TIWAG-Update
Verbesserungsaufträge für den Ausbau Kaunertal liegen vor

Alle neutralen Prüfgutachter der UVP-Behörde haben die Einreichunterlagen für den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal intensiv geprüft. | Foto: Carolin Siegele
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  • Alle neutralen Prüfgutachter der UVP-Behörde haben die Einreichunterlagen für den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal intensiv geprüft.
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Alle neutralen Prüfgutachter der UVP-Behörde haben die Einreichunterlagen für den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal intensiv geprüft. Das Projekt wird künftig bedeutend zur CO2-Reduktion und damit zum Klimaschutz in Tirol beitragen. Die Umweltverträglichkeitsprüfung gewährleistet, dass ein naturverträgliches Projekt genehmigt wird.

KAUENRTAL. Mit dem Ausbau der Wasserkraft in Tirol leistet die TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zur Versorgungssicherheit – gerade vor dem Hintergrund, dass sich der Strombedarf in Tirol bis 2050 aus heutiger Sicht verdreifachen wird. Einer der wesentlichen Bausteine, um von klimaschädlichen, fossilen Energieträgern unabhängig zu werden und die erneuerbaren Energien auszubauen, sei das erweiterte Kraftwerk Kaunertal, das nicht nur umweltfreundlichen Strom produziere, sondern auch dringend notwendige Flexibilität für den Strommarkt und Speicherkapazitäten schaffe. Denn im Gegensatz zur Wasserkraft können Wind und Sonne nicht geregelt werden.

Dritte Revision

Im Frühjahr 2023 hat TIWAG die dritte Revision der Einreichunterlagen für die Umweltverträglichkeitserklärung bei der UVP-Behörde der Tiroler Landesregierung vorgelegt. Die neutralen PrüfgutachterInnen der Behörde haben die Unterlagen in den vergangenen Monaten umfassend geprüft. Jetzt liegen die Rückmeldungen aus allen 45 Fachbereichen vor, berichtet Projektleiter Wolfgang Stroppa:

„16 Fachbereiche haben die Vollständigkeit bestätigt, aus 29 Fachbereichen gibt es Rückmeldungen, die wir bis spätestens 31. Oktober 2024 in die Unterlagen einarbeiten werden.“

Die Bandbreite reicht von kleineren formalen Änderungen bis zu ergänzenden geologischen Untersuchungen, die erst im Frühjahr 2024 beginnen können. TIWAG hat weiterhin das Ziel, dass die UVP noch im Jahr 2024 startet.

Projektleiter Wolfgang Stroppa. | Foto: Elisabeth Neuner
  • Projektleiter Wolfgang Stroppa.
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Umweltverträgliches Projekt für den Klimaschutz in Tirol

Die Umweltverträglichkeitsprüfung ist ein Garant für die naturverträgliche Umsetzung von Wasserkraftprojekten. „Jede weitere Prüfung und Untersuchung trägt dazu bei, dass nur ein gutes und naturverträgliches Projekt umgesetzt wird. Die intensive Auseinandersetzung der GutachterInnen zeigt, wie sorgsam in Tirol mit den vorhandenen Ressourcen umgegangen wird“, unterstreicht Stroppa. Allein die Einreichung zur UVP für die Erweiterung des Kraftwerks Kaunertal umfasst mehr als 20.000 Seiten und 1.000 Pläne.

Für den Klimaschutz

Der Ausbau des Kraftwerks Kaunertal ist darüber hinaus gelebter Klimaschutz: Allein durch das erweiterte Kraftwerk Kaunertal können in Tirol jährlich mindestens 300.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Diese Menge wird ausgestoßen, wenn die gleiche Menge Strom in einem Gaskraftwerk erzeugt würde. Im Vergleich zu einem Kohlekraftwerk sind es sogar mehr als 650.000 Tonnen CO2, die Jahr für Jahr vermieden werden. Zählt man die Energie aus den erneuerbaren Quellen Wind und Sonne dazu, die durch den Betrieb des Pumpspeichers im Platzertal gespeichert werden können, dann werden jährlich sogar rund eine Million Tonnen CO2 vermieden. Das sind mehr als 20 Prozent der jährlichen CO2-Emissionen Tirols.

Das sagt der WWF zu den Verbesserungsanforderungen

Kaunertal-Ausbau droht Milliardengrab zu werden – Gutachter:innen bestätigen jahrelange Kritik: Auswirkungen der Klimakrise werden nicht berücksichtigt – WWF fordert naturverträgliche Alternativen und Stopp des veralteten Projekts.
Mängel in 29 von 45 Fachbereichen, und das nach 15 Jahren Planung: Der geplante Ausbau des Kraftwerks Kaunertal droht endgültig zum Milliardengrab zu werden.

Bettina Urbanek, Gewässerschutzexpertin des WWF Österreich: “Die Prüfungsergebnisse der Gutachter:innen bestätigen die Kritik dutzender Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen." | Foto: WWF, Hetfleisch
  • Bettina Urbanek, Gewässerschutzexpertin des WWF Österreich: “Die Prüfungsergebnisse der Gutachter:innen bestätigen die Kritik dutzender Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen."
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“Die Prüfungsergebnisse der Gutachter:innen bestätigen die Kritik dutzender Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen: Die Tiwag hat die Auswirkungen der Klimakrise nicht berücksichtigt und es fehlen auch geologische Untersuchungen. Nach 15 Jahren Planung ist das ein Armutszeugnis und zeigt, wie hoffnungslos veraltet und unzeitgemäß dieses Mega-Projekt ist”,

kritisiert Bettina Urbanek, Gewässerschutzexpertin des WWF Österreich.

“Die Tiwag sollte lieber in die Zukunft denken und den schnellen Ausbau von naturverträglichen Projekten bei den Erneuerbaren Energien forcieren - etwa Photovoltaik auf großen Parkplätzen -, anstatt weiter Zeit, Gelder und Ressourcen für Verfahren mit diesem ökologisch und sozial untragbaren Projekt zu vergeuden”,

fordert Bettina Urbanek vom WWF.

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