Landeck mit sattem Nächtigungsplus im September

Foto: Foto Mayer Serfaus
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BEZIRK. Auch wenn es längst nicht mehr Sommer ist, schreibt der Tourismus die Statistik für die Sommersaison fort. Mit 2,1 Mio. Nächtigungen von Mai bis Ende September (+3,6 Prozent) liegt das Zwischenergebnis für den Bezirk Landeck deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Auch die Zahl der Ankünfte ist mit derzeit +8 Prozent bzw. knapp 40.000 Gästen mehr deutlich im Plus.
„Der Trend zum Spontanurlaub fiel heuer durch den heißen Sommer besonders stark auf. Die Zahlen sind gut, dürfen aber nicht überbewertet werden, da im Vorjahr das Wetter nicht mitgespielt hat“, analysiert Birgit Bouvier, Hotelierin in Zams und Mitglied des Bezirksausschusses der WK Landeck.

Erfolgreicher September

Der Bezirk Landeck schließt den September mit 352.000 Nächtigungen und 84.000 Gästen ab. Sowohl bei den Nächtigungen als auch bei den Ankünften konnten neue Höchstwerte erzielt werden. Im Vergleich zum Vorjahr fährt Landeck bei den Nächtigungen ein sattes Plus von 6,7 Prozent und bei den Ankünften von 7,4 Prozent ein.
„Mit Rekordzahlen wird noch kein Mehrwert und keine Wertschöpfung generiert. Aussagekräftig sind lediglich die Beträge, welche die Gäste ausgeben und die direkt in den lokalen Wirtschaftskreislauf fließen“, betont Birgit Bouvier.
Der Bezirk Landeck platziert sich im September im tirolweiten Vergleich im Mittelfeld.
Schwaz bleibt mit 627.000 Nächtigungen (+1,8 Prozent) unangefochten an der Spitze der Landesstatistik. Kitzbühel folgt mit 460.000 (+3,8 Prozent), Innsbruck-Land mit 403.000 (+4,8 Prozent), Kufstein mit 390.000 (+6,1 Prozent) und Landeck mit 352.000 (+6,7 Prozent) Nächtigungen. Mit einem Plus von 6,7 Prozent legt Landeck landesweit am stärksten zu. Reutte verbucht 315.000 (+4,0 Prozent), Imst 269.000 (+0,6 Prozent), Lienz 159.000 (+0,1 Prozent) und Innsbruck-Stadt 139.000 (+4,7 Prozent) Nächtigungen.

Detailergebnisse für den Bezirk Landeck

Serfaus, Fiss, Nauders, Galtür, St. Anton und Ried sind die nächtigungsstärksten Gemeinden im September. Serfaus erreicht 68.000 (+9,8 Prozent) Nächtigungen und reiht sich nach Innsbruck, Eben am Achensee, Seefeld und Mayrhofen an die 5. Stelle der nächtigungsstärksten Gemeinden in Tirol. Mit 52.000 Nächtigungen und einem Plus von 37,1 Prozent legt Fiss tirolweit am stärksten zu. Das satte Plus schlägt sich mit 14.000 Nächtigungen mehr als im September des Vorjahres zu Buche.
Nauders schließt den September mit 34.000 (+7,2 Prozent), Galtür mit 25.000 (+1,7 Prozent) und St. Anton mit 25.000 (+5,4 Prozent) Nächtigungen ab. Ried erzielt 18.000 (-3,3 Prozent) Nächtigungen und reiht sich trotz Rückgang neben Serfaus, Fiss, Nauders, Galtür und St. Anton noch unter die Top-50 in Tirol.

