Start-up Wiegon
Recycling ohne Stress und benutzerfreundlich gestaltet

In Ischgl wurde das modernste digitalisierte Abfallwirtschaftszentrum Europas in Betrieb genommen.
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Das Landecker Unternehmen realisierte in Ischgl das modernste Abfallzentrum in Europa. Das System ist nicht an feste Öffnungszeiten und Personal gebunden. Mittels App oder Karte kann man dann den Müll abladen, wenn es gerade ins persönliche Zeitfenster passt.

ISCHGL (eneu). Viele Berufstätige kennen das Problem: Der Recyclinghof in der Heimatgemeinde hat nur bis 17:00 Uhr geöffnet oder ist am Samstag total überlaufen. Das neue Start-up Wiegon will diesen Problemen im Alltag entgegenwirken. Ein vollkommen digitalisierter Recyclinghof wurde in Ischgl in Betrieb genommen.

"Die Bewohner und Bewohnerinnen bekommen eine Karte und können sie auf eine App hochladen. Mit dieser Zugangsermächtigung können sie dann innerhalb ausgedehnter Öffnungszeiten selbstständig zum Abfallzentrum fahren und ihren Müll entsorgen",

erklärt Wiegon Geschäftsführer Armin Wolf.
Kennzeichenerkennung und Rufnummernspeicherung, sowie Überwachungskameras und Sensoren machen es möglich, mit wenig Personal und ohne zeitlichen Druck einen reibungslosen Müll An- und -abtransport zu garantieren. Die Umsetzung dieses modernen Systems in Ischgl erfolgte innerhalb eines Jahres mit einem Investitionsvolumen von 1,2 Millionen Euro. 15 Prozent davon investierte die Gemeinde Ischgl, andere Gelder flossen aus Förderfonds des Landes. Das neue Abfallzentrum werden von den Ischglerinnen und Ischglern gut angenommen und stelle eine Entlastung für touristische Betriebe dar.

Wiegon GF Armin Wolf erklärte die Entstehungsgeschichte und die Vorgehensweise des Systems. | Foto: Elisabeth Neuner
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Freie Entscheidung

Die Bewohnerinnen und Bewohner Ischgls können sich freiwillig anmelden und die erweiterten Öffnungszeiten nach einer Sicherheitsunterweisung und Einführung in die Systeme in Anspruch nehmen. Die Gebührenabwicklung für Restmüll, Sondermüll und Co. läuft weiter über die Gemeinde, wie es bereits gewohnt war. Neu, ist nur, dass das Entsorgen jederzeit möglich ist und nicht mehr nur zu fest geregelten Öffnungszeiten.
Auch Ischgls Bürgermeister Werner Kurz zeigt sich begeistert über die neuen Möglichkeiten:

Bürgermeister Werner Kurz freut sich darüber, dass das neue System gut angenommen wird. | Foto: Elisabeth Neuner
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"Wenn man sich vorstellt, dass man einfach jederzeit seinen Abfall entsorgen kann und nicht mehr überlegen muss, früher von der Arbeit nach Hause zu fahren, um es noch vor den Schließungszeiten zu schaffen, das nimmt einen enormen Druck. Wiegon hat es ermöglicht, den eigenen Müll stressfrei zu gestalten."

Umweltaspekt auch mitgedacht

Oft ist Müllentsorgung nicht ganz einfach. Wohin gehört der Yoghurtbecher oder die Alufolie, der noch Soßenreste anhaften? In der App kann man mittels QR-Code, die überall an den Schildern der entsprechenden Container angebracht sind, auf Anweisungen zugreifen, die erklären, welcher Müll in welchen Container kommen soll.

QR-Codes führen zu Erklärungen, wie man was trennt. | Foto: Elisabeth Neuner
  • QR-Codes führen zu Erklärungen, wie man was trennt.
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"So gelangen weniger Biomüllabfälle oder Wertstoffe in den Restmüll und man schont damit die Umwelt, weil man recycelbare Stoffe richtig und fachgerecht entsorgt",

erklärt Geschäftsführer der Umweltwerkstatt Landeck, Bernhard Weiskopf.

GF der Umweltwerkstatt Landeck Bernhard Weiskopf stellt den Aspekt des Schutzes der Umwelt in den Fokus: "Das Sortieren wird erleichtert und recyelbare Stoffe gelangen weniger schnell im Restmüllcontainer." | Foto: Elisabeth Neuner
  • GF der Umweltwerkstatt Landeck Bernhard Weiskopf stellt den Aspekt des Schutzes der Umwelt in den Fokus: "Das Sortieren wird erleichtert und recyelbare Stoffe gelangen weniger schnell im Restmüllcontainer."
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Zusammenarbeit heimischer Betriebe

Das Unternehmen Wiegon hat sich mit dem regionalen Unternehmen ematric Systems, dem Büro Maisengasse und Sawa-Tec zusammengetan, um Systeme für die bestmögliche Umsetzung eines effizienten Abfallentsorgungssystems zu schaffen.

"Unser System gleicht einem Schweizer Taschenmesser. Es erlaubt fie schrittweise Umrüstung bestehender Recyclinghöfe in voll digitalisierte Steuerungszentren. Wir entwickeln das Abfallwirtschaftszentrum 4.0. In Ischgl haben wir dies bereits realisiert",

so GF Wolf.

Mittels Gegensprechanlage könne der Entsorgende Fragen an das Personal richten, auch wenn gerade niemand vor Ort ist. | Foto: Elisabeth Neuner
  • Mittels Gegensprechanlage könne der Entsorgende Fragen an das Personal richten, auch wenn gerade niemand vor Ort ist.
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Digitalisierung ist nicht gleich Jobverlust

Im Gegenteil - Die Digitalisierung soll die Jobs in Abfallwirtschaftszentren attraktivieren. Mitarbeiter überwachen die Abläufe und kontrollieren auf dem Computer oder wenn sie nicht gerade vor Ort sind, via App das Geschehen. Eine sich dauernd in Betrieb befindliche Gegensprechanlage ruft bei Fragen einen Mitarbeiter an, um Auskunft und Hilfestellung geben zu können.

Die Mitarbeiter überwachen mittels mehr als 30 Kameras das Geschehen in der Zentrale | Foto: Elisabeth Neuner
  • Die Mitarbeiter überwachen mittels mehr als 30 Kameras das Geschehen in der Zentrale
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Eine Aufwertung des Arbeitsumfelds wird auch dadurch geschaffen, dass die Mitarbeiter nicht mehr bei Minusgraden ständig draußen stehen müssen und die Abläufe überwachen, sondern in einer beheizten Zentrale alles zeitgleich mitverfolgen können.
In ganz Tirol sind momentan 25 Abfallzentren von Wiegon in verschiedenen Ausbaustufen realisiert:

"Das Abfallwirtschaftszentrum Ischgl stellt die letzte momentan mögliche Ausbaustufe dar. Mehr können wir momentan an Digitalisierung nicht machen",

meint Wolf.

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