Weihnachtsfrieden
Gottes lebendiges Wort in Trümmern

Das Bild lässt mich nicht mehr los, das mir der Freund und Künstler Hans Seifert in dieser Adventszeit mitgebracht hatte.
Da hat Hans das Geburtsgeschehen dieser Heiligen Nacht in ein Trümmerfeld des Gazastreifens verortet.
Damit hat er den Finger in die klaffende Wunde unserer Festfeier gelegt.
Alle Welt feiert Weihnachten und wünscht den Frieden und tatsächlich erfahren wir uns allenthalben im Krisenmodus.
War es mehrere Jahre unser irritierter und hilfloser Umgang mit dem Virus und einer zunächst unheimlichen und beängstigenden Pandemie,
so ist es nun das zweite Kriegsjahr vor der Haustür in der Ukraine und die beklemmenden Nachrichten vom Kriegsschauplatz im Nahen Osten, die uns achselzuckend und etwas resigniert in diese Tage gehen lassen.
Das Bild vom Christkind im Trümmerfeld der Welt trifft die Wirklichkeit...
und diese schreckliche Wirklichkeit scheint auch alle Friedenssehnsucht in Trümmer zu legen.

Allein:
Christen sind keine Wirklichkeitsfanatiker.
Dann müssten wir ja angesichts einer Welt in Trümmern alle Pessimisten werden.
Als Christen sind wir - von Jesus Cristus her - Möglichkeitsfans.
Trotzige Zeitgenossen, die den Trümmern Hoffnung abringen, sind wir.
Es ist ja das göttliche Kind, das da in den Trümmern der Welt zum Liegen kommt,
das sich von der Gescheitheit der Menschen und der Überheblichkeit der Zeitgenossen ans Kreuz schlagen lassen wird, um uns eine Dimension von Freiheit zu eröffnen, die über alle Wirklichkeiten des Sichtbaren hinaus geht.
Der Friede dieser Nacht liegt nicht in der grausamen Realität der Trümmer und des Krieges...
Der allumfassende Friede liegt im  Wort Gottes an uns, das sich hineinbegibt in unsere patscherte, egozentrisch gescheite Wirklichkeit um uns zu umarmen.
Der Friede kommt nicht als machbare Größe menschlicher Macht, sondern in Form der bedingungslosen Liebe, in der Gott den Himmel öffnet.
Denn das Wort ist Fleisch geworden, um unter uns zu wohnen und wir haben seine Herrlichkeit gesehen.

Herzliche Umarmung und vergesst vielleicht Gebet und Kirchenbesuch in diesen Tagen nicht.
Seid trotzige Zeitgenossen, fröhliche Trotzdem-Menschen und Welt-Umarmer.
Das Kind erwartet Euch!
Frohe Weihnachten!

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