Sportzentrum Galtür
Trotz Krise soll Hotel-Projekt 2021 starten

- Vorarbeiten laufen: Am Standort des Galtürer Sport- und Kulturzentrums soll auf einer Baurechtsfläche (Tennishalle) ein JUFA-Hotel realisiert werden.
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GALTÜR (otko). Ein geplantes JUFA-Hotel auf einer Baurechtsfläche soll den Abgang beim Galtürer Hallenband verringern. Die Vorarbeiten für eine Umsetzung laufen trotz der Krise weiter.
Touristisches Projekt
In normalen Zeiten würden sich im Paznaun schon die ersten Skifahrer tummeln und auch in Galtür öffnen sich sonst Anfang Dezember die Drehkreuze im Silvapark. Ob überhaupt und in welcher Form eine Wintersaison stattfinden kann, steht derzeit in den Sternen. Trotzdem wird im Hintergrund an neuen touristischen Projekten gearbeitet. Rund um das geplante JUFA-Hotel, das in Kooperation mit der Gemeinde Galtür beim "Sport- und Kulturzentrum" entstehen soll, war es zuletzt ruhig geworden. Die BEZIRKSBLÄTTER fragten bei Bürgermeister Anton Mattle nach, ob das Projekt überhaupt noch weiterverfolgt wird.

- Vorarbeiten laufen: Am Standort des Galtürer Sport- und Kulturzentrums soll auf einer Baurechtsfläche (Tennishalle) ein JUFA-Hotel realisiert werden.
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Abgang für Gemeinde nicht tragbar
Zuerst aber zur Vorgeschichte: Die Gemeinde Galtür hat mit 1. Dezember 2014 das "Sport- und Kulturzentrum Silvretta" samt Hallenbad, einem Restaurant, dem Saal Silvretta, Tennis- und Squashplätzen sowie 6.000 Quadratmetern Grund in ihr Eigentum übernommen. Die Anlage wurde vom Vorbesitzer, der Galtürer Bergbahnen GmbH & Co KG, für 1,2 Millionen Euro veräußert. Die Übernahme war allerdings nicht ganz freiwillig, da durch die jährliche Abgangfinanzierung Mittel der Bergbahnen für Investitionen gebunden waren. Nach dem Kauf der Freizeiteinrichtung wurde nun intensiv über Sparpotentiale und Attraktivierungsmöglichkeiten nachgedacht und nach einem Partner gesucht. Für die Gemeinde sei der jährliche Abgang von rund 240.000 Euro nicht tragbar. Bereits 2013 wurde ein Bürgerrat installiert, wo die Meinung kundgetan wurde, dass die Galtürer weiterhin ein Hallenbad wollen. Bei der Partnersuche wurde man schließlich 2015 mit der JUFA-Gruppe fündig.

- Die Firma JUFA plant 11,65 Millionen Euro in das Hotel zu investieren.
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JUFA-Hotel und öffentliches Hallenbad
Die Eckdaten für das Projekt wurden bereits vom JUFA-Verhandlungsteam festgelegt und bei der Gemeindeversammlung am 4. Dezember 2019 präsentiert. Auf 1.726 Quadratmeter wird auf 30 Jahre das Baurecht an JUFA vergeben. Der ganze Bereich der Tennishalle wird abgerissen und dort entsteht ein Hotel mit 73 Zimmern für bis zu 220 Gäste. Neben einer Tiefgarage wird auch ein Wellnessbereich errichtet. Künftig soll es im bisherigen Sport- und Kulturzentrum eine klare Struktur mit einem Hotel (Baurechtsfläche) und einem öffentlich zugänglichen Hallenband samt Wellnessbereich geben. "Die Gesamtinvestition würde 14,5 Millionen Euro betragen. Die Gemeinde müsste für ihren Teil der Attraktivierung und Sanierung 2,9 Millionen Euro investieren. Die Firma JUFA will für das Hotel 11,65 Millionen ausgeben", erläutert Bgm. Mattle.
Für ein Baurecht erhält die Gemeinde einen Baurechtszins von 40.000 Euro. Zudem soll die Firma JUFA pro belegtem Zimmer pro Tag einen bestimmten Betrag abführen. Auch Synergien beim Personal sollen genutzt werden. Zusätzlich soll in der Energieversorgung auf Erdgas umgestellt werden. "Durch Einsparungen und die Nutzungsentgelte soll mit der JUFA-Kooperation der jährliche Abgang für die Gemeinde um 155.000 Euro auf rund 87.000 Euro verringert werden", hofft Mattle.

- Bgm. Anton Mattle: "Ich sehe durch das JUFA-Hotel keine Konkurrenz, sondern eine zusätzliche Bereicherung."
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Vorarbeiten für Projektstart 2021 laufen
Bei der Gemeindeversammlung 2019 äußerten aber viele BürgerInnen und Hoteliers ihren Unmut. Allen voran wird eine zusätzliche Konkurrenz samt einer Billigschiene mit Preisdumping befürchtet.
"Dies Diskussion damals war gut. In der Zwischenzeit wurden viele interessante Einzelgespräche geführt und über die Details und Zahlen informiert und aufgeklärt", so Mattle. Wichtig sei es einen großen Teil der Leute zu überzeugen. "Ich sehe hier keine Konkurrenz, sondern eine zusätzliche Bereicherung. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass es hier unterschiedliche Zugänge gibt."
In der Gemeinderatssitzung am 6. Februar 2020 wurde die Flächenwidmung (Parzelle) sowie die Eckpunkte für den Baurechtsvertrag und den Betreiber beschlossen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde dann am 26. April eine Video-Konferenz mit der JUFA-Geschäftsführung abgehalten.

- Die Gemeinde Galtür müsste für ihren Teil der Attraktivierung und Sanierung 2,9 Millionen Euro investieren.
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"Es gibt auch eine Zeit nach Corona und JUFA ist nach wie vor an einer Umsetzung interessiert", verweist der Galtürer Dorfchef. In der Zwischenzeit wurden weitere Vorbereitungen getroffen und die juristischen Leistungen nach einer Ausschreibung vom Gemeinderat vergeben. Bei den Planungen wurden Teile der Raumeinteilung entsprechend der Wünsche Gemeindevertretung angepasst. Zur Zeit wird auch am Nutzungsvertrag sowie vom Architektenteam an der Raumeinteilung gearbeitet. "Im Dezember sind zwei Gemeinderatssitzungen geplant, wobei aber die Punkte betreffend JUFA nur dann definitiv behandelt werden sollen, wenn auch der Zugang der Öffentlichkeit möglich ist. Unser Ziel muss es sein, dass die Vorarbeiten so weit gediehen sind, dass ein Projektstart 2021 erfolgen soll", so Mattle abschließend.
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