Vermuntbach in Galtür
HTL Projekt veranschaulicht möglichen Hochwasserschutz - mit VIDEO

Die Schüler Moritz Mader, Michael Wechner und Elias Kuen arbeiteten in Unterstützung von ihrem Projektbetreuuer DI Harald Pöll (v.re.) ein Projekt zum Hochwasserschutz in Galtür aus.  | Foto: Siegele
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  • Die Schüler Moritz Mader, Michael Wechner und Elias Kuen arbeiteten in Unterstützung von ihrem Projektbetreuuer DI Harald Pöll (v.re.) ein Projekt zum Hochwasserschutz in Galtür aus.
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GALTÜR (sica). Der Schutz vor Naturgefahren ist im Bezirk Landeck ein allgegenwärtiges Thema. Im Zuge ihres Jahresprojektes sowie der Diplomarbeit beschäftigten sich Michael Wechner, Elias Kuen und Moritz Mader von der Abschlussklasse Tiefbau der HTL Imst mit einer Wasser- und Geschieberetention am Vermuntbach.

Projektstandort Galtür sehr gut geeignet

Der Schutz vor Naturgefahren ist in der Region immer ein Thema, auch die Gemeinde Galtür wurde in Vergangenheit mehrmals von Naturkatastrophen heimgesucht. Auch das Jahrhunderthochwasser im Jahr 2005 machte vor der Gemeinde im hinteren Paznaun nicht Halt. Die drei HTL Schüler der Abschlussklasse im Bereich Tiefbau Michael Wechner aus Kappl, Elias Kuen aus Längenfeld und Mortiz Mader aus Hippach teilen das Interesse an diesem Thema, weshalb sie sich als Projektteam zusammengefunden haben: "

Uns war wichtig, dass das gewählte Thema alle anspricht"

Mit Unterstützung von ihrem Projektbetreuer DI Harald Pöll konnte die Gemeinde Galtür als Projektpartner gewonnen werden.

Vizebürgermeister Hermann Huber (li.) überreichte dem Projektteam als Dank für ihre tolle Arbeit eine kleine Aufmerksamkeit der Gemeinde Galtür. | Foto: Siegele
  • Vizebürgermeister Hermann Huber (li.) überreichte dem Projektteam als Dank für ihre tolle Arbeit eine kleine Aufmerksamkeit der Gemeinde Galtür.
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"Hochwasserschutz Galtür - Maßnahmen Vermuntbach"

Die drei HTL Schüler beschäftigten sich jeweils rund 200 Stunden pro Person und Projekt mit dem Thema "Hochwasserschutz Galtür - Maßnahmen Vermuntbach". Im Fach Konstruktionsübungen wurde ein Jahresprojekt und im Zuge der Reife- und Diplomprüfung eine Diplomarbeit erstellt. "Das Überthema wurde in zwei Unterprojekte gegliedert", informiert der Projektbetreuer DI Harald Pöll.

"Da es mit dem Geschieberückhalt und dem Wasserrückhalt zwei Prozesse zu bearbeiten galt, wurden von uns zwei Bauwerke an zwei verschiedenen Standorten geplant"

ergänzen Michael, Elias und Moritz. 

Wasserretention Vermunt | Foto: Siegele

Im Jahr 2010 wurde in Galtür eine Hochwasserstudie durchgeführt, basierend darauf wurde vom Projektteam ein Konzept für den Vermuntbach erstellt und je eine Maßnahme ausgearbeitet. Für das Wasserretentionsbecken sowie das Geschieberetentionsbecken wurde im ersten Schritt eine Begehung des möglichen Bereichs durchgeführt. Von jedem Schüler wurde  jeweils ein potentieller Standort untersucht, diese verglichen und in weiterer Folge der günstigste ausgewählt. Im Laufe ihrer Recherchen standen die HTL Schüler auch immer in regem Austausch mit regionalen Experten, zum Beispiel mit dem Baubezirksamt oder der Wildbach- und Lawinenverbauung.

"Es war spannend, viele Bereiche von der Geotechnik über die Statik bis hin zum Straßenbau zu verbinden und verschiedene Faktoren zu berücksichtigen"

blicken Michael, Elias und Moritz zurück.

Geschieberetention Vermunt | Foto: Siegele

Präsentation vor Gemeinderat

"In Vergangenheit haben wir schon des Öfteren mit der HTL Imst zusammenarbeiten dürfen", so Amtsleiter der Gemeinde Galtür, Helmut Pöll.

"Vor drei Jahren wurde ein Projekt im Jamtal geplant und der Hochwasserschutz zwischen Wirl und Galtür wurde schon analysiert. Die Projekte der HTL Imst geben mit ihren Plänen und Visualisierungen gute Einblicke in verschiedene Möglichkeiten und sind für die Entscheidungsfindung im Gemeinderat oft von großem Vorteil"

Auch das aktuelle Projekt wurde dem Vizebürgermeitster Hermann Huber und einigen Gemeinderäten im Zuge der Projektpräsentation im Mehrzwecksaal im Gemeindehaus Galtür unter Einhaltung der aktuellen Covid-19 Maßnahmen vorgestellt. Das Wasserretentionsbecken wurde am Standort beim Fischteich im Vermunt mit einem Stauvolumen von etwa 390 Kubikmetern ausgearbeitet. Das Geschieberetentionsbecken planten die Schüler knapp oberhalb der Kopsbrücke mit knapp zehn Metern Höhe und einem Rückhaltevolumen von 15.000 Kubikmetern. 

Foto: Siegele

Die Anwesenden verfolgten die Ausführung aufmerksam und im Anschluss entstand eine angeregte Diskussion mit weiteren Ideen. Die Runde war sich allerdings einig, dass ein sehr spannendes Projekt ausgearbeitet wurde, das auf jeden Fall in Zukunft eine Diskussion wert sein wird.

Im Anschluss an ihr Präsentation standen die drei HTL Schüler den Anwesenden für Fragen zur Verfügung und zeigten zahlreiche Pläne | Foto: Siegele
  • Im Anschluss an ihr Präsentation standen die drei HTL Schüler den Anwesenden für Fragen zur Verfügung und zeigten zahlreiche Pläne
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"Wenn man beispielsweise an das Hochwasser von 2005 zurückdenkt, hätten diese Maßnahmen einiges verhindert"

so Vizebürgermeister Hermann Huber. "Ihr habt ein diskussionsreifes Projekt auf die Beine gestellt, das man herzeigen kann. Gratulation zu eurer tollen Arbeit"

Vizebürgermeister Hermann Huber (li.) überreichte dem Projektteam als Dank für ihre tolle Arbeit eine kleine Aufmerksamkeit der Gemeinde Galtür. | Foto: Siegele
  • Vizebürgermeister Hermann Huber (li.) überreichte dem Projektteam als Dank für ihre tolle Arbeit eine kleine Aufmerksamkeit der Gemeinde Galtür.
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Projekt als TINIP-Anwärter

Das Projekt "Hochwasserschtutz Galtür - Wasser- und Geschieberetention am Vermuntbach" geht auch in's Rennen um den TINIP, den Tiroler-Nachwuchs-Ingenieur-Preis. Normalerweise findet eine Präsentation vor einer Fachjury dazu statt, coronabedingt wird stattdessen mittels eines Projektvideos der Sieger gekürt.

Elias Kuen aus Längenfeld, Michael Wechner aus Kappl und Moritz Mader teilen das Interesse am Bereich Schutz vor Naturkatastrophen. | Foto: Siegele
  • Elias Kuen aus Längenfeld, Michael Wechner aus Kappl und Moritz Mader teilen das Interesse am Bereich Schutz vor Naturkatastrophen.
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Wie es um den Stockerlplatz aussieht, wissen Michael, Elias und Moritz noch nicht. Was sie aber schon genau wissen: Sie bleiben dem Tiefbau auch in Zukunft treu:

"Beruflich möchten wir in dieser Richtung bleiben, der Bereich Tiefbau ist sehr vielseitig und interessant. Wo genau unsere Reise hingeht, wird sich dann aber erst noch zeigen"

Innovatives HTL-Projekt von zwei Landecker SchülerInnen prämiert

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