Buchpräsentation

Serfauser Dorfgeschichte(n) zur 800-Jahr-Feier

SERFAUS (otko). Zum Jubiläumsjahr wurde die neue Festschrift "SERFAUS GESTERN / HEUTE / MORGEN" wurde am 10. Oktober präsentiert.

Jubiläumsjahr: Coronabedingte Absagen

Die Gemeinde Serfaus feiert im Jahr 2020 die Erstnennung ihres Ortsnamens in einer Urkunde, die vor 800 Jahren für das Kloster Marienberg im oberen Vinschgau ausgestellt wurde. Mit einem Reigen an Veranstaltungen sollte das 800-Jahr-Jubiläum groß gefeiert werden. Die Corona-Pandemie sorgte aber auch hier für eine Absage.
Am 10. Oktober wurde nun im Rahmen einer Pressekonferenz im Kulturzentrum die Festschrift "SERFAUS GESTERN / HEUTE / MORGEN. Dorfgeschichten zur 800-Jahr-Feier" präsentiert. "Eigentlich hätte die Buchpräsentation im Mittelpunkt des Jubiläumsjahres stehen sollen. Trotz der Absagen der Veranstaltungen mit Ausnahme des Theaters, wäre es aber zu Schade gewesen, die Festschrift ein Jahr im Keller verstauben zu lassen", erläuterte Daniel Schwarz, Koordinator des Jubiläumsjahres und Vorsitzender des Kulturausschusses der Gemeinde.

Gelungenes Buch

Für Bgm. Paul Greiter hätte es auch ein besonderes Jahr mit vielen Aktivitäten werden sollen. "Durch Corona ist es auch ein besonderes Jahr. Wir hoffen aber, falls es die Umstände zulassen, das Jubiläum im nächsten Jahr nachholen zu können. Als Gemeinde haben wir aber eine Vorbildfunktion und deshalb musste die offizielle Buchpräsentation leider abgesagt werden", so der Dorfchef. Die vorliegende Festschrift sei aber kein typisches Jubiläumsbuch im Hochglanz. "Es soll ein Lesebuch für alle sein, wo man spannende Geschichten findet." Als Bürgermeister dankte Greiter dann allen AutorInnen und Mitwirkenden für ihre hervorragende Arbeit und das gelungene Buch. Jeder Serfauser Haushalt bekommt das Jubiläumsbuch kostenlos. Für Interessierte ist es auf dem Gemeindeamt in Serfaus für den Preis von 20 Euro erhältlich. Bestellungen sind telefonisch oder per Mail (gemeinde@serfaus.gv.at) möglich.

Dorfmythen aufgebrochen

Die HistorikerInnen Maria Heidegger und Gerhard Siegl übernahmen zusammen mit dem Team die Redaktion der Festschrift. Vom Konzept her ist es aber kein klassisches Dorfbuch geworden, da es so etwas schon gibt. Im 192 Seiten dicken Werk sind zahlreiche Bilder enthalten, die auch selber etwas erzählen sollen. Es gibt auch neue Bilder, die die Serfauser so noch nie gesehen haben. Beteiligt waren auch die Kinder der Volksschule Serfaus mit Bildern und Texten. Mitgearbeitet haben neben zwei Fotografen (Andreas Schalber, Reinhard Fritz) unter anderem auch die Dramaturgin und Dorfschreiberin Selma Mahlknecht, der langjährige Dorfchronist Alfred Tschuggmall, Sylvia Mader, Thomas Purtscher, Sabrina Pittl sowie Mitglieder des Jugendgemeinderates. Texte sind auch von Leuten von außen enthalten – ein langjähriger Stammgast und eine ausgewanderte Serfauserin steuerten Beiträge bei. Für die graphische Gestaltung zeigt sich Ingrid Klien (CherryBomb Werbeagentur) verantwortlich. Die Gemeinde hat sich zudem für einen klimaneutralen Druck entschieden.

Inhaltlich spannt die Festschrift einen weiten Bogen und behandelt zahlreiche Themen. Auch werden lange überlieferte Dorfmythen, die nicht historisch belegt werden können, aufzubrechen versucht (z. B der Standort des "Seer Friedhof" in Serfaus). Teilweise sind hier erstaunliche Dinge herausgekommen.
"Es haben viele verschiedene Leute mitgemacht und somit ist unser Wunsch aufgegangen. Unser Ziel war es nicht nur Lobgesänge, sondern auch einige kritische Aspekte des Dorflebens im Buch zu behandeln", so Schwarz.

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