Großer Andrang beim Berufsfestival

Beim Berufsfestival in der WK Landeck konnten die SchülerInnen an den 14 Ständen selber Hand anlegen.
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LANDECK (otko). Die Wirtschaftskammer Landeck lud vergangenen Donnerstag zum zweiten Berufsfestival in den Stadtsaal. Rund 330 SchülerInnen der 7. Schulstufen der Neuen Mittelschulen und er Hauptschulen konnten so einen ersten Eindruck von der Arbeitswelt gewinnen. WK-Bezirksstellenleiter Thomas Köhle und sein Team haben das Berufsfestival wieder perfekt organisiert und der Erfolg sowie das äußerst positive Echo von Schülern und Lehrern spricht für sich.
30 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen stellten an insgesamt 14 Ständen aus und warben um zukünftige Fachkräfte. Aktuell gibt es im Bezirk Landeck 76 verschiedene Lehrberufe. Bei der Präsentation stand die Interaktivität im Vordergrund. Die Jugendlichen konnten selbst Hand anlegen und Lehrlinge präsentieren ihre Berufe. Durch die Veranstaltung wurden die SchülerInnen von Guides der Tiroler Fachberufsschule für Tourismus und Handel im Rahmen eines Schülerprokekts (HGA-Gruppe) geführt. Als Ergänzung fand dann auf Wunsch der Aussteller am Abend erstmals zusätzlich noch eine Eltern-Infomesse statt. Dabei präsentierten die Unternehmen ihre attraktiven Lehr- und Ausbildungsmöglichkeiten. "Damit wollen wir die Eltern mit ins Boot holen", erklärte WB-Bezirksobmann Anton Prantauer.

Akuter Lehrlingsmnagel

Der drohende Mangel an Lehrlingen bereitet der Wirtschaft aber Kopfzerbrechen. Waren es 2012 noch 904 Lehrlinge, so sank die Zahl im 2013 auf 863. "Von 2012 auf 2013 ist die Anzahl der Lehrbetriebe um 17 Prozent und jener der Lehrlinge um 41 Prozent zurückgegangen. Die Betriebe wollen ausbilden, aber sie bekommen keine Lehrlinge", betonte Prantauer. Aktuell gibt es 160 offene Lehrstellen, wobei zwei Drittel auf den Tourismus entfallen.
Bei den Geburten macht sich der deutliche Rückgang in den 1990er Jahren jetzt bemerkbar. "Es kommen nicht viele Kinder dazu und das Niveau wird in den nächsten Jahren in etwa so bleiben", blickte Prantauer in die Zukunft.
Daher sei gerade das Berufsorientierungskonzept wichtig. Für ein Umdenken in der Schule plädiert auch Köhle: "Die Schule darf nicht mit der 9. Schulstufe enden. Die Schüler sollten erst entlassen werden, wenn sie die Grundsachen beherrschen." Zudem sei die Lehre inzwischen auch durchlässig (z. B. Lehre mit Matura). "Die Statistik bei den Einstiegsgehältern zeigt auch deutlich, dass es nicht richtig ist, das man nur mehr verdient, wenn man eine höhere Schule absolviert hat. Hier hat auch die Lehre aufgeholt", betonte Köhle.

Neue Ausbildung

Präsentiert wurde bei dieser Gelegenheit auch eine Änderung bei der HGA-Ausbildung. "Ab Herbst dehnen wir die Berufsschule in Landeck auf neun Wochen aus. Dadurch können Zusatzqualifikationen erworben und im Herbst 2015 die Matura im Block gemacht werden", erklärte Andreas Fahrner. Mit dem Angebot der Lehre mit Matura sollen zusätzliche Lehrlinge gewonnen werden. Zudem wird auch Rücksicht auf die Betriebe genommen, da dies in der Zwischensaison angeboten wird. "Wir zeigen damit, dass man nach der Lehre alles tun kann und es keine Sackgasse ist", verwies Köhle.

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