100. Todestag
Mathias-Schmid-Ausstellung auf Schloss Landeck abgesagt

Die geplante Mathias-Schmid-Gedächtnisausstellung auf Schloss Landeck wurde kurzfristig abgesagt. | Foto: Othmar Kolp
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Die geplante Mathias-Schmid-Gedächtnisausstellung im Sommer 2023 auf Schloss Landeck musste aufgrund der auferlegten konservatorischen Bedingungen und der damit einhergehenden hohen Kosten abgesagt werden. Die Enttäuschung und das Bedauern beim Bezirksmuseumsverein sowie beim Mathias Schmid Museum Ischgl ist dementsprechend groß.

LANDECK, ISCHGL, SEE (otko). Zum 100. Todestag des aus See im Paznaun stammenden Malers Mathias Schmid sollte ab 5. Mai bis Mitte August auf Schloss Landeck eine große Ausstellung das Leben und Werk der großen Tiroler Künstlerpersönlichkeit würdigen. Unter anderem sollten die dort ausgestellten Schmid-Werke durch Exponate aus den Sammlungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum und des Ischgler Mathias-Schmid Museums zu einer Gedächtnisausstellung ergänzt werden. Es bleibt aber beim Wort "sollten", da die Ausstellung nun kurzfristig abgesagt wurde.

Das Bild "Gang zur Wallfahrt" von Mathias Schmid, das sich im Besitz der Gemeinde See befindet, hängt im Schloss Landeck.
  • Das Bild "Gang zur Wallfahrt" von Mathias Schmid, das sich im Besitz der Gemeinde See befindet, hängt im Schloss Landeck.
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Zusagen wurden gemacht

Die Enttäuschung bei einigen involvierten Ehrenamtlichen ist natürlich dementsprechend groß – diese reicht von "Skandal" bis hin zur Resignation. Vor drei Jahren fragte das Ischgler Mathias Schmid Museum im Ferdinandeum in Innsbruck an, ob anlässlich des 100. Todestages eine Schmid-Ausstellung möglich sei. Dies wurde vom damaligen Direktor Peter Assmann mit Verweis auf den geplanten Ferdinandeum-Umbau im Jahr 2023 mit Bedauern abgelehnt. Sehr wohl würde aber eine entsprechende Ausstellung auf Schloss Landeck unterstützt. Begeistert von der Idee zeigte sich auch der Bezirksmuseumsverein Landeck und es wurde für die Vorbereitungen und für die Projektumsetzung ein eigener Arbeitskreis mit den drei Partnern (Ferdinandeum, Bezirksmuseumsverein, Mathias Schmid Museum) gebildet.

"Es wäre eine große Geschichte gewesen. Ausgemacht war aber nur, dass das Schloss die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Auch der Ausstellungskatalog sollte über das Ferdinandeum erstellt werden. Ausgemacht war auch, dass die Transporte der Leihgaben und die Versicherung übernommen werden. Auch unsere Räume waren für die Ausstellung für in Ordnung befunden worden",

verweist Christian Rudig, Obmann des Bezirksmuseumsvereins.

Zu hohe konservatorische Auflagen und Kosten: Der Bezirksmuseumsverein Landeck zog die Reißleine. | Foto: Othmar Kolp
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Finanziell für Verein nicht stemmbar

Nach dem überraschenden Assmann-Abgang im Herbst 2022 kam dann aber alles anders.

"Nach einem Lokalaugenschein einer Ferdinandeums-Mitarbeiterin wurde uns berichtet, dass unsere Ausstellungsräume nicht den Vorgaben und Richtlinien des Landesmuseums – insbesondere in konservatorischer Hinsicht – entsprechen würden. Zudem wisse man auch nichts, dass das Ferdinandeum die Transportleistungen sowie die Versicherung übernehmen würden. Man habe auch keine Kapazitäten dafür. Wir hätten dann den Transport der Leihgaben vom Mathias Schmid Museum in Ischgl selber organisieren müssen, was Kosten zwischen 15.000 und 20.000 Euro verursacht hätte. Auch die auferlegten konservatorischen Auflagen waren nicht zu stemmen",

erläutert Rudig. Schlussendlich habe man schweren Herzens im letzten Augenblick die Reißleine gezogen und die Ausstellung abgeblasen.

"Wir hätten plötzlich die finanzielle Hauptlast der Gedächtnisausstellung tragen müssen. Für uns als Verein ist das nicht tragbar und wir hätten Schulden machen müssen. Wir hätten es gerne gemacht, aber die auferlegten Bedingungen und die hohen Kosten stehen nicht dafür. Das Thema ist für uns abgehackt und wir haben auch das Subventionsansuchen zurückgezogen",

so der Obmann, der kein weiteres Öl ins Feuer gießen möchte. Inzwischen wurde ein Ersatzprogramm mit zwei Ausstellungen organisiert.

Christian Rudig, Obmann des Bezirksmuseumsverein Landeck. | Foto: Siegele
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Bedauern über die Absage

Erwin Cimarolli, Leiter des Mathias Schmid Museums, bedauert ebenfalls die Absage:

"Ich halte mich da aber heraus. Die Gedächtnisausstellung hätte gut auf das Schloss gepasst, da es auch Verbindungen des Künstlers mit Landeck gibt."

In Ischgl läuft weiterhin die Schmid-Gedächtnisausstellung und auch in der Schattenburg in Feldkirch gibt es heuer eine Sommer-Ausstellung.

Das Mathias-Schmid-Denkmal in der Gemeinde See im Paznaun unweit des Geburtshauses des Künstlers. | Foto: Othmar Kolp
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Enttäuscht zeigt sich auch der Seer Bgm. Michael Zangerl. Inzwischen ist die Absage auch bis zum für die Kultur zuständigen Landeshauptmann Anton Mattle vorgedrungen.

"Mir wurde der ganze Hintergrund aber nur oberflächlich erklärt. Offenbar gab es Probleme mit der Klimatisierung und dem Transport. Es ist schade, dass die Ausstellung im Jubiläumsjahr von Mathias Schmid auf Schloss Landeck nicht stattfindet."

Zumindest wird aber am 27. April um 19 Uhr in der Bibliothek des Landesmuseum Ferdinandeum das neue Buch "Mathias Schmid – Gegen den Strich gemalt" (Tyrolia Verlag) von Sybille Moser-Ernst / Ursula Marinelli präsentiert. Auch LH Mattle wird vor Ort dabei sein.

Zu hohe konservatorische Auflagen und Kosten: Der Bezirksmuseumsverein Landeck zog die Reißleine. | Foto: Othmar Kolp
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