Covid-19
Ermittlungen im Mutterhaus Zams nach Coronavirus-Ausbruch

Im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern Zams waren 39 Covid-19-Infektionen aufgetreten. | Foto: Barmherzige Schwestern Zams/ Justina Wilhelm
  • Im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern Zams waren 39 Covid-19-Infektionen aufgetreten.
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ZAMS. Im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern Zams wird wegen der Ausbreitung des Coronavirus ermittelt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen vorsätzlicher Gefährdung durch übertragbare Krankheiten.

Bedauerliche Fehleinschätzung

Das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern Zams war von der Covid-19-Situation betroffen: 39 von 58 Bewohnerinnen wurden positiv getestet. Im Zuge der Nachverfolgung der Infektionskette hatte sich herausgestellt, dass drei Mitarbeiterinnen im Pflege- und Reinigungsbereich des Mutterhauses während der Wintersaison nebenberuflich als Aufräumerinnen in Unterkunftsbetrieben in Ischgl und St. Anton tätig waren. "Was folgte war eine Verkettung aus Fehleinschätzungen auf Seiten der auf der Pflegestation aktiven Kräfte", räumte das Mutterhaus in einer Aussendung ein. Alle seien der Annahme gefolgt, dass die drei Mitarbeiterinnen nicht von der Aufforderung zur freiwilligen Quarantäne betroffen seien. Diese Aufforderung erging am 15. März von der Tiroler Landesregierung. Sie richtete sich an Menschen, die seit 28. Februar in St. Anton oder in Ischgl waren. Dennoch geht man bei der Analyse der Infektionskette im Mutterhaus davon aus, dass die Hauptquelle für die Ansteckungen bei der für den Gästebereich und für die Notschlafstelle zuständigen Schwester liegt. Diese Schwester erkrankte als erste und hatte zuvor am meisten Außenkontakte. „Trotzdem liegt natürlich die Vermutung nahe, dass die Kontakte in die deklarierten Quarantäneregionen ebenfalls mitverantwortlich für das Auftreten der Infektionen in diesem Ausmaß waren“, so Schwester Barbara Flad, Sprecherin des Mutterhauses.

Coronavirus-Fälle im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern Zams

Ermittlungen wegen vorsätzlicher Gefährdung

Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft Innsbruck wegen vorsätzlicher Gefährdung durch übertragbare Krankheiten. Im Ordenshaus in Zams bestehe der Verdacht, dass nicht rechtzeitig auf Warnhinweise reagiert wurde, sagte Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck. Ermittelt werde derzeit gegen "unbekannte Täter".

Mutterhaus Zams: Infektionskette nachvollzogen – Reiningungskräfte in Ischgl und St. Anton tätig

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