Plus-Ergebnisse

Über einen gelungenen September können sich weiters Pettneu (+31,0 Prozent), Prutz (+44,5 Prozent), Zams (+11,9 Prozent) und See (+4,9 Prozent) freuen. Pettneu erzielt 1.700, Prutz 1.500, Zams 1.200 und See 400 Nächtigungen mehr als im Vorjahr. Auch Ladis, Spiss, Tobadill, Strengen, Grins und Faggen schreiben Plus-Ergebnisse.
Rückgänge verzeichnen u. a. Ischgl (-9,5 Prozent), Kappl (-7,0 Prozent), Kaunertal (-9,3 Prozent), Landeck (-3,8 Prozent), Fließ (-11,8 Prozent) und Fendels (-16,3 Prozent).
„Im Kaunertal wurde bereits die neue Wintersaison mit dem Opening erfolgreich eingeläutet. Die Schnee- und Pistenbedingungen am Gletscher sind ausgezeichnet", so WK-Bezirksstellenleiter Mag. (FH) Thomas Köhle an. Der Sommer hinke im Tal noch ein wenig nach. "Die 'Via-Claudia-Augusta' bringt dem ‚Obergricht‘ viele Radfahrer in die Region. Ähnlich dieser Erfolgsstory könnte auch das Kaunertal für Mountainbiker tolle Touren bieten. Die Karlesjochbahn fährt ganzjährig und eine Single Trail Tour vom Kaunertal auf den Gletscher, hinunter ins Langtauferertal, zurück auf der Via-Claudia-Augusta über Prutz bis nach Feichten wäre denkbar. Auch die umgekehrte Variante wäre möglich. Hierzu müsste die schon lange angedachte Verbindungsbahn von Langtaufers auf den Gletscher gebaut werden. Investitionsförderungen für den Ausbau der Radinfrastruktur können sich die Betriebe über das aktuelle Sonderförderprogramm – 10 Mio. für 10 Jahre – erwarten“, regt Köhle an.

Rekordergebnis in Reichweite

Die letzte Zwischenbilanz der Sommersaison Mai bis September weist für Landeck ein Plus von 3,6 Prozent aus. Die guten Ergebnisse im Juli, August und September konnten den verhaltenen Saisonstart im Mai und Juni deutlich wettmachen. Bisher wurden 74.000 Nächtigungen mehr erzielt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Für die Saisonabschlussbilanz fehlen noch die Oktoberzahlen der Landesstatistik.
"Statistische Zahlen über Nächtigungen verklären die tatsächliche wirtschaftliche Situation vieler Betriebe. Sie sagen nichts darüber aus, was am Ende einer arbeitsreichen Saison unter dem Strich herauskommt. Die ausufernde Bürokratie und stets neue Auflagen zehren zudem am wirtschaftlichen Potential unseres Bezirkes und des ganzen Landes”, zeigt sich Birgit Bouvier kritisch.
Fiss kann sich in der Zwischenbilanz über 49.000, St. Anton über 21.000, Serfaus über 17.000, Nauders über 9.000, Pettneu über 8.000, Prutz über 4.000, Flirsch über 3.000, Zams über 1.400, Galtür über 1.200 und Spiss über 1.000 Nächtigungen mehr freuen.
Ischgl fehlen bisher 11.000, Kappl 6.500, Ried 5.700, Kaunertal 5.000, Pfunds 3.400, Ladis 2.700, See 2.500, Fendels 2.000 und Fließ 1.000 Nächtigungen.
„Die Sommersaison dauert statistisch noch bis in den Oktober. Erster Schnee und eine immer besser werdende Nachsaison lassen wohl keinen Zweifel mehr, dass ein Rekordergebnis in Reichweite ist. So ein Ergebnis kommt nicht von ungefähr, sondern ist vor allem den Touristikern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Tourismusbetrieben zu verdanken", betont Köhle. Trotz hervorragender Zahlen sei die Stimmung in der Branche aufgrund der Rahmenbedingungen im Keller. "Massive Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft der Touristiker sind in den kommenden Jahren zu befürchten, was in der Folge auch massive Auswirkungen auf andere Branchen, insbesondere den Handel und das Gewerbe & Handwerk, haben wird“, zeigt sich Köhle besorgt.

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