"Sicherheit und sicher morgen"
Nachhaltig funktionierende Berglandwirtschaft sichern

Bezirksbäuerin Gertrud Denoth, Bezirksstellenleiter Peter Frank, Barbara und Daniel Habicher mit ihren Töchtern Lena und Elisa, Bezirksobmann Elmar Monz, Vizepräsidentin Helga Brunschmid und Präsident Josef Hechenberger (v.li.) beim Besuch am Novelleshof. | Foto: Siegele
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  • Bezirksbäuerin Gertrud Denoth, Bezirksstellenleiter Peter Frank, Barbara und Daniel Habicher mit ihren Töchtern Lena und Elisa, Bezirksobmann Elmar Monz, Vizepräsidentin Helga Brunschmid und Präsident Josef Hechenberger (v.li.) beim Besuch am Novelleshof.
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BEZIRK LANDECK/NAUDERS (sica). Die diesjährige Bezirksrunde der Landwirtschaftskammer steht unter dem Jahresschwerpunkt „Sicherheit und sicher morgen“. Im Bezirk Landeck wurde der Novelleshof in Nauders besucht, der ein Vorzeigebeispiel für zukunftsfähige Berglandwirtschaft ist.

Prall gefüllte Regale von der Früh bis kurz vor Ladenschluss. Bis vor ein paar Monaten für die meisten von uns ganz selbstverständlich. Darüber, woher die Waren kommen, haben sich nicht viele Gedanken gemacht. Durch die Corona-Krise mit all ihren Auswirkungen hat sich das Konsumverhalten teilweise geändert. „Vor allem die Direktvermarkter bzw. Zustelldienste gehen gestärkt aus der Krise“, erklärt LK-Präsident Josef Hechenberger im Rahmen der diesjährigen Bezirksrunde. Das gelte nicht für alle Bereiche: „Grundsätzlich ist die Vielschichtigkeit der Landwirtschaft auch in der Krise wieder deutlich geworden. Unterschiedliche Bereiche hatten mit unterschiedlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Gute an der ganzen Situation ist sicherlich die gestiegene Wertschätzung gegenüber der Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern.“

Bezirksbäuerin Gertrud Denoth, Bezirksstellenleiter Peter Frank, Barbara und Daniel Habicher mit ihren Töchtern Lena und Elisa, Bezirksobmann Elmar Monz, Vizepräsidentin Helga Brunschmid und Präsident Josef Hechenberger (v.li.) beim Besuch am Novelleshof. | Foto: Siegele
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Regionalität bringt Sicherheit

„Wir sollten darauf achten, dass wir auch in Zukunft möglichst unabhängig von Importen bleiben“, schließt sich LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmid an. Dazu braucht es vor allem die Unterstützung der Konsumentinnen und Konsumenten: „Laut einer AMA-Studie wollen über 40 Prozent auch nach der Krise verstärkt heimische Produkte kaufen. Dieses klare Bekenntnis wäre wünschenswert, denn so können wir nicht nur unsere Betriebe erhalten, sondern auch die Wirtschaftskraft im Land stärken!“

Extreme Berglagen über Nauders werden von der Familie Habicher bewirtschaftet. | Foto: Siegele
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Zukunftsfähige Berglandwirtschaft

Dieser Trend zur Regionalität spiegelt sich auch im Bezirk Landeck wieder, wie Bezirksobmann Elmar Monz bestätigt: „Unsere kleinstrukturierte Berglandwirtschaft liefert Lebensmittel, die nach höchsten Qualitäts- und Produktionsstandards hergestellt werden. Natürlich ist die Arbeit mit einem höheren Aufwand verbunden, der sich aber durchaus lohnt. Der Novelleshof ist hier ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Betriebe durch die geschickte Platzierung in einer Nische für die Zukunft erhalten und für die nächsten Generationen abgesichert werden können!“

Der Novelleshof über Nauders auf 1.694 Metern Seehöhe.  | Foto: Siegele
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Mit Nischenprodukt in den Vollerwerb

Bei der Bezirksrunde der Funktionäre der Landwirtschaftskammer werden besondere Betriebe der Region vor den Vorhang geholt, die mit gutem Beispiel voran gehen. Bezirksbäuerin Gertrud Denoth, Bezirksstellenleiter der Landwirtschaftskammer Peter Frank, Bezirksobmann Elmar Monz, Vizepräsidentin Helga Brunschmid und Präsident Josef Hechenberger besuchten Daniel und Barbara Habicher und ihre Töchter Elisa und Lena am Novelleshof über Nauders. 

Daniel und Barbara Habicher mit Lena und Elisa präsentierten ihre tollen Eiskreationen. | Foto: Siegele
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„Oberlandeis“ – unter dieser Marke verkauft Familie Habicher ihr selbstgemachtes Eis. Wie man auf einem auf 1.694 Metern Seehöhe gelegenen Milchviehbetrieb mit fast 400 Erschwernispunkten auf die Idee kommt, Eis herzustellen, erklärt Betriebsführer Daniel Habicher: „Ich bin gelernter Koch und habe den Hof im Nebenerwerb geführt. Im Winter war ich auf Saison und im Sommer gab es durch die vielen Steilflächen jede Menge Arbeit am Betrieb. Da ist fast keine Zeit für die Familie geblieben, das wollte ich nicht auf Dauer. Also haben wir überlegt, mit welchem Produkt wir eine Nische besetzen, mehr Wertschöpfung lukrieren und schließlich den Hof im Vollerwerb führen können.“

Daniel Habicher mit dem Herzstück der Produktion: Die Eismaschine. | Foto: LK Tirol/Singer
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Aufgrund seiner Ausbildung ist Daniel Habicher schließlich auf die Eisproduktion gekommen. Verarbeitet wird seit 2014 ausschließlich die Milch der eigenen Kühe, dazu kommen Zutaten möglichst aus der Region bzw. von regionalen Händlern. Angefangen hat die Familie mit vier Kühen, mittlerweile sind es schon neun Tiere. Derzeit wird der Stall umgebaut, danach bietet er Platz für 17 Kühe. 

Bis zu 80 Sorten werden über das Jahr gesehen produziert - möglichst regional und saisonal. | Foto: Siegele
  • Bis zu 80 Sorten werden über das Jahr gesehen produziert - möglichst regional und saisonal.
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Vermarktet wird das Eis ab Hof und an die Gastronomie, dabei ist der Gastrogroßhändler Grissemann ein wichtiger Partner. Zusätzlich liefert die Familie Habicher die Milch ihrer Kühe an die Tirol Milch: „Das war für uns heuer essenziell. Durch Corona ist die Gastronomie von einem Tag auf den anderen weggebrochen, da war die Milchabnahme für uns natürlich überlebenswichtig.“

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