Sommersaison mit Allzeit-Hoch im August

Erfolgreicher Sommer: Fiss erzielt im August 2015 116.000 Nächtigungen und legt mit einem Plus von 12,9 Prozent tirolweit am höchsten zu. | Foto: Foto Mayer Serfaus
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  • Erfolgreicher Sommer: Fiss erzielt im August 2015 116.000 Nächtigungen und legt mit einem Plus von 12,9 Prozent tirolweit am höchsten zu.
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BEZIRK. „Die Zwischenbilanz fällt gut aus. Die Zahlen passen und sind erfreulich. Die Situation ist aber angespannt. Mit dem Belastungspaket für die Hotellerie und Gastronomie werden unsere Erfolge gegen uns ausgelegt. Resignation und Demotivation machen sich breit. Mit vielen Nächtigungen verdient man noch kein Geld. Maßgeblich ist, was die Gäste ausgeben“, spricht Andreas Fahrner, Hotelier in St. Anton und Mitglied des Bezirksausschusses Tourismus der WK Landeck die sinkende Wertschöpfung im Sommertourismus an.

800.000 Nächtigungen im August

Der August hat mit knapp 800.000 Nächtigungen ein neues Allzeit-Hoch erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 8.000 Nächtigungen mehr verbucht (+1,0 Prozent). Auch die Urlauberzahl sprengt alle Rekorde. Mit knapp 180.000 Ankünften wurden mehr Gäste denn je im August begrüßt. Das satte Plus von 9,1 Prozent schlägt sich mit 15.000 Urlaubern mehr als im Vorjahr zu Buche. Der Trend zum Kurzurlaub hält an. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag bei 4,5 Tagen.
„Der traditionell nächtigungsstärkste Monat August konnte mit Zuwächsen aufwarten. Trotz traumhaftem Sommerwetter gab es sehr wohl Regionen, die Einbußen zu verzeichnen hatten. Nur weil das Wetter mitspielt, heißt es noch lange nicht, dass die Betten überall belegt sind“, hält Andreas Fahrner fest.
Im tirolweiten Vergleich positioniert sich Landeck auch im August als zweit-stärkster Bezirk. Schwaz bleibt mit 1,1 Mio. Nächtigungen an der Spitze, fährt jedoch ein leichtes Minus von 0,4 Prozent ein. Die Bezirke Kitzbühel (+1,4 Prozent), Innsbruck-Land (+3,0 Prozent), Kufstein (-0,9 Prozent) und Imst (-2,0 Prozent) reihen sich hinter Schwaz und Landeck ein. Reutte schließt den August mit +1,3 Prozent, Lienz mit +2,9 Prozent und Innsbruck-Stadt mit +6,0 Prozent ab.

Unter den Top-50 in Tirol

Serfaus, Fiss, Nauders, St. Anton, Galtür, Ischgl, Kappl, Ried und Ladis finden sich unter den 50 nächtigungsstärksten Gemeinden in Tirol.
Serfaus verbucht im August 137.000 Nächtigungen (+0,3 Prozent). Fiss folgt mit 116.000 Nächtigungen und legt mit einem Plus von 12,9 Prozent tirolweit am höchsten zu. Nauders erreicht 67.000 Nächtigungen und fährt ein leichtes Minus von 1,9 Prozent ein. St. Anton kann sich mit 64.000 Nächtigungen über ein Plus von 13,2 Prozent freuen. Galtür erzielt 61.000 (+1,6 Prozent), Ischgl 55.000 (-2,9 Prozent), Kappl 40.000 (-4,2 Prozent), Ried 35.000 (-1,3 Prozent) und Ladis 33.000 (+0,4 Prozent) Nächtigungen.

