Grenzüberschreitende Visionen
Skiverbindung Kaunertal-Langtaufers und Reschenbahn

Grenzüberschreitende Vorhaben und Visionen: Südtirols LH Arno Kompatscher (li.) und LH Günther Platter nahmen Stellung.
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NAUDERS (otko). Die Landeshauptleute Platter (Tirol) und Kompatscher (Südtirol) nahmen zu grenzüberschreitenden Vorhaben und Visionen Stellung.

Glasfaser und Stromnetze

Die Glasfasernetze von Tirol und Südtirol sind seit Kurzem am Reschenpass zusammen geschlossen. Offiziell wurde dies mit einem Festakt am 20. November in Nauders gefeiert. Trotzdem gibt es aber noch eine Reihe weiterer grenzüberschreitender Vorhaben bzw. Visionen. Die beiden Landeshauptleute Günther Platter und Arno Kompatscher (Südtirol) nahmen dazu Stellung. In Sachen Stromnetze gibt es bereits konkrete Vorhaben. "Der Zusammenschluss am Brenner folgt 2020 und dann jener am Reschenpass", betonte Platter. Zwischen Nauders und Glurs wird bis 2023 eine 220-kV-Leitung von der Austrian Power Grid (APG) bzw. der italienischen Terna errichtet.

Stromverbindung am Reschenpass wird bis 2023 umgesetzt

Heiße politische Diskussion

Das Thema Skiverbindung Kaunertal-Langtaufers befindet sich laut Kompatscher derzeit in einer "heißen politischen Diskussion". Es gebe für beide Seiten – für oder gegen den Zusammenschluss – Argumente. Auch in den Gemeinden finde eine breite Diskussion statt. "Fest steht aber, dass die Landesregierung nicht ewig zuwarten will, sondern Nägel mit Köpfen macht. Er braucht aber eine Entscheidung in einer Gesamtperspektive aller Skigebiete sowie eine Kosten-Nutzen-Analyse", so Kompatscher. Für den Tiroler Landeshauptmann ist die Sache ganz einfach, da man schon direkt an der Grenze stehe. "Natürlich braucht es hier Sensibilität und die Entscheidung hat Südtirol zu fällen." Auch das Projekt einer skitechnischen Verbindung von Nauders und Schöneben ist für Platter ein "ambitioniertes Projekt". Wenn, dann lasse sich so etwas aber nur gemeinsam machen. "Das muss aber gut vorbereitet sein und es ist nicht sinnvoll hier Versprechen zu machen, die dann nicht eingehalten werden. An und für sich bin ich ein Befürworter von grenzüberschreitenden Projekten", verwies Platter.
Der ebenfalls anwesende Kaunertaler Bgm. Pepi Raich sieht eine Skiverbindung mit Langtaufers positiv: "Für die wirtschaftliche Situation der Gletscherbahn wäre das wichtig. Eine Erschließung von Südtiroler Seite wäre nötig, da es von Kaunertaler Seite her schwierig ist noch mehr Frequenz zu generieren."

Reschenbahn als Vision

Natürlich kam auch das derzeit viel diskutierte Projekt einer Bahnverbindung von Landeck nach Mals zur Sprache. Für den Südtiroler Landeshauptmann ist solch ein Gedanke "äußerst charmant", wobei sich aber die Frage stelle, was technisch machbar, landschaftlich verträglich und bei einer Kosten-Nutzen-Analyse sinnvoll sei. Neben einer Verbindung über den Reschen gebe es auch eine Variante Mals-Scoul-Landeck. Weitere Varianten würden derzeit studiert. "Seitens des Kantons Graubünden gibt es wieder ein vermehrtes Interesse. Es braucht aber eine überregionale Bahnverbindung, da es sich um eine Investition in Milliardenhöhe handelt und es daher auch eine Co-Finanzierung durch die EU braucht", erläuterte Kompatscher. In diesem Sinne regte er eine Dreiersitzung von Regierungsvertretern aus Südtirol, Tirol und Graubünden an. 
Für Günther Platter ist eine Bahnverbindung im Dreiländereck eine "Vision für die Zukunft". Eine nachhaltige Mobilität werde in Zukunft aber eine wichtige Rolle spielen. "Ein weiterer Ausbau der Bahn ist erforderlich. Wir haben der ÖBB den Auftrag erteilt eine Bahntrasse vom Außerfern her anzuschauen, da es nicht nur über den Brenner eine attraktive Verbindung braucht. Gemeinsam müssen wir dann schauen, welche Trassierungen möglich sind und dann geht es in Richtung Machbarkeit und Finanzierung. Wir reden hier von bis zu zwei Milliarden Euro an Kosten. Die Vision soll leben und wir stellen gemeinsam bestimmte Projektüberlegungen an", so Platter abschließend.

Breitbandzusammenschluss am Reschenpass ist historischer Schritt – mit VIDEO


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