Nächtigungen: Zweitbester Winter aller Zeiten

Ischgl – im Bild die neue Pardatschgratbahn – bleibt mit 1,34 Mio. Nächtigungen der Nächtigungskaiser im Bezirk Landeck. | Foto: TVB Paznaun-Ischgl
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  • Ischgl – im Bild die neue Pardatschgratbahn – bleibt mit 1,34 Mio. Nächtigungen der Nächtigungskaiser im Bezirk Landeck.
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BEZIRK. Die Bilanz der abgelaufenen Wintersaison fällt für den Bezirk Landeck äußerst positiv aus. Mit 5,9 Mio. Nächtigungen von November 2014 bis Ende April 2015 schließt Landeck den Winter mit einem Plus von 2,4 Prozent ab. Im Vergleich zum Vorjahr konnten knapp 140.000 Nächtigungen mehr erzielt werden.
„Die Zahlen sind hervorragend! Die Prognosen zu Beginn der Wintersaison waren überall verhalten. Die Russland-Ukraine-Krise ließ starke Einbußen erwarten. Wir konnten das hohe Niveau der letzten Jahre halten, sogar übertreffen“, freut sich Alexander von der Thannen, Hotelier in Ischgl und Tourismussprecher für den Bezirk Landeck in der Wirtschaftskammer über die erfolgreiche Winterbilanz.

Gästerekord für Landeck

Der Langzeitvergleich unterstreicht das gute Ergebnis. Im Winter 2012/2013 wurde mit 5,95 Mio. Nächtigungen ein Allzeit-Hoch erreicht. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1973 konnten noch nie so viele Nächtigungen verzeichnet werden. Der Winter 2014/2015 kommt nahe heran und reiht sich mit 5,91 Mio. Nächtigungen als zweitbester Winter aller Zeiten ein. Auf das damalige Rekordergebnis fehlen knapp 40.000 Nächtigungen.
Auch bei der Urlauberzahl legt Landeck deutlich zu. Mit 1,1 Mio. Ankünften (+3,8 Prozent) verbucht der Bezirk einen absoluten Gäste-Rekord. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1973 konnten noch nie so viele Urlauber im Winter begrüßt werden. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 41.000 Gäste mehr beherbergt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt bei 5,23 Tagen.

Keine Krise trotz Rückgang russischer Gäste

Hauptverantwortlich für das satte Plus bei den Ankünften ist die Zunahme am Hauptmarkt Deutschland. 25.000 Gäste und 140.000 Nächtigungen mehr aus Deutschland schlagen sich deutlich zu Buche. Auch weitere wichtige Märkte brachten Zuwächse. Niederlande (6.000 Gäste, 30.000 Nächtigungen mehr), Schweiz und Liechtenstein (8.000 Gäste, 30.000 Nächtigungen mehr), Großbritannien (4.000 Gäste, 14.000 Nächtigungen mehr), Polen, Tschechien, Rumänien (1.600 Gäste, 10.000 Nächtigungen mehr). Aus Russland und der Ukraine blieben 6.000 Gäste mit 50.000 Nächtigungen aus.
„Das Ausbleiben der russischen Gäste haben insbesondere Pensionen und Ferienwohnungen bei uns zu spüren bekommen. Der schwache Rubelkurs trifft die Mittelschicht, die zu Hause bleibt. Von einer Krise für den Tourismus kann man bei uns jedoch nicht sprechen. Die Russen machen nur einen kleinen Teil der Gäste aus. In Relation zur gesamten Gästestruktur ist der Anteil der russischen Gäste gering. Deutschland ist und bleibt unser wichtigster Herkunftsmarkt, den wir immer im Fokus haben müssen“, erläutert Alexander von der Thannen.

Landeck triumphiert im Winter

Tirol bilanziert die Wintersaison insgesamt mit 25,9 Mio. Nächtigungen und 5,5 Mio. Gästen. Sowohl bei den Nächtigungen, als auch bei den Ankünften konnten Zuwächse erzielt werden. Bei den Bezirksergebnissen führt Landeck das Ranking unangefochten an. Mit 5,9 Mio. Nächtigungen ist Landeck mit Abstand der nächtigungsstärkte Bezirk in Tirol.
Schwaz an zweiter Stelle verbucht 5,0 Mio. Nächtigungen und 970.000 Gäste. Es folgen die Bezirke Imst mit 3,9, Kitzbühel mit 3,1, Innsbruck-Land mit 2,6, Kufstein mit 2,1 und Reutte mit 1,6 Mio. Nächtigungen. Lienz schließt mit 900.000 und Innsbruck-Stadt mit 670.000 Nächtigungen ab. Sämtliche Tiroler Bezirke, mit Ausnahme von Kufstein (-0,5 Prozent), verzeichnen Zuwächse. Über ein besonders sattes Plus kann sich Imst freuen. Mit +4,8 Prozent bzw. 182.000 Nächtigungen mehr als im Vorjahr konnte Imst in absoluten Zahlen am meisten zulegen.
„Der gute Winter ist ein Beleg dafür, dass unser Bezirk touristisch top aufgestellt ist. Qualität und Innovationsfreudigkeit sind wesentliche Grundlagen, mit denen unsere Tourismuswirtschaft wiederum ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielen konnte. Ich gratuliere allen Tourismusverantwortlichen, den Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben sowie Seilbahnunternehmen zu diesem Erfolg“, zollt WK- Bezirksobmann Anton Prantauer Anerkennung und Respekt.