Zuwächse im Stanzertal

Neben St. Anton verzeichnen auch Pettneu (+6,9 Prozent), Flirsch (+9,7 Prozent) und Strengen (+103 Prozent) satte Nächtigungs- und Gäste-Zuwächse. „Die Einführung der ‚St. Anton Sommer-Karte‘ hat sich sehr positiv ausgewirkt. Die Gäste genießen viele Vorteile damit. Das gute Wetter brachte uns auch viele Motorradfahrer ins Tal“, erläutert Fahrner.
Nächtigungs-Rückgänge müssen u. a. Landeck (-9,2 Prozent), Zams (-3,3 Prozent), See (-10 Prozent), Kaunertal (-13,1 Prozent), Fließ (-9,8 Prozent) und Fendels (-11,4 Prozent) einstecken.

Erfreuliche Zwischenbilanz

Der Bezirk Landeck erreicht in der laufenden Sommersaison von Mai bis August 1,8 Mio. Nächtigungen. Die guten Ergebnisse im Juli und August konnten den verhaltenen Saisonauftakt im Mai und Juni deutlich wettmachen. Die aktuelle Zwischen-Bilanz weist ein Plus von 2,8 Prozent auf. In Summe wurden bis dato knapp 50.000 Nächtigungen mehr verbucht als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
„Die Entwicklung der Kernmärkte Deutschland, Schweiz/Liechtenstein und Niederlande stimmt positiv. Hier konnten im Vergleich zum Vorjahr deutliche Steigerungen erzielt werden. Aber auch Gäste aus Frankreich, Italien, Großbritannien, Polen, Spanien und den USA kommen vermehrt zu uns. Der Inlandsmarkt ist ebenso im Aufwärtstrend“, analysiert Fahrner.

Nächtigungskaiser

Serfaus bleibt mit über 300.000 Nächtigungen (+3,6 Prozent) von Mai bis August die nächtigungsstärkste Gemeinde im Bezirk. Im Vergleich zum Vorjahr erzielt Serfaus bisher 10.000 Nächtigungen mehr. Fiss steht bei 240.000 Nächtigungen und legt mit +17,0 Prozent bzw. 35.000 Nächtigungen mehr am stärksten zu. Nauders folgt mit 160.000 (+4,5 Prozent), Ischgl mit 130.000 (-7,1 Prozent) und St. Anton mit 126.000 (+19,0 Prozent) Nächtigungen . St. Anton fährt bis Ende August 20.000 Nächtigungen mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres ein.
„Der Sommer ist wieder 'in'. Das belegen die guten Zahlen. Der Bettenauslastungsindex (Übernachtungen/Auslastungspotential) beweist, dass auch im Vergleich mit anderen Tourismusgebieten im Alpenraum, Tirol ganz vorne liegt. Im Bezirk hat sich die Anzahl der verfügbaren Sommer-Betten seit dem Jahr 2000 um 15 Prozent erhöht, die Nächtigungen konnten um 36 Prozent gesteigert werden. Das weist auf enorme Anstrengungen der Touristiker hin, welche immer mehr Gästen einen tollen Urlaub bieten. Dieser enorme Zuspruch sollte andererseits auch das Selbstbewusstsein der Vermieter stärken und Mut zu Preiserhöhungen machen.
Weil aber die Kosten im selben Zeitraum (z.B. Baukostenindex +49,6 Prozent) übermäßig stark gestiegen sind und auch die Forderungen der Arbeitnehmervertreter stets noch unverschämter, leider teilweise auch von den Regierungen umgesetzt wurden, bleibt vom Ergebnis immer weniger für die notwendigen Investitionen zur Qualitätsverbesserung oder zum Ausbau der Infrastruktur. Es ist also kein Jammern auf hohem Niveau, wie vielfach aus dem Umfeld von Nichttouristikern zu hören ist, sondern der Kampf ums Überleben und leider aufgrund der immer noch wachsenden Forderungen von Gewerkschaften und Regierung auch ein Kampf ums Übernehmen“, kommentiert WK-Bezirksstellenleiter Mag. (FH) Thomas Köhle.

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