aktuell liegt sie bereits bei bis zu 1,9 Tonnen. Ein Einsatzfahrzeug dürfte momentan nicht drüberfahren",

betonte Kohler. Laut dem Gutachten ist ein dringender Austausch der gesamten Isolierung unumgänglich und dringend zu bewerkstelligen. "Glasschaumschotter würde die Auflast um 71 Prozent verringern", präsentierte er eine leichtere Alternative. Zudem gebe es am derzeitigen Platz auch Probleme mit der Barrierefreiheit und laut einem Bescheid der Landessstraßenverwaltung darf künftig auf nicht mehr so eingeparkt werden wie bisher.

Die notwendige Sanierung wurde vom Zammer Gemeinderat schließlich einstimmig beschlossen. | Foto: Othmar Kolp
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Trotz Kritik einstimmiger Beschluss für Sanierung

Die Abstimmung über die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen erfolgte dann einstimmig. Zuvor wurde GV Traxl von Ausschussobmann Kohler während seiner Präsentation mehrmals scharf für seine bisherige Ablehnung der Neugestaltung kritisiert. Auch andere Mandatare der Liste Unser Zams machten ihren Unmut wegen der bisherigen Ablehnung im Team Dominik Traxl Luft. In der ÖVP-Fraktion hingegen zeigte man sich bestürzt.

"Ich bin jetzt seit über 30 Jahren in der Kommunalpolitik, aber von Mängeln der Abdichtung oder Statik habe ich bisher noch nichts gehört",

so GR Josef Reheis. Kritik kam hingegen von GRin Theresia Schönherr, dass das Gutachten nicht schon bei der letzten Ausschusssitzung vorgelegt wurde.

Ausschussobmann GR Christoph Kohler sparte nicht mit Kritik an der bisherigen Ablehnung durch die ÖVP-Fraktion. | Foto: Othmar Kolp
  • Ausschussobmann GR Christoph Kohler sparte nicht mit Kritik an der bisherigen Ablehnung durch die ÖVP-Fraktion.
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Gutachten wird von Gemeinde veröffentlicht

"Unsere Fraktion ist im Wissen des Gutachtens aber nicht gegen die Sanierung. Es braucht aber noch eine Diskussion über die Endausstattung des Platzes",

stelle GV Traxl klar.

"Wir werden das Gutachten veröffentlichen damit sich alle Gemeindebürger:innen infomrieren können. Es ist dringend notwendig und wir nehmen viel Geld in die Hand",

schloss Dorfchef Lentsch die Diskussion.

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