Zams: Informationsoffensive für Pflegeberufe

Offensive für Pflegeberufe: Verbandsobmann Bgm. Siegmund Geiger, BiZ-Direktorin Beate Zangerl und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (v.l.).
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  • Offensive für Pflegeberufe: Verbandsobmann Bgm. Siegmund Geiger, BiZ-Direktorin Beate Zangerl und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (v.l.).
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ZAMS (otko). Im Rahmen der 1. Berufsinformationsmesse für Pflegeberufe im Tiroler Oberland konnten sich Interessierte vergangenen Mittwoch am St. Vinzenz Bildungszentrum für Gesundheitsberufe (BiZ) in Zams ein Bild machen. In einer immer älter werdenden Gesellschaft steigen die Anforderungen für die medizinisch-pflegerische Versorgung rasant an. Insbesondere im ländlichen Raum wird das Gesundheitssystem in den kommenden Jahren noch stärker als bisher qualifiziertes Personal im Bereich der Gesundheits- und Pflegeberufe angewiesen sein. Aus diesem Grund startet das BiZ in diesem Jahr eine Informationsoffensive.
"Die Pflegeberufe haben im Moment ein großes Imageproblem. Viele SchülerInnen können damit überhaupt nichts anfangen. Mit der Berufsinformationsmesse wollen wir die Pflegeberufe ins rechte Licht rücken und das vielfältige Aufgabengebiet und die Chancen darstellen. Dazu stehen Experten aus den verschiedensten Bereichen Rede und Antwort und geben umfassende Infos", erläuterte BiZ-Direktorin Beate Zangerl.
Für Bgm. Siegmund Geiger, Obmann des Krankenhausverbands, zieht sich der Mangel an Pflegekräften quer über alle Institutionen. "Wir müssen hier vermehrt Interesse bei den Personen wecken und die Öffentlichkeit treten. Gerade in den nächsten Jahren ergibt sich durch den Ausbau des Krankenhauses Zams und der Alten- und Pflegeheime eine große Herausforderung für die Stellenbesetzung", verweist Geiger. Allein am KH Zams soll sich die Zahl der Mitarbeiter von aktuell rund 800 auf über 1.000 erhöhen.

Bündel an Maßnahmen

Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg streute der Ausbildungsstätte in Zams für die hervorragende Arbeit Rosen. "Wir müssen die Pflegeberufe in die Bevölkerung hineinbringen und dazu ist solch eine Messe sehr wichtig, wo Gesundheitssprengel, Pflegeheime und das Spital eingebunden sind", unterstrich Tilg. 2018 startet das Land Tirol zudem eine Imagekampagne, um die Bedeutung des Berufs aufzuzeigen. Derzeit gibt es in Tirol 14.000 beschäftigte im Pflegebereich. Aufgrund des Strukturplans Pflege werden bis 2022 zusätzlich 2.000 Pflegekräfte benötigt, wobei bisher erst die Hälfte ausgebildet wurde.
"Wir müssen mehr Leute motivieren in die Ausbildung zu gehen, da es essentiell ist einen guten Nachwuchs zu haben. Aufgrund der niedrigen Arbeitslosenquote und der geburtenschwachen Jahrgänge rittern derzeit alle Branchen um die jungen Leute. Daher ist ein Bündel von Maßnahmen zur Attraktivierung des Pflegeberufs nötig", so Tilg. Neben der bereits erfolgten Erhöhung der Ausbildungsplätze wurde auch auf die Traifreform, die Vereinbarkeit Familie/Beruf, Kinderbetreuung, Teilzeitlösungen sowie auf die Gehaltsanpassung verweisen. Dafür macht das Land Tirol 60 Millionen Euro locker. "Im Bezirk Landeck entstehen zusätzliche 600 Jobs im Gesundheits- und Pflegebereich. Gerade solch qualifizierte Arbeitsplätze sind im Oberland sehr wichtig", betone Tilg.

Akademisierung der Ausbildung

Ab 2018 wird zudem der Schritt hin zur Akademisierung in der Ausbildung gemacht. An der FH Gesundheit und in Schwaz startet der Bachelorstudiengang. 2019 folgen dann auch Zams und alle anderen Schulen in Tirol. Derzeit besuchen 25 SchülerInnen den Diplomkurs für Gesundheits- und Krankenpflege. Im Herbst startet in Zams nochmals ein Diplomkurs, ab 2019 ist dann die Matura bzw. eine Studienberechtigungsprüfung für den akademischen Pflegebachelor notwendig. Weitere 16 Schüler absolvieren derzeit die Ausbildung zur Pflegeassistenz sowie 12 SchülerInnen zur Pflegefachassistenz. "Die Pflegeausbildung ist durchlässig. Der große Vorteil ist auch die Schule vor Ort für die Personalrekrutierung. Gerade bei den Männern ist die Tendenz einen Pflegeberuf zu ergreifen steigend, da es ein zukunftssicherer Job mit Karrierechancen ist", informierte Zangerl.

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