"Bauer bracht Freiheit und Luft"

Elvira und Thomas Praxmarer (2.u.4.v.l.) mit LK-Präsident Josef Hechenberger (2.v.r.), seiner Stv. Helga Brunschmid (3.v.l.) mit Bezirksbäuerin-Stv. Barbara Summerauer (l.), Bezirkskammerobmann Elmar Monz (3.v.r.) und LK-Regionsleiter Andrä Neururer (r.).
  • Elvira und Thomas Praxmarer (2.u.4.v.l.) mit LK-Präsident Josef Hechenberger (2.v.r.), seiner Stv. Helga Brunschmid (3.v.l.) mit Bezirksbäuerin-Stv. Barbara Summerauer (l.), Bezirkskammerobmann Elmar Monz (3.v.r.) und LK-Regionsleiter Andrä Neururer (r.).
  • hochgeladen von Othmar Kolp

ZAMS/RIFENAL (otko). Die heurige Sommertour führte die Vertreter der Landwirtschaftskammer Tirol auf den Zammerberg. Dort wurde der Betrieb von Elvira und Thomas Praxmarer besichtigt. Als Schwerpunktthema für den Bezirk Landeck wurde von den Spitzenfunktionären das Thema Raumordnung aufgriffen.
"Der Umgang mit Grund und Boden muss in Zukunft anders werden. Wir brauchen hier dringend ein Umdenken. Landwirtschaft basiert nun mal auf landwirtschaftlichen Produktionsflächen", betonte LK-Präsident Josef Hechenberger. Aktiv betriebene Landwirtschaft und Wohnraum würden nur in einem gewissen Abstand funktionieren, da auf einem Hof unvermeidbar Immissionen und Emissionen produziert werden. "Für ein angenehmes Miteinander braucht es eine notwendige Distanz. Wird in der Raumordnung darauf keine Rücksicht genommen und der Boden bis vor die Stalltür zu Wohngebiet gewidmet, sind die Konflikte bereits vorprogrammiert. Dieses Bewusstsein müssen wir auch in die Gemeindestuben hineintragen", appelliert Hechenberger die Flächen rund um die Bauernhöfe für die Produktion freizuhalten. Dazu gäbe es genug leerstehende Kubatur und es müssen nicht die besten landwirtschaftlichen Gründe verbaut werden.

Thema Ernst nehmen

Auch Bezirkskammerobmann Elmar Monz und Kammergeschäftsführer Andrä Neururer wollen bei den Gemeinderäten das nötige Bewusstsein schaffen, da Vergangenes nicht mehr geändert werden. „Im Bezirk haben wir viele solcher Situationen, wo landwirtschaftliche Betriebe sich nicht erweitern können, auch wenn Potenzial vorhanden wäre. Grund dafür ist, dass der Hof im Laufe der Zeit vom Wohngebiet beinahe eingekreist wurde“, verweist Monz.
Vizepräsidentin Helga Brunschmid ist es ein besonderes Anliegen, dass der Arbeitsplatz Bauernhof für die Nachkommen wieder attraktiv wird. „Die Ressourcen sind da, aber wenn die Jungen mit dem Betriebskonzept unzufrieden sind, können wir ihnen beratend zur Seite stehen. Mit unserem Innovationsschalter haben wir die Struktur dafür geschaffen und bereits einige Projekte erfolgreich umgesetzt“, zeigt Brunschmid auf. Die Jungviehaufzuchtbörse ist eines davon und zielt auf Effizienzsteigerungen bei den Betrieben durch Kooperationen ab.

Unterschiedliche Interessen

Den Hof der Familie Praxmarer gibt es seit 1933. "Der Hof war der erste in Rifenal. Dann sind weitere Einzelwidmungen gekommen und Einfamilienhäuser wurden gebaut. Weitere Umwidmungen sind geplant", erläutert Betriebsführer Thomas Praxmarer, der zusammen mit seiner Familie 9 Hektar im Nebenerweb bewirtschaftet und "Urlaub am Bauernhof" anbietet. Angrenzende Grundstücke, die noch als Freiland gewidmet sind, würden zum Verkauf stehen. Die Praxmarers sehen die Zukunft ihres Hofes gefährdet, da der Hofnachfolger mit zukünftigen Konflikten rechnen müsse. "Wir appellieren hier an die Vernunft der Gemeinde", so Praxmarer.
Auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER meint dazu GR Andreas Grüner, Obmann des Raumordnungsausschusses der Gemeinde Zams, dass bestehende Betriebe im künftigen Raumordnungskonzept so gut wie möglich geschützt werden. "Der Betrieb der Familie Praxmarer war zuerst da. Wenn ein bestehender Betrieb weiter aufrecht bleibt, dann müssen sich die Neuen danach richten", so Grüner. Noch liege kein schriftlicher Antrag auf Umwidmung in Bauland vor, die Frist ende aber am Freitag. "Wir wollen aber im Gegenzug niemandem das Recht absprechen anzusuchen. Diese Ansuchen werden im Ausschuss behandelt", verweist Grüner.

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