Linz Textil investiert 12 Millionen Euro

Werksleiter Christian Ascher (re.) führte den Landecker Gemeinderat – im Bild Bgm. Wolfgang Jörg – durch die Spinnerei.
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LANDECK (otko). Das Werk der Linz Textil AG im Stadtteil Bruggen ist wohl für alle ein Begriff, aber was wir dort eigentlich genau produziert? Diese Frage hat sich auch der Landecker Gemeinderat gestellt und diese zum Anlass genommen sich vom Betrieb ein Bild zu machen. Werksleiter Christian Ascher führte vergangenen Mittwoch Bgm. Dr. Wolfgang Jörg und die Mandatare durch das Gelände.
Auf dem 34.203 Quadratmeter großen Betriebsgelände umfasst die Produktionsfläche 18.203 Quadratmeter – allein die große Produktionshalle fasst 8.500 Quadratmeter. Hier reihen sich Maschinen an Maschinen, die aus Baumwolle feine Fäden spinnen, und den Besucher empfängt ein monotones Surren. Irgendwie scheint alles von Geisterhand zu funktionieren und hin und wieder ist ein Arbeiter zu sehen. "Im Moment sind 66 Personen im Werk beschäftigt. Zu Spitzenzeiten waren es in der 1902 gegründeten Textil AG an die 800. 1984 waren noch 300 und 1993 230 Mitarbeiter beschäftigt", informiert Werksleiter Ascher. 1994 hat schließlich Linz Textil den Betrieb nach dem Konkurs der Textil AG übernommen. Inzwischen wurde alles automatisiert.
"Heute arbeiten in einem 4-Schicht-Betrieb jeweils acht Mitarbeiter und ein Schichtführer in der Produktion. Die restlichen Mitarbeiter verteilen sich auf die Verwaltung und andere Bereiche", so Ascher.

Baumwolle aus aller Welt

Im Werk werden pro Monat rund 450 Tonnen Garn von unterschiedlicher Qualität produziert. Insgesamt wird die Baumwolle zu 20 verschiedenen Sortimente verarbeitet. Die feinen Garne werden zu T-Shirts, Socken und Unterwäsche weiterverarbeitet. Aber auch Garne werden produziert, die in technischen Bereichen, als Gewebe für Schleifmittel oder Autoreifen Verwendung finden. Die feinste Qualität, die das Landecker Werk verlässt, ist der so genannte "Westafrikadamast". Diese feinen und leichten Stoffe werden in Afrika zu den traditionellen Kleidern verarbeitet.
"Von der Baumwolle bis hin zur fertigen Garnspindel braucht es zwischen acht und zwölf Schritten. Das Betriebsgeheimnis ist die Mischung der Baumwolle, die aber natürlich nicht verraten wird", erklärt Ascher. 120 Meter des feinsten Garns wiegen am Ende 1 Gramm. Im Lager türmen sich die Schätze der Spinnerei. Die gelagerte Baumwolle aus Spanien, Griechenland, den USA, Ägypten und Brasilien hat einen Wert von 3,5 Millionen Euro.

Arbeitsplatzsicherung

Derzeit erfährt die Landecker Spinnerei einen gewaltigen Modernisierungsschub. Insgesamt 12 Millionen Euro werden in neue 17 neue, moderne Maschinen investiert. Jede Woche wird derzeit eine Maschine installiert und bis Ende Juli soll das Projekt abgeschlossen sein, wobei die Feineinstellung noch etwas länger dauern wird. Danach laufen 37.500 Spindeln im Werk. "Dies ist eine der größten Investitionen im Textilbereich in Europa. Damit sichern wir die Arbeitsplätze in Landeck längerfristig ab", betont Ascher. Allerdings sieht der Werksleiter diese Investition mit "einem lachenden und einem weinenden Auge", da gleichzeitig mit Ende Juni das Werk in Bludenz geschlossen wird.
Bgm. Jörg zeigte sich beeindruckt: "Es ist eine spannende Sache wie aus Baumwolle Garn produziert wird." Auch für den Grünen Gemeinderat LA Ahmet Demier war es eine Reise in die Vergangenheit, da seine Großeltern und sein Vater dort gearbeitet haben.

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