Wohnanlage Riefengasse
Landecker Gemeinderat lehnte Stellungnahmen ab

"Zangerle-Haus" in der Riefengasse 10: Das Gebäude soll einer Wohnanlage weichen. | Foto: Carolin Siegele
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  • "Zangerle-Haus" in der Riefengasse 10: Das Gebäude soll einer Wohnanlage weichen.
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LANDECK, PERJEN (otko). Der Gemeinderat ebnete gegen die Stimmen der SPÖ-Fraktion den Weg für das umstrittene Wohnbauprojekt. Denkmalschutz sorgt für Diskussion.

Umstrittenes Wohnprojekt in Perjen

Eine geplante Wohnanlage in der Riefengasse im Stadtteil Perjen sorgte bereits für heftige Diskussionen. Nach Protesten einer Bürgerinitiative, eingereichten Stellungnahmen und Anrainergesprächen wurde das Projekt nochmals überarbeitet. Die Anrainer fürchten um ihre Lebensqualität und kritisieren vor allem die Dichte und die Höhe der geplanten Gebäude, die nicht in die Charakteristik des Ortsbildes passen würden. Zusätzliche Brisanz gibt es auch noch in Sachen Denkmalschutz. Das bestehende Gebäude in der Riefengasse 10 (Zangerle-Haus) aus dem 15. Jahrhundert müsste der Wohnanlage weichen. Das Bundesdenkmalamt informierte die Stadt im Dezember 2019, dass die Rechtsabteilung des Denkmalamtes mit der Einleitung eines Verfahrens zur Unterschutzstellung des Hauses Riefengasse 10 befasst wurde.

"Zangerle-Haus" in der Riefengasse 10: Das Gebäude soll einer Wohnanlage weichen. | Foto: Carolin Siegele
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"Keine neuen Argumente"

In der Gemeinderatssitzung am 2. Juli stand der Bebauungsplan nochmals auf der Tagesordnung. Der interimistische Stadtchef Vizebgm. Thomas Hittler berichtete, dass das Verfahren zur Unterschutzstellung läuft. "Der Denkmalschutz ist aber eine Sache zwischen dem Grundeigentümer und dem Bundesdenkmalamt und betrifft nicht die Stadt. Zum Entwurf des Bebauungsplanes wurden zwei Stellungnahmen abgegeben – eine davon fristgerecht", erläuterte Hittler. Raumplaner DI Andreas Flach hat die Stellungnahmen nochmals einer raumplanerischen Fachprüfung unterzogen. Der Raumplanungsausschuss spricht sich in seiner Sitzung vom 28. Juni für eine Ablehnung aus.
"Wir haben eine verkürzte Auflagefrist hinter uns und der Erkenntnisgewinn ist bescheiden und es gibt keine neuen Argumente", betonte Falch.

Vizebgm. Thomas Hittler berichtete,dass das Verfahren zur Unterschutzstellung läuft. | Foto: Othmar Kolp
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Stellungnahmen abgelehnt

SPÖ-Fraktionssprecher Manfred Jenewein und GRin Simone Plangger erneuerten ihre Kritik, dass die Wohnanlage von der Dimension her zu groß sei und nicht in die Riefengasse passen würde. "Komisch finde ich auch, dass der Gemeinderat in dieser Denkmalfrage nicht befasst wird. Die Stadt hat hier eine negative Stellungnahme abgegeben. Man verweist auf die Verkehrsverbesserung. Hier geht es doch um eines der ältesten Häuser in Landeck und die Frage, ob es schützenswert ist. Meine Interpretation als Historiker ist es, dass es vollkommen Wurst ist", ärgerte sich Jenewein.
Vizebgm. Thomas Hittler ließ dann über zwei Anträge abstimmen. Gegen die Stimmen der vier SPÖ-Mandatare wurden die Stellungnahmen mehrheitlich abgelehnt. Auch der "Erlassungsbeschluss Entwurf Bebauungsplan" wurde mehrheitlich beschlossen. Auch hier stimmte die SPÖ-Fraktion dagegen.

Wohnbauanlage in der Riefengasse

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