Murenabgang beim Schallerbach endete glimpflich

Durch das Rückhaltebecken oberhalb des Wohngebietes konnte Schlimmeres verhindert werden.
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SEE/KAPPL (otko). Die Bewohner der Weiler Gries (Gem. See) und Schaller (Gem. Kappl) hatten 18. auf den 19. Juli eine schlaflose Nacht. Nach einem heftigen Hagelgewitter im Gebiet rund um die Ascherhütte schwoll der Schallerbach gefährlich an. Das Rückhaltebecken oberhalb der beiden Weiler, das 25.000 bis 30.000 Kubikmeter fasst, war gegen 20.30 Uhr bereits mit Bäumen und Geschiebe zur Hälfte gefüllt. Durch eine Verklausung wurde zudem das Wasser gestaut. Die Anwohner befürchteten das Schlimmste, da der Schallerbach weiteres Geschiebe mit sich brachte. Tonnenschwere Steine und Wurzelstöcke donnerten durch das Gerinne Richtung Trisanna. Schließlich wurde gegen 21.00 Uhr Sirenenalram ausgelöst. Die FFW See rückte mit drei Fahrzeugen und 75 Mann aus. Inzwischen drohte das Rückhaltebecken überzugehen.
"Wir haben geschaut, dass alles kontrolliert abgeht. Bgm. Anton Mallaun als Einsatzleiter und ich haben sofort drei Bagger und einen Radlader der Fa. Fridolin Ladnder angefordert", schildert Kommandant Bernhard Spiss die bangen Minuten. Die Bagger wurden an strategischen Orten platziert, um im Notfall das Bachbett gleich räumen zu können und eine Straßenbrücke wegzureißen. Unterhalb und seitlich des Rückhaltebeckens begann durch den Druck Wasser durch den Damm zu sickern. "Mit einem Graben oberhalb des Weilers Gries wurde dafür gesorgt, dass das Wasser kontrolliert abrinnt. Im Bereich Schaller wurde das austretende Wasser über eine Straße in einen Guli geleitet. Auch in zwei Kellern gab es Wassereintritt", berichtet Spiss.

Beruhigung während der Nachtstunden

Gegen 1.00 Uhr beruhigte sich die Situation und der Pegel des Schallerbaches ging zurück. Im Morgengrauen war dann das ganze Ausmaß zu sehen. Das Rückhaltebecken war bis zum Rand voll. "Die Verbauung hat sich bewährt und wir sind froh, dass es glimpflich abgegangen ist", betonte Bgm. Anton Mallaun. Am Freitag wurden bereits erste Sofortmaßnahmen gesetzt. "Wir mussten den Druck vom Damm wegbringen und das Rückhaltebecken räumen. Zudem waren für den Abend wieder Gewitter angekündigt", erläuterte der Kappler Bgm. Helmut Ladner. Auch ein Experte der Wildbach- und Lawinenverbauuung hat die Situation im Laufe des Tages beurteilt.

Becken wird geräumt

Am Freitagnachmittag wurde mithilfe eines großen Seilkrans die Sperre geöffnet und somt konnte das gestaute Wasser kontroliert abfließen. Auch wurde damit begonnen das Geschiebe aus dem Rückhaltebecken zu baggern. Es wird auf der Deponie im Ulmicher Wald zwischengelagert. Rund 5.000 bis 6.000 Kubikmeter Geschiebe müssen mit Lkw weggeführt werden. Die Arbeiten werden noch bis in die nächste Woche hinein andauern.
Inzwischen wurde auch der beliebte Wanderweg durch die Schallerklamm bis gesperrt.

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