Tourismus
Sommerbilanz im Bezirk Landeck mit Nächtgungs-Minus
BEZIRK LANDECK (otko). Während im September einige Gemeinden sogar ein Plus bei den Nächtigungen und Ankünften erzielen konnten, hinterlässt der Corona-Sommer nur tiefrote Spuren in der Gesamtbilanz.
Reisewarnungen statt "goldener Herbst"
Wegen des coronabedingten Lockdowns fiel der Beginn der Sommersaison in Tirol in Sachen Nächtigungen heuer komplett ins Wasser. Erst nach dem Öffnen der Hotels am 29. Mai konnte die Saison langsam starten. Dies spiegelt sich auch deutlich in den Nächtigungszahlen. Aufgrund der unsicheren Situation sperrten im Juni aber viele Beherbergungsbetriebe und auch Bergbahnen deutlich später auf als in normalen Zeiten. Das Hochfahren der Sommersaison verlief teilweise nur zögerlich und viele Destinationen starteten erst in der letzten Juni- bzw. in der ersten Juliwoche.
Im Juli kam die Sommersaison aber wider Erwarten bereits besser in Schwung. Auch die August-Zahlen waren deutlich besser als befürchtet. Die nun vorliegenden September-Zahlen der Landesstatistik zeigen, dass tirolweit 3,05 Millionen Nächtigungen verzeichnet wurden. Das Gäste-Minus gegenüber dem Vorjahr betrug 8,9 Prozent.
Aufgrund der ausgesprochenen ausländischen Reisewarnungen gab es aber anstatt eines "goldenen Herbstes" in vielen Tiroler Tourismusregionen ein abruptes Saisonende und eine Stornowelle.
Licht und Schatten in den Septemberzahlen
Während im September einige Tourismusorte teils herbe Gäste-Rückgänge hinnehmen mussten, gibt es auch einige Gewinner. Aus dem Bezirk Landeck scheinen die Familiendestination Serfaus und Fiss in den Tiroler Top-Ten auf. Während Serfaus mit 69.425 Nächtigungen ein Minus von 4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielte, gibt es im Nachbarort Fiss ein Plus von 8,4 Prozent. Dort wurden 57.767 Nächtigungen verzeichnet.
Die weiteren Orte, die in den Top-50 aufscheinen, sind St. Anton am Arlberg (30.056 Nächtigungen, -0,9 Prozent), Nauders (26.449 Nächtigungen, -27,0 Prozent) sowie Ladis. Dort gibt es mit 24.317 Nächtigungen ein kräftiges Plus von 16,8 Prozent.
In den anderen Tourismusregionen gibt es ebenfalls Gewinner und Verlierer. Im Paznaun verzeichnete See mit 12.157 Nächtigungen ein Plus von 6,5 Prozent. Kappl (-19 Prozent), Ischgl (-23,1 Prozent) und Galtür (-27,6 Prozent) mussten sich hingegen mit teils deutlichen Rückgängen gegenüber dem Vorjahr zufrieden geben. Im Verbandsgebiet des TVB Tiroler Oberland verzeichnete das Kaunertal 14.267 Nächtigungen (-1,2 Prozent) und Prutz erzielte mit 5.985 Nächtigungen ein sattes Plus von 11,3 Prozent. Glimpflich kam auch die Gemeinde Pettneu am Arlberg (TVB St. Anton am Arlberg) mit 8.482 Nächtigungen und einem Minus von 2,2 Prozent davon.
Die Bezirkshauptstadt Landeck (5.710 Nächtigungen) und Zams (9.759 Nächtigungen) mussten hingegen ein Minus von 24,7 bzw. 20,1 Prozent hinnehmen. In Fließ wurde hingegen mit 5.710 Nächtigungen ein kleines Plus von 0,2 Prozent erzielt.
Sommerbilanz: Nächtigungsminus zwischen 14,1 und 35,2 Prozent
Die bisherige Sommerbilanz von Mai bis Ende September fällt tirolweit mit 14,8 Millionen Nächtigungen und einem Minus von 25,6 Prozent aus. Am besten hat sich die Lage im Bezirk Landeck in der Familienregion Serfaus-Fiss-Ladis entwickelt. Der TVB Serfaus-Fiss-Ladis verzeichnete in diesem Zeitraum 765.159 Nächtigungen und 131.462 Ankünfte. Das Minus gegenüber dem Vorjahr beträgt hier 125.375 Nächtigungen (-14,1 Prozent) bzw. 25.657 Ankünfte (-16,3 Prozent).
Bei den restlichen Verbänden gibt es für den Zeitraum Mai bis September 2020 ein Nächtigungsminus zwischen 26,2 und 35,2 Prozent. Beim TVB Tiroler Oberland wurden 101.743 Ankünfte (-36,1 Prozent) registriert. Insgesamt 458.830 Nächtigungen bedeutet für die Ferienregion Tiroler Oberland ein Minus von 30,9 Prozent (entspricht 205.025 Nächtigungen).
Der TVB Paznaun-Ischgl verzeichnete von Mai bis Ende September 70.709 Ankünfte, 31.915 (-31,1 Prozent) weniger als im Vorjahr. Insgesamt 335.510 Nächtigungen wurden gemeldet, hier zeigt sich ein Minus von 28,2 Prozent (130.846 Nächtigungen).
Beim TVB St. Anton am Arlberg wurden 66.773 Ankünfte verzeichnet, das sind 34 Prozent (34.396 Ankünfte) weniger als im Vorjahr. Bei den Nächtigungen wurden 216.130 Übernachtungen registriert, das entspricht einem Minus von 76.908 Nächtigungen (26,2 Prozent).
Der kleinste Tourismusverband im Bezirk, der TVB Tirol West hat das größte Nächtigung-Minus in Prozent zu melden. In der bisherigen Sommerbilanz wurden 45.072 Ankünfte registriert, das sind 39,7 Prozent (29.670 Ankünfte) weniger als im Vorjahr in diesem Zeitraum. Es gab 96.066 Nächtigungen – das Minus beläuft sich hier bei 35,2 Prozent, was 52.237 weniger Nächtigungen entspricht. (Quelle: Landesstatistik Tirol)
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