Zum Verlauf der Wintersaison

Der Saisonauftakt im November und Dezember war mit einem Minus von 0,71 Prozent verhalten. Ende November zeigten die Webcams grüne Wiesen statt weißer Pisten. Der Schibetrieb musste im niederschlagsarmen Dezember weitgehend noch durch die maschinelle Beschneiung sichergestellt werden. Schneefälle vor Silvester bescherten Schivergnügen bis in die Täler. Das klassische Jänner-Loch blieb aus. Mit einem Nächtigungs-Plus von 0,2 Prozent und einem absoluten Urlauber-Rekord konnte ein überraschend guter Jänner verzeichnet werden. Ein fulminanter Februar, bedingt durch Ferienverschiebungen, schlug sich mit +9,3 Prozent zu Buche. Mit einem Minus im März (-2,5 Prozent) war in der Folge zu rechnen. Ostern und die ausgezeichneten Schneeverhältnissen im April brachten mit +7,0 Prozent ein starkes Finish.

Vier aus dem Bezirk unter den Top-Ten

Ischgl, St. Anton, Serfaus und Fiss reihen sich unter die zehn nächtigungsstärksten Gemeinden in Tirol. Sölden führt das Feld mit 2,02 Mio. Nächtigungen (+4,6 Prozent) an. Ischgl folgt mit 1,34 Mio. Nächtigungen auf Rang zwei. St. Anton platziert sich mit 980.000 Nächtigungen an die dritte, Serfaus mit 730.000 Nächtigungen an die 6. und Fiss mit 600.000 Nächtigungen an die 9. Stelle.

Fünt weitere Gemeinden unter den Top-50

Mit Kappl, Galtür, Nauders, Ladis und Kaunertal finden sich fünf weitere Gemeinden aus dem Bezirk Landeck unter den Top-50 in Tirol. Kappl liegt auf Rang 15, Galtür auf Rang 20 und Nauders auf Rang 21. Ladis schafft es auf Rang 40 und Kaunertal auf Rang 46.

Satte Zuwächse quer durch den Bezirk

Ischgl legt mit +3,5 Prozent und 46.000 Nächtigungen mehr als im Vorjahr am stärksten zu. Kappl schließt mit +6,1 Prozent und 23.500 Nächtigungen mehr ab. Fiss freut sich über +4,0 Prozent und 23.000 Nächtigungen mehr. Mit +5,8 Prozent und 17.500 Nächtigungen mehr erreicht auch Nauders ein Spitzenergebnis. Kaunertal fährt +7,0 Prozent und 11.000 Nächtigungen mehr ein. Auch See legt mit +8,6 Prozent um 10.000 Nächtigungen zu. St. Anton verbucht +0,7 Prozent und 7.000 Nächtigungen mehr. Zuwächse verzeichnen weiters Ried (+6,0 Prozent), Galtür (+1,9 Prozent), Pettneu (+4,2 Prozent), Flirsch (+7,8 Prozent), Pfunds (+1,4 Prozent), Fließ (+2,7 Prozent) und Pians (+15,0 Prozent). Auch Gemeinden wie Faggen, Grins, Kaunerberg, Kauns, Prutz, Spiss, Stanz und Tobadill schließen die Wintersaison mit einem Plus ab.
„Gerade angesichts der angespannten konjunkturellen Situation ist dies wieder ein starkes Lebenszeichen der Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Unsere Hotellerie- und Gastronomiebetriebe sind ein Garant für Wachstum und Beschäftigung. Die Stimmung in der Branche ist aber alles andere als gut und darf nicht durch neue Belastungen in Form von Steuern, Abgaben oder bürokratischen Auflagen weiter verschlechtert werden. Das muss im Sinne unserer Politik sein“, fordert Alexander von der Thannen.

Rückgänge überschaubar

Serfaus, Landeck, Strengen, Fendels, Ladis, Zams und Tösens fahren leichte bis minimale Nächtigungsrückgänge ein.

Ergebnisse nach Talschaften

Paznauntal: 2,2 Mio. Nächtigungen (+4,0 %)
Stanzertal: 1,2 Mio. Nächtigungen (+1,4 %)
Oberes Gericht/Sonnent.: 2,2 Mio. Nächtigungen (+2,1 %)
Kaunertal: 180.000 Nächtigungen (+6,6 %)
Landeck-Zams uU: 141.000 Nächtigungen (-1,0 %)
"Der positive und erfreuliche Verlauf von Ankünften und Nächtigungen im heurigen Winter spiegelt die außerordentlichen Leistungen der Tourismuswirtschaft wider. Die gesamte Branche trägt wesentlich zum Wohlstand der Region bei. 1,1 Mio. Gäste honorierten diesen Winter den Einsatz der Tourismusbranche, welche mit viel Risiko und persönlichem Engagement Höchstleistungen erbringt. Leider bringt dieser Erfolg auch Neid(er), sichtbar derzeit in Form von zusätzlichen Steuerbelastungen auf Bundesebene und geplanten Ausweisungen von Schutzgebieten (Natura 2000) auf Landeseben. Die Belastungsgrenze für die Tourismusbranche ist erreicht bzw. überschritten“, kommentiert WK-Bezirksstellenleiter Mag. (FH) Thomas Köhle.
„Wir blicken trotzdem zuversichtlich in Richtung Sommer. Ich bin mir sicher, dass wir den Schwung aus dem Winter auch in eine erfolgreiche Sommersaison mitnehmen können“, zeigt sich Thomas Köhle überzeugt.